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Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)

Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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knochigen Knie bohrten sich tief in den Schmutz, und unter seinem Körper stöhnte die Erde, als die ekligen kleinen, weißen Maden, die er abwarf, in sie eindrangen. Sein Körper war längst verrottet, was erkennen ließ, dass er viele Jahre, möglicherweise sogar Jahrhunderte, ein Vampir gewesen war. Aber er war kein Meister .
    Dominic schlug blitzschnell zu, wie es seine Art war. Er hatte es schon lange aufgegeben, sich erst mit Diskussionen aufzuhalten oder den starken Mann zu markieren. Er war nur aus einem Grund hier – um die Untoten zu vernichten – und hatte keine Veranlassung, mit ihnen zu reden, es sei denn, um ihnen Informationen zu entlocken. Außerdem waren noch mehr Vampire in dieser Gegend. Dieser jedoch war Zacarias zu nahe und könnte Geschichten über ihn verbreiten.
    Dominic schlug zu, als der Vampir noch auf dem Bauch auf Zacarias zukroch. Der ältere Karpatianer blieb völlig reglos und bot das perfekte Bild eines schockierten Menschen, der einen Albtraum zum Leben erwachen sah. Dominics Faust durchschlug den Rücken des Vampirs, zerriss Muskeln und Knochen und drang tief genug in den verfaulten Körper ein, um nach dem Herz zu greifen.
    Schwarz glänzendes Vampirblut überflutete seine Hand und seinen Arm und verbrannte ihn bis unter die Haut. Und die ganze Zeit über kreischten die Parasiten in Dominic, schrien in hilflosem Protest und stachen von innen auf ihn ein, bis er sich fühlte, als hätte er Glasscherben geschluckt. Sein Handgelenk und Arm waren wie in flüssiges Feuer getaucht, als die Schmarotzer des Untoten versuchten, diesen zu beschützen. Sie fielen über Dominics Fleisch her und zerbissen und zerkauten es rasend schnell. Aber Dominic ignorierte den Schmerz und drang noch tiefer vor.
    Der verzweifelte Vampir, der spürte, dass der Jäger sich seinem Herzen näherte, wälzte sich aufheulend herum und schnappte mit seinen scharfen Zähnen nach Dominic; gleichzeitig griff er mit einer Hand nach Zacarias’ Knöchel. Dominic ging unter dem Untoten zu Boden, doch selbst so wühlte sich seine Hand mit untrüglicher Sicherheit weiter durch die angreifenden Parasiten. Dass die in seinem eigenen Körper in noch größere Aufregung gerieten, zustachen, bissen und an seinen Organen zerrten, um ihn unter Kontrolle zu bringen, versuchte er zu ignorieren.
    Zacarias entzog sich der suchenden Hand des Vampirs und löste sich auf, um sich ein paar Schritte entfernt wieder zu materialisieren. Seine kühlen Augen beobachteten aufmerksamer den Himmel und den Boden als den Kampf zwischen Jäger und Beute. Ein paar Meter weiter sickerte wie schwarzes Blut aussehender Saft aus dem Stamm eines Feigenbaumes. Die Blätter rollten sich ein, und der langsam auf den Boden tropfende Saft brannte zischend Löcher in die üppige Vegetation um den Baum herum. Ein kleines Stachelschwein ließ die Frucht, die es zwischen den Pfoten gehalten hatte, fallen, richtete die Stacheln auf und flitzte von dem Baumstamm weg.
    Ein Affe kreischte. Als hätte er sich verbrannt, sprang er von den niedrigeren Ästen zu dem nächsten Baum hinüber. Vögel flogen auf, und eine Schlange hob den Kopf und streckte neugierig die gespaltene Zunge nach dem dunklen Saft aus. Aber dann fuhr sie abrupt herum und wickelte sich um einen Ast des Nachbarbaumes. Auch Frösche und Eidechsen verließen den Feigenbaum, und selbst die Insekten traten eine Massenflucht an.
    Zacarias bewegte sich blitzschnell auf den Baum zu und erreichte ihn im selben Augenblick, als der mächtige Stamm aufbrach und die scheußliche Kreatur ausstieß, die ihn vergiftete. Der Gestank von faulen Eiern, in den sich der von verwesendem Fleisch mischte, entlud sich augenblicklich in die stille Luft. Die Blätter an den umstehenden Bäumen und Sträuchern welkten; Blumen schlossen ihre Blüten und zogen sich vor der Abscheulichkeit zurück.
    »Drago, alter Freund. Wie ich sehe, bist du schließlich doch zu mir gekommen«, sagte Zacarias freundlich. »Ich hatte dich schon so lange eingeladen, aber du weigertest dich ja, mich aufzusuchen. Es ist gut, dass du dich endlich für Gerechtigkeit entschieden hast, denn das war lange überfällig.«
    Drago gab ein tiefes Grollen von sich und fletschte seine scheußlichen Zähne, die spitz und schwarz waren, verfärbt vom Blut der vielen Menschen, denen er das Leben genommen hatte. Seine Hände mit den dolchähnlichen Nägeln glitten mit solch präzisen Bewegungen durch die Luft, als streichelte er ein unsichtbares Wesen. »Diese

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