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Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Titel: Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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grün vor dem Himmel.
    Angela bog von der Autobahn ab und parkte das Auto ein.
    Sie folgten dem Hinweisschild Entrada Principal , aber beide kannten den Weg, er hatte ihn nicht vergessen. Das Gras war grün, und die Blumenbeete waren rot. Die Pinien, die den enormen Gebäudekomplex umgaben, waren höher als früher, Kakteen standen in einer Reihe, und über allem wucherte Bougainvillea.
    Er erkannte die Informationstafel im Eingangsbereich: Ciudados Intesivos. Cirurgía. Traumatología . Auf Spanisch klang auch das Hässliche, das Kranke hübscher, als bekäme es in einer anderen Sprache einen höheren Sinn.
    Die Wände in Sivs Zimmer hatten immer noch einen Stich ins Gelbe.
    Vor dem Fenster das Bergmassiv, der Gipfel, der hatte sich nicht verändert. Siv saß im Bett, sie hatte sich überhaupt nicht verändert, nichts war passiert, sie lächelte ihm entgegen.
    »Wie geht’s dir, Mutter?«, fragte er und umarmte sie. Zum ersten Mal in seinem Leben roch sie nicht nach Rauch.
    »Gut, Erik.«
    »Dann gibt es wohl keinen Grund, hier liegen zu bleiben?«
    »Nein, wirklich nicht. Da muss sich jemand geirrt haben.«
    »Kommst du heute nach Hause?«
    »Das hoffe ich. Nicht einmal Spanien kann es sich leisten, mit seinen Krankenbetten zu aasen.«
    »Spanien schon gar nicht«, sagte er.
    »Wirtschaftlich geht es auch nicht voran, seit du nach Hause zurückgezogen bist.«
    »Ich bin nicht nach Göteborg zurückgezogen.«
    »Was hast du denn getan?«
    »Ich absolviere nur ein Praktikum in meinem alten Job.«
    »Ich habe von dem neuen Fall gehört.«
    »Davon wollen wir jetzt nicht reden.«
    Sie sagte nichts mehr. Sie schaute aus dem Fenster.
    »Sierra Blanca«, sagte sie. »Dieselben Berge, die wir von zu Hause aus sehen. Aber natürlich aus einer anderen Richtung.«
    Mattias Hägg war Sandras Chef gewesen. Er war unsicher, mit wem er es im Augenblick zu tun hatte. War sie wütend oder professionell? Sie sah wütend aus, vielleicht lag das an den Augen, ihre Augäpfel waren sehr weiß.
    »Sandra Mars ist mit allen gut klargekommen«, sagte er.
    »Ist das normal?«, fragte Djanali.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Wie ich es meine? Ist es normal, dass alle mit allen gut am Arbeitsplatz klarkommen?«
    »Ja … das weiß ich nicht.«
    »Nicht?«
    » So gut kannte ich Sandra Mars nicht.«
    »Wie gut kannten Sie sie denn?«
    »Als meine Sekretärin. Oder meine ehemalige Sekretärin. Sie sollte ja eine neue Aufgabe übernehmen.«
    »Hatten Sie privaten Umgang?«
    »Nein … ja … einmal bin ich bei ihnen zu Hause in Amundö gewesen … ich und meine Frau. Ein Abendessen vor einigen Jahren.«
    »Und danach?«
    »Nichts.«
    »Kein Abendessen bei Ihnen zu Hause?«
    »Nein … ich … daraus ist nichts geworden.« Er schaute sie an. »Es klingt blöd, ich weiß. Aber jetzt ist es zu spät.«
    Er sah traurig aus. Es war ein Ausdruck, den sie kannte, er gehörte zu ihrem Job, genauso wie er zum Beispiel zum Job eines Beerdigungsunternehmers gehörte.
    Wie gut hatte er Sandra Mars gekannt? Wie wenig hatte er sie gekannt? Hägg legte Wert darauf, klarzustellen, wie wenig er sie gekannt hatte, sie spürte es und sie hörte es. Es klang, als hätte er vorher schon mehrere Male darüber nachgedacht.
    »Was können Sie von Sandra erzählen?«
    »Was wollen Sie wissen?«
    »Ganz egal. Wie hat es ihr in der Firma gefallen?«
    »Sie hat sich an ihrem Arbeitsplatz sehr wohl gefühlt.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Von ihr selber. So was merkt man auch.«
    Das gehört zum Job. Aneta Djanali sah den Raum und durch die Glaswand in eine längliche Bürolandschaft; es gehört zum Job, seine Liebe zum Job auszusprechen, das schwedische Modell.
    »War sie froh?«
    »Wie bitte?«
    »Würden Sie sagen, dass Sandra Mars ein fröhlicher Mensch war? Hat sie etwas Positives, Freude ausgestrahlt?«
    »Können Sie das näher erklären?«
    »Auf welche Art?«
    »Wie Sie schon sagten. Sie strahlte etwas aus … es war vermutlich Freude.«
    »Hat sie während ihrer Elternzeit die Kollegen besucht?«
    »Einige Male vielleicht.«
    »Wann zuletzt?«
    »Daran kann ich mich leider nicht erinnern.«
    »Und wie war sie da?«
    »Nun, wie immer.«
    »Wie lange ist sie geblieben?«
    »Nicht lange. Mir ist nichts Ungewöhnliches aufgefallen.«
    »Inwiefern ungewöhnlich?«
    »Dass sie … anders war. Ich habe nichts dergleichen bemerkt.«
    Danach habe ich nicht gefragt, dachte Djanali.
    »Warum hätte sie anders sein sollen?«
    »Ich weiß es nicht. Sie haben danach

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