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Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Titel: Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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ersetzt werden. Stammte sie nicht ebenfalls aus den fünfziger Jahren?
    »Warum war er eine Gefahr?«, wiederholte Winter.
    »Er hat den Mörder gesehen.«
    »Woher wusste er das? Der Täter?«
    »Er hat ihn gesehen.«
    »Hat ihn wann gesehen?«
    »Als er aus dem Haus kam.«
    »Morgens um fünf Uhr.«
    »An den genauen Zeitpunkt erinnere ich mich nicht«, sagte Ringmar.
    »Mars sagt, er war es nicht.«
    »Hm.«
    Mars hatte immer noch kein Alibi für die Tage, an denen die Morde passiert sein konnten, zwei oder drei Tage. Fast wünschte Winter, Mars hätte ein sicheres Alibi, ein wasserdichtes Alibi.
    »Der Täter hat also gesehen, dass Robin ihn gesehen hat. Zunächst unternimmt er nichts. Er geht einfach weg, als ob er ihn nicht bemerkt hätte.«
    »Warum?«
    »Er weiß, dass er nicht erkannt werden kann«, sagte Winter.
    »Woher soll er das wissen?«
    »Er hat sein Gesicht verborgen.«
    »Ein Gesicht ist nicht alles.«
    »Nein. Robin hat ihn trotzdem auf dem Foto identifiziert.«
    »Wie war das möglich?«
    »Irgendetwas hat er wiedererkannt«, sagte Winter. »Er hat Angst bekommen, eine Wahnsinnsangst.«
    »Was war es? Ist es etwas, das man bei einer Person immer wiedererkennt? Runstig?«
    »Es muss nicht Runstig gewesen sein. Aber ja, etwas Unverkennbares.«
    »Der Mörder wusste das.«
    »Er hat es befürchtet, ja.«
    »Aber er ist trotzdem weggegangen. Er wäre Robin nie wieder über den Weg gelaufen.«
    »Er wusste, dass er ihn wiedersehen würde«, sagte Winter. »Oder dass Robin ihn sehen würde.«
    »Jemand, den er kannte«, sagte Ringmar.
    »Auf jeden Fall jemand, dem er begegnet ist, und zwar regelmäßig.«
    »Leute aus dem Ort«, sagte Ringmar.
    »Amundövik.«
    »Aber normalerweise war niemand draußen, wenn Robin Zeitungen austrug.«
    »Normalerweise nicht, nein.«
    »Wie meinst du das, Erik?«
    »Er hat sich dort auch zu normalen Zeiten aufgehalten.«
    »Warum?«
    »Er kannte dort jemanden.«
    »Und wen?«
    »Das müssen wir herausfinden. Ich nehme mir noch mal die Aussagen vor.«
    »Die Gespräche mit den Nachbarn?«
    »Ja. Es muss sein. Heute Abend setze ich mich wieder mit der ganzen Bibel hin.«
    »Wusste der Mörder, dass Robin mit uns gesprochen hat?«
    »Er muss es gewusst haben.«
    »Woher?«
    »Er hat mit Robin gesprochen.«
    »Wann?«
    »Vielleicht mehrere Male.«
    »Wo?«
    Bei der Brücke kehrten sie um, gingen den Weg zurück zum Gasometer. Von vorn wehte ein mäßiger Wind, für Göteborger Verhältnisse ein unnormaler Wind. Man konnte sogar die Sonne im Gesicht spüren. Winter setzte die Sonnenbrille auf. Heute fühlte er sich stark, als hätte der kurze Besuch in Spanien ihn gestärkt, ein Paradoxon. Jetzt war er bereit, wirklich bereit.
    »Irgendwo, Bertil«, sagte er und griff nach Ringmars Arm. »Irgendwo.«
    »Was ist mit dir los, Chef?«
    Winter hielt den Arm fest.
    »Du siehst fast froh aus«, sagte Ringmar.
    » JETZT !«, sagte Winter mit lauterer Stimme.
    »Fängt es jetzt an?«, fragte Ringmar.
    »Ja.«
    »Dies war nur das Ende vom Anfang?«
    »Genau.«
    Bert Robertsson öffnete, bevor Winter klingeln konnte. Winter nahm den Geruch nach abgestandenem Alkohol wahr, Bert hatte noch keine Zeit gehabt, wieder mit dem Saufen anzufangen.
    »Ja, ich gehe nirgendwohin«, sagte Robertsson wie eine Antwort auf eine Frage, die Winter gar nicht gestellt hatte. »Ich bin dankbar, dass Sie immer noch Hausbesuche machen.«
    »Gut, dass Sie sich jedenfalls am Telefon gemeldet haben.«
    »Was passiert jetzt?«, fragte Robertsson.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Robertsson, drehte sich um und ging zurück in die Wohnung.
    Winter folgte ihm. Die ganze Wohnung roch nach Schnaps, Schnaps und Tabak, die eine ausgezeichnete Verbindung eingingen.
    Robertsson machte eine Handbewegung zu einem Sessel und ließ sich aufs Sofa sinken. Vor ihm standen eine Flasche und zwei Gläser.
    »Whisky.« Robertsson deutete mit dem Kopf auf die Flasche von Bell’s. »Nicht gerade vom Feinsten, aber ganz okay. Bitte sehr.«
    »Kann nicht im Dienst trinken«, sagte Winter.
    »Beim letzten Mal war das anders.«
    »Da war ich nicht im Dienst.«
    »Ja, ja.« Robertsson beugte sich vor und öffnete die Flasche. »Wer um alles in der Welt wollte den kleinen Robin loswerden?«
    »Das frage ich mich auch«, sagte Winter.
    »Ein böses Wesen«, sagte Robertsson.
    »Wo waren Sie selbst in der vergangenen Nacht?«
    Robertsson machte eine Handbewegung über das Zimmer, den Tisch, die Flasche.
    »Kann das

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