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Das dunkle Fenster (German Edition)

Das dunkle Fenster (German Edition)

Titel: Das dunkle Fenster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Gunschera
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sind zu viert“, konstatierte Rafiq, „und die zu acht. Außerdem haben sie Hunde.“ Er inhalierte den Rauch und blies ihn durch die Nasenlöcher wieder aus. Nikolaj griff nach seinem M-I 6 und begann, an der Mechanik herumzuspielen.
    „Und was machen wir jetzt?“, fragte Carmen.
    Rafiq zuckte mit den Schultern. Er wusste es nicht genau. Sie hatten Nikolaj das Kommando über die Gruppe übertragen, etwas, das Rafiq insgeheim wurmte. „Nik, was machen wir?“
    „Jedenfalls kehren wir nicht wieder um.“ Er drückte den Zigarettenrest im Sand aus.
    „Vier gegen Acht, Mann!“ Khamal spuckte aus. Er war älter als Nikolaj und es ging ihm sichtlich gegen den Strich, dass nicht er die Operation leiten durfte. „Scheiße, ich sage dir, lass uns abhauen.“
    Nikolajs Augen verengten sich. Natürlich, Nik würde bei dieser Sache niemals einen Rückzieher machen. Sein erstes Kommando, das wollte er nicht in den Sand setzen.
    „Außerdem haben die Hunde“, erinnerte Carmen.
    „Wir haben aber einen Vorteil“, sagte Nikolaj. „Die wissen nicht, dass wir da sind.“
    Nachts beobachteten sie abwechselnd das Lager in der Ebene. Der Feldstecher verfügte über Infrarot und einen Restlichtverstärker, er stammte aus einer abgefangenen Lieferung amerikanischer Feldausrüstung. Ebenso wie ihre M-16 Sturmgewehre und der Sprengstoff.
    „Ein Scharfschützengewehr wäre gut“, sinnierte Khamal.
    Sie lagen nebeneinander, in ihre Schlafsäcke gewickelt, aber keiner von ihnen konnte schlafen. Carmen hockte oben auf dem Hügel und behielt die Israelis im Auge.
    „Weiß nicht“, murmelte Rafiq. „Der Kerl verlässt ja nie das Haus.“
    Nur ein paar Mal am Tag ging Mordechai vor die Tür, um zu rauchen. Bei diesen Gelegenheiten tauchte er kurz in ihrem Blickfeld auf und verschwand dann hinter der Hausecke. Selbst wenn sie ein Präzisionsgewehr gehabt hätten, wäre es so gut wie unmöglich gewesen, ihn aus sicherer Deckung heraus zu erwischen.
    „Wir machen es ganz anders“, sagte Nikolaj plötzlich.
    „Was?“, fragte Rafiq.
    „Zwei von denen sind andauernd mit dem Jeep unterwegs. Immer die gleiche Strecke, alle drei Stunden.“
    „Hm“, brummte Khamal.
    „Okay“, erklärte Nikolaj, „morgen Nacht vergraben wir einen Sprengsatz in der Straße, sagen wir, hundert Meter vom Stützpunkt entfernt. Wenn sie kommen, zündet Khamal das Ding und jagt den Jeep in die Luft. Danach zieht er sich schnell zurück zu unserem Wagen. Wir drei warten auf der anderen Seite. Die Typen im Lager werden wissen wollen, was da passiert ist. Ich schätze, sie lassen nicht mehr als zwei Mann zurück.“
    „Das glaubst du“, murmelte Rafiq. „Und was, wenn du falsch liegst?“
    Nikolaj ging nicht auf seine Bemerkung ein. „Wenn ihre Hunde anschlagen, werden die denken, es ist wegen der Explosion. Wir gehen rein, erschießen Mordechai und verteilen Sprengsätze. Khamal kommt mit dem Auto, wir steigen ein und machen uns aus dem Staub, bevor die anderen merken, was los ist.“
    „Und was“, fragte Khamal, „wenn Mordechai mit den anderen zum Jeep läuft?“
    „Dann sprengen wir ihn in die Luft, wenn er zurück ins Lager kommt“, erwiderte Nikolaj lakonisch.
    Sie schwiegen eine Zeitlang.
    Rafiq dachte über Nikolajs Vorschlag nach. Das konnte schon funktionieren. Aber er hatte trotzdem ein schlechtes Gefühl. Es war kompliziert. Zu viele Unwägbarkeiten. Was, wenn die Israelis nur zwei Mann vorschickten und die anderen im Stützpunkt blieben? Oder wenn die Hunde zu früh anschlugen? Oder irgendwas anderes schief ging? Es gab tausend Möglichkeiten, was alles schief gehen konnte.
    „Ich hab ’ne bessere Idee“, sagte er in die Stille hinein. „Wir warten bis kurz vor Morgengrauen, dann fahren wir mit Vollgas durch das Lager, werfen Sprengladungen in alle Richtungen und hoffen, dass Mordechai dabei draufgeht. Egal, ob die Hunde anschlagen. Bis die merken, was los ist, sind wir über alle Berge.“
    „Ist ein einfacher Plan“, brummte Khamal.
    „Ja“, gab Nikolaj zurück, „aber wir haben eine gute Chance, dass Mordechai nicht mal ein Haar gekrümmt wird.“
    „Dafür haben wir ’ne bessere Chance, nicht selbst dabei draufzugehen“, sagte Rafiq scharf. Er war plötzlich wütend. „Scheiße, wir müssen auch an uns denken!“
    Nikolaj richtete sich halb auf. „Es wird funktionieren, wenn wir es so machen, wie ich es sage.“
    „Und woher weißt du das? Kannst du auf einmal hellsehen oder was?“
    „Es wird funktionieren“,

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