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Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Titel: Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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Villenviertel Önnered.
    Bei diesen Gedanken wurde er wütend. Banden von rechten Schlingeln, die sich herumtreiben und den Platz und ganz Önnered kaputtschlagen, ganz Näset, und wenn man sie nicht aufhält, schlagen sie die ganze Stadt kaputt, dann ganz Västra Götaland, das ganze Land, die ganze Welt, bei Gott! So wird es kommen. Es wird einen verdammten Krieg geben. Vielleicht gar nicht so schlecht, dachte er, als er mitten auf dem Platz stand. Es ist wahrscheinlich das einzig Richtige. Ich würde mitmachen, ich würde wahnsinnig gern mitkämpfen, das wäre ein sinnvoller Krieg, der auch zu etwas führen würde.
    Einige von diesen kleinen Scheißern lungerten da hinten herum. Warum waren sie nicht in der Schule? Soweit er wusste, war der Schultag noch nicht zu Ende. Die gingen wahrscheinlich gar nicht in die Schule, ha, die Schule war ein Witz. Was lernten die Kinder in der Schule? Wenn er Kinder gehabt hätte, er hätte dafür gesorgt, dass sie etwas lernen! Er hätte am Unterricht teilgenommen, jeden Tag hätte er in der Klasse gesessen, hätte aufgepasst, dass die Kinder mitkamen. Und zu Hause hätten sie nicht vorm Computer hocken dürfen, nur wenn sie Informationen für die Hausaufgaben brauchten, das hätte er genau kontrolliert.
    Wenn er Kinder gehabt hätte, er hätte sie zu anständigen Menschen erzogen, sie wären die besten Menschen der Welt geworden. Ihm wäre das gelungen, ihm wäre das gelungen. Als er in diesem Augenblick auf diesem schmuddligen Platz daran dachte, ballte er die Hände zu Fäusten, das war nichts Besonderes, so wie es auch nichts Besonderes war, dass er sich auf die Lippen biss, wenn er richtig wütend wurde, wie jetzt, als er an sie dachte, diese verdammte … und ihr hatte er einen Welpen geschenkt, so nett war er, obwohl sie ihm keine Kinder schenken wollte, nicht ein einziges Kind, während die Welt von Gören wimmelte, die ohne jeden Halt herumliefen, Kinder ohne Zukunft, für diese Kinder gab es keinen Sinn im Leben.
    Er schloss die Augen, und als er sie wieder öffnete, war die schwache Sonne im Begriff, hinter der Opalkirche unterzugehen. Er stand vor einer Anschlagtafel. Wie war er hierhergeraten? Linker Hand war ein Fleischerladen, der eine Fleischsorte mit blumigem Namen anpries, wie albern, als wollten sie Vegetarier anlocken, ökoloooogische Koteletts, der Wahnsinn nahm kein Ende.
    Hier in der Nähe hatte es einen Video-Laden gegeben, aber der war schon seit Jahren verschwunden, wie hatte er das nur vergessen können. Er ging in Willys Kaufhalle, aber dort wurden nur Scheißfilme angeboten, er hatte sie alle längst auf Video gesehen, so alt waren sie schon. Willys bekam nur zweitklassige Filme, die glaubten wohl, hier wohnten Menschen zweiter Klasse, und zu 99 % hatten sie ja auch recht, Willys war ein Laden für Menschen zweiter Klasse. Der Abschaum aus allen möglichen sogenannten Kulturen lebte hier, wenn man die Zeitungen las, könnte man meinen, alle Schwarzköpfe wohnten in Angered und Hjällbo, aber einige hatten sich auch hier eingenistet, Herr im Himmel , man musste nur diese Anschlagtafel lesen. GOTTESDIENST AUF ARABISCH. Man musste also Arabisch können, wenn man jetzt in die Kirche gehen wollte, so meinten die das wohl, das zeigte deutlich, wie weit es schon gekommen war.
    Fast dunkel jetzt auf dem Platz, die Sonne ging bei Tynnered wie in einem Feuersturm unter, als würde es über Göteborgs Westen brennen. Es würde geschehen, das wusste er, die Stadt würde in Flammen aufgehen, das musste so kommen. Dann würde er entweder weit fort sein oder in vorderster Linie, eine Kalaschnikow mit vollem Magazin in der Hand. Er würde in alle Richtungen schießen. Niemand würde wissen, woher das Feuer kam. Das ist Terror, richtiger Terror. Terror ist, wenn niemand begreift, was passiert. Genau das brauchten sie alle, die Schwarzköpfe und die Scheißer der Oberschicht. Ein Schuss in den Kopf würde sie zu anständigen Menschen machen.
    Er ging auf das Café an der Ecke zu, Le Pain Français, merci merci monsignör. Schwul, aber ich glaube, ich verzichte.
    An der Kirchenwand hing ein großes Schild, das im sterbenden Tageslicht immer noch zu lesen war: WENN ES GOTT GÄBE, WAS WÜRDEST DU IHN FRAGEN ? Eine verdammt gute Frage, er würde fragen, ob Gott sich jemals nass rasiert hatte, nein, blöde Frage, er würde ihn fragen, wie er weiterzumachen gedachte, er musste sich schon etwas einfallen lassen, starke Sachen. Man hatte den Eindruck, als sei sich die Kirche

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