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Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Titel: Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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es gut«, sagte er.
    »Bestimmt hat sie das.«
    »Sie schläft.«
    »Sie ruht«, sagte Angela.
    »Ich glaube, sie wird die ganze Nacht gut schlafen.«
    »Das glaube ich auch.«
    In dem gedämpften Licht hatte Angela dunkle Ringe unter den Augen, das Licht konnte nicht alles beschönigen, alles verbergen. Sie wirkte schmal, als ob Sivs Krankheit zu ihr hinübergeglitten wäre, wie ein Schatten, nur für einen Moment, wie eine Erinnerung. Er erkannte, dass er ohne sie nichts war, ohne Liebe, ohne ihre Liebe wäre er nichts weiter als ein unedles Schwein, das in der Unterwelt wühlte.
    »Fahr nach Hause und ruh dich aus, Angela. Ich bleibe hier.«
    »Ich bleibe auch.«
    »Nein, fahr nach Hause. Komm morgen mit den Kindern wieder. Ich schlafe hier auf dem Sofa.« Er wies mit dem Kopf auf die Schlafcouch neben der Tür. Es war ein großes Zimmer. Es erinnerte an das Hostal in der Altstadt, in dem er gewohnt hatte, als sein Vater im Sterben lag. Das Zimmer war einfach und würdevoll. »Es gibt ja sogar Laken. Hast du eine Zahnbürste mitgebracht?«
    »Ich habe alles zum Wechseln mitgebracht.« Sie lächelte. »Die Sachen liegen im Auto. Draußen im Vorraum gibt es eine Dusche.«
    »Gut.«
    »Ich bleibe noch ein Weilchen.«
    Winter schaute seine Mutter an.
    Sie öffnete die Augen.
    »Ich meine, ich hätte Stimmen gehört«, sagte sie.
    »Das sind nur wir«, sagte er.
    »Du bist also hier, Erik.«
    »Selbstverständlich.«
    »Aber ist heute Samstag?«
    »Oh, du hast alles unter Kontrolle, merke ich. Nein, es ist nicht Samstag. Aber ich konnte trotzdem kommen.«
    »Dann musstest du sicher mehrmals zwischenlanden.«
    »Nur einmal.«
    Sie bewegte sich, versuchte sich aufzurichten. Er half ihr.
    »Ich habe Durst«, sagte sie.
    »Das ist gut«, sagte Angela. »Hier ist ein wenig Wasser.«
    »Danke.« Siv sah ihren Sohn an. »Nur noch Wasser für mich.«
    »Davon wirst du wieder munter.« Er lächelte.
    »Hätte nie geglaubt, dass man von Wasser munter wird«, sagte sie und trank, stellte das Glas ab und sah die beiden an. »Hätte nie geglaubt, dass ich noch einmal aufwache.«
    »Ich aber«, sagte er.
    »Ich bin müde.«
    »Ich sitze hier. Und ich versuche, Angela nach Hause zu schicken, damit sie sich ein wenig ausruht.«
    »Sie braucht Ruhe. Sie hatte so viel Arbeit mit mir.«
    »Nein, nein, Siv«, sagte Angela.
    »Doch, doch, aber vielleicht kannst du noch ein wenig bleiben.« Siv sah Winter an. »Ich frage mich, ob du mir einen Gefallen tun willst, Erik?«
    »Ja, natürlich.«
    »Es ist so blöd … ich habe offenbar den Ring abgenommen, kurz bevor ich … eingeschlafen bin. Er ist nicht hier, ich meine den Trauring. Ich will hier nicht ohne Bengts Ring liegen. Kannst du ihn mir bitte von zu Hause holen, Erik?«
    »Natürlich. Wo finde ich ihn?«
    »Er muss auf dem Nachttisch liegen.«
    »Ich hole ihn.« Winter stand auf.
    »Hast du Kraft, noch ein wenig zu bleiben, Angela?«, fragte Siv Winter und sah Angela an. »Ich möchte nicht gern allein sein.«
    »Hör auf, Siv. Selbstverständlich bleibe ich. Das hatte ich ohnehin vor.«
    Ohnehin, dachte er, als er die Hügel nach Nueva Andalucía hinauffuhr, ohnehin. Eine Digitaluhr an einer Hauswand blinkte die Zeit weiter, Viertel nach eins, noch nicht später.
    Sein Handy surrte. Er schaute auf das Display. »Ja, Bertil?«
    »Bist du schon angekommen?«
    »Klar, was denkst du denn.«
    »Wie geht es Siv?«
    »Sie ist wiederauferstanden.«
    »Ist das ein Scherz? Machst du jetzt Witze, Erik?«
    »Es ist kein Scherz. Sie ist wieder zu sich gekommen. Wir haben geglaubt, sie würde nicht mehr aus der Bewusstlosigkeit erwachen. Sie ist aufgewacht, als ich kam.«
    »Sie wusste, dass du bei ihr bist.«
    »Ich hoffe es, Bertil.«
    »Es klingt, als säßest du in einem Auto.«
    »Ich hole ein paar Sachen für Siv. Kannst du nicht schlafen?«
    »Ich weiß es nicht, ich habe es noch nicht versucht.«
    »Versuch es.«
    »Ja, Chef. Ich habe in den vergangenen Stunden unentwegt gelesen. Nach der Identifizierung der Thai-Mädchen oder Nicht-Identifizierung oder was zum Teufel dabei herauskommt … Jetzt sitze ich hier und denke an Runstig.«
    »Wenn er sauber ist, lassen wir ihn frei.«
    »Hast du mit Molina gesprochen?«
    »Vorgestern. Wir könnten ihn wegen irgendeiner Lappalie anklagen, aber abgesehen von seiner Schuld ist Runstig in Freiheit nützlicher für uns.«
    »Das finde ich auch.«
    »Der verlässt die Stadt nicht.«
    »Wenn er uns nicht alle verlässt.«
    »Noch mal versucht er

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