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Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Titel: Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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vor Manpower aus. Der Streifenwagen fuhr weiter. Er war das einzig Farbige an diesem Februarmorgen.
    Hoffner musste husten, ganz kurz. Dann hustete sie mehrere Male. Sie versuchte den Husten zu unterdrücken, aber es gelang ihr nicht.
    »Was ist, Gerda?«
    »Nichts.«
    »Dafür, dass nichts ist, klingt es aber nach etwas zu viel.«
    Hoffner hustete wieder.
    »Klingt wie Bronchitis«, sagte Djanali.
    »Es ist schon schlimmer gewesen.«
    »Ist eine Lungenentzündung schlimmer?«
    »Das wird wieder.« Hoffner ging auf den Eingang zu. Djanali folgte ihr und sah Gerdas Rücken: Dieser Rücken sollte im Bett liegen, der Job hat seine Grenzen, sie könnte andere anstecken und so weiter und so weiter. Ich kann krank werden. Es ist kein Vergnügen, krank zu sein, ein Zustand im Nichts, nur Warten.
    Sie fuhren mit dem Lift nach oben. Hoffner hustete wieder und hielt sich den Arm vor den Mund.
    »Hast du Fieber?«
    »Ich glaube, nur ein bisschen.«
    » Glaubst du? Nur ein bisschen ?«
    Hoffner antwortete nicht.
    »Ich will heute nicht mit dir arbeiten«, sagte Djanali.
    »Was soll ich denn tun?«
    »Geh nach Hause und leg dich ins Bett.«
    Im dritten Stock stiegen sie aus.
    Am Ende des Korridors sahen ihnen einige Personen entgegen. Djanali nickte ihnen zu. Wir sind hier Fremde. Wir sind anders gekleidet, obwohl wir in Zivil sind. Wir dürfen nicht provozieren. Uns ist anzusehen, dass wir bei der Polizei sind. Vielleicht ist irgendetwas mit unseren Augen. Djanalis Augen begegneten Hoffners. Ihre Augäpfel sind rot, meine sind weiß, weiß und braun sind meine Augen, ihre sind rot und blau.
    »Ich kommandiere dich nach Hause ab, Gerda. Das ist ein Befehl.«
    Hoffner nickte, ohne etwas zu sagen. Sie war erleichtert, trat zurück in den Lift, verschwand. Djanali hörte sie husten, als sich die Lifttür schloss. Sie dachte an Tuberkulose. Das war ein Erbe von ihren Eltern. Ein Afrikaner denkt immer an Tuberkulose, wenn er jemanden husten hört.
    »Egal ist mir allerdings nicht, was mit dem Hund passiert«, sagte Christian Runstig.
    »Sie sind ein Tierfreund«, sagte Fredrik Halders.
    »Bin ich immer gewesen«, sagte Runstig. »Ich liebe Tiere.«
    »Mehr als Menschen?«
    »Man könnte es so ausdrücken, dass ich Menschen hasse.«
    »Dann sagen Sie es doch, wenn Sie es meinen.«
    »Ich hasse Menschen.«
    »Warum?«
    »Weil sie dumm sind. Nichts im Kopf.«
    »Gilt das für alle?«
    »Ja, und besonders für Sie.«
    »Gilt es auch für Sie selber?«
    »Anscheinend«, sagte Runstig, »sonst würde ich wohl nicht hier sitzen, oder?«
    »Warum sitzen Sie hier, Herr Runstig?«
    »Das ist doch ganz klar?«
    »Ich bin so verdammt beschränkt, dass ich es nicht weiß.«
    »Ich habe offenbar Ihren Kollegen angegriffen. Einen Bullen anzugreifen, darauf steht fast Todesstrafe. Spielt keine Rolle, wie es dazu gekommen ist.«
    »Was sagen Sie da? Ich höre.«
    »Er hat mich angegriffen.«
    »Ich höre.«
    »Ich bin mit dem Hund unterwegs, und da kommt ein Verrückter angestürmt. Er hat mich gejagt! Was hätte ich denn tun sollen?«
    »Sie sind doch gelaufen, Herr Runstig.«
    »Aber was hätte ich anderes tun sollen? Ich gehe spazieren, und dann kommt ein Verrückter angerast. Ein Fremder. Was hätte ich tun sollen?«
    »Ich wäre nicht getürmt«, sagte Halders.
    »Wollen Sie etwa behaupten, ich wäre getürmt?«
    »Sie sind doch weggerannt.«
    »Ich bin stehen geblieben! Ich bin auf ihn losgegangen!«
    Halders nickte.
    »Er war es, der getürmt ist. Hat mit der Pistole zugeschlagen, dieser verdammte Feigling. So ein Snob! Ein ganz mieser Snob! Er drückt sich vor diesem Verhör. Ha.«
    »Mein Kollege hat sich Ihnen zu erkennen gegeben. Sie wussten, wen Sie vor sich hatten.«
    »Das konnte doch wer weiß wer sein. Irgend so ein Irrer, der behauptet, wer weiß wer zu sein.«
    Ein Punkt für ihn, dachte Halders. Immer mehr Leute behaupten, Gott oder Satan oder sonst wer dazwischen zu sein. Immer mehr laufen auf den Straßen herum und reden mit sich selber, weinen, lachen, schreien. Nicht immer telefonieren sie über Handy.
    »Mehr habe ich nicht getan«, sagte Runstig. »Das ist mein einziges Verbrechen«, fuhr er mit einem überraschenden Sinn für Formalitäten fort.
    Rassisten sind sehr formell, dachte Halders, das ist mir schon viele Male aufgefallen, es gibt ein Protokoll, das zu befolgen ist, und wenn das nicht geschieht, wird der Scheißrassistextremist nervös.
    »Was haben Sie auf der Insel gemacht?«
    »Den Hund ausgeführt, hab ich doch

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