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Das dunkle Fenster (German Edition)

Das dunkle Fenster (German Edition)

Titel: Das dunkle Fenster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Gunschera
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Die Hunde waren in einem Zwinger eingesperrt, wie rasend warfen sie sich gegen den Drahtzaun. Rafiq sicherte hektisch nach allen Seiten. Es war tatsächlich kein Mensch zu sehen. Im Innern der Baracke brannte Licht.
    Rafiq drehte seinen Kopf zu Nikolaj, ihre Blicke trafen sich. Der Russe nickte ihm kurz zu, alles lief planmäßig. Sie hatten vereinbart, dass Rafiq den Offizier übernahm, während Nikolaj und Carmen die Sprengsätze im Lager verteilten.
    Direkt vor ihm ragte die Wellblechwand auf. Rafiq presste sich mit dem Rücken dagegen, die Waffe entsichert vor seiner Brust. Er umrundete die Ecke. Der Bereich vor der Tür war schwach erleuchtet. Noch immer war niemand zu sehen. Unglaublich, waren die wirklich alle zu der Detonation gerannt? Er näherte sich der braun gestrichenen Stahltür und trat sie auf. Das Türblatt krachte gegen die Wand.
    Ein Mann in Uniform tauchte im Korridor auf und riss die Pistole aus dem Holster. Rafiq zog den Abzug durch, der Kolben hämmerte gegen seine Schulter. Die Projektile rissen kleine Blutfontänen aus der Brust des Mannes. Kurz überflutete Euphorie Rafiqs Bewusstsein, während er den reglosen Körper am Boden betrachtete. Ein paar Herzschläge lang gab er sich dem Machtgefühl hin, dann wich er zurück, bis die Blechverkleidung gegen seinen Rücken stieß.
    War’s das? Hatte er Mordechai erwischt? Er überlegte, ob er die Räume einzeln durchsuchen sollte. Nein. Sie würden das hier ohnehin gleich in die Luft jagen. Er drehte sich um und hastete aus dem Gebäude.
    In diesem Moment tauchten zwei Soldaten an der anderen Hausecke auf. Rafiq ließ sich auf den Boden fallen und rollte zurück zur Tür. Dicht neben ihm grub sich eine Spur von Geschossen in den Sand. Mit einem Sprung rettete er sich zurück ins Innere der Baracke.
    Für ein paar Sekunden riss die Schussfolge ab.
    Vielleicht fragten sie sich, ob Mordechai noch da drin war. Keuchend kam Rafiq auf die Knie. Erst jetzt bemerkte er, dass er am Bein blutete. Hastig streifte er den Stoff hoch, seine Finger tasteten über Haut und Muskeln. Er fand eine Schramme an der Wade, nur ein Kratzer, ein Streifschuss. Es schmerzte kaum. Sein Blick heftete sich auf Mordechais Leiche, unter der sich eine Blutlache gebildet hatte.
    Er schwitzte. Was sollte er jetzt tun? Sie hatten keine Zeit, die übrigen Soldaten würden jeden Moment zurückkommen. Das Fenster auf der anderen Seite, dachte er plötzlich. Hastig richtete er sich auf. In diesem Moment eröffneten die Israelis draußen erneut das Feuer. Sie hielten einfach auf die Wand. Kugeln durchschlugen das dünne Blech und bohrten sich auf der gegenüberliegenden Seite in die Kunststoffverkleidungen.
    Rafiq ließ sich erneut fallen. Flach presste er sich auf den Boden. Der Lärm brachte seine Ohren zum Klingeln. Er kroch über den Flur, richtete sich auf, rannte gebückt in den Korridor. Er stieß eine Tür auf und taumelte in den dahinter liegenden Raum. Mit dem Gewehrkolben zertrümmerte er das Fensterglas, dann stemmte er sich hoch und zwängte sich durch die Öffnung hinaus ins Freie. Ein Glassplitter riss ihm die Wange auf, aber auch das spürte er kaum. Hart landete er im Sand, hinter ihm stotterten noch immer Schüsse. Ein paar Meter entfernt löste sich Nikolaj aus den Schatten, dicht hinter ihm war Carmen.
    „Wo ist Khamal?“, stieß Rafiq hervor.
    „Keine Ahnung.“ Nikolaj half ihm hoch. Hastig blickte er sich nach allen Seiten um und fragte dann: „Bist du verletzt?“
    Rafiq winkte ab.
    „Mordechai?“
    „Tot.“
    Plötzlich bemerkte Rafiq die Taschenlampen, die in der Dunkelheit auf und nieder tanzten und schnell näher kamen. Er glaubte auch, gebrüllte Befehle zu hören, Wortfetzen, die der Wind herüber trug.
    „Scheiße“, sagte Carmen.
    Sie begannen zu rennen. Von der anderen Seite tauchten die beiden Soldaten auf, die zuvor die Front der Baracke unter Feuer genommen hatten. Schüsse peitschten, Querschläger prallten von einem Pfosten ab. Das Geheul der Hunde steigerte sich zu unerträglicher Kakophonie.
    Rafiq stolperte, fing sich aber wieder. Dennoch verlor er an Boden. Sekunden später traf ihn ein Schlag zwischen die Schulterblätter. Er stürzte, seine Muskeln verkrampften sich. Er wusste, dass er getroffen war. Keuchend wälzte er sich auf den Rücken, der Nachthimmel drehte sich vor seinen Augen. Jemand packte ihn am Arm und riss ihn hoch. Nik, erkannte er, während seine Wahrnehmung von ihm wegdriftete.
    Schmerz setzte ein und überlagerte alle

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