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Das dunkle Labyrinth: Roman

Das dunkle Labyrinth: Roman

Titel: Das dunkle Labyrinth: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Perry
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aus.«
    »Riechsalz?«, fragte Monk ungläubig.
    Crow grinste gutmütig. »Richtig. Starkes Zeug. Sie haben also Fat Man. Das wird Ihrem Ruf unendlich guttun. Das hat noch niemand geschafft.«
    »Unser Ruf hatte etwas in dieser Art tatsächlich nötig«, gab Monk zu, dessen Augen immer noch brannten. »Jemand verbreitet neuerdings das Gerücht, wir seien nicht nur unfähig, sondern auch noch korrupt. Ich würde nur zu gerne wissen, wer damit gemeint ist. Sie haben wohl nicht zufällig eine Ahnung?« Er sah Crow so fest in die Augen, wie es ihm sein angeschlagener Zustand erlaubte.
    Crow schnitt eine Grimasse. »Wollen Sie die Wahrheit hören?«
    »Aber natürlich«, erwiderte Monk scharf, wenn auch nicht ganz frei von Angst. »Wer ist es? Als Blinder kann ich nicht überleben.«
    »Eigentlich war nicht unbedingt die Wasserpolizei damit gemeint, sondern Sie persönlich«, antwortete Crow. »Jeder, der sich auskennt, weiß, dass Mr. Durban über jeden Verdacht erhaben war. Und Mr. Orme ist zu gut. Ein Polizist mit Leib und Seele.«
    »Ich?« Monk wurde wieder schwindlig, und die Wunde am Arm pochte auf einmal wie wild. Es fiel ihm schwer zu glauben, dass es, wie ihm Crow zu seiner Beruhigung versichert hatte, nur eine Schnittwunde war, die schnell heilen würde, und dass wirklich kein Grund zur Sorge bestand. »Sie haben noch nicht gesagt, wer dahintersteckt!«
    »Sie haben Feinde, Mr. Monk. Sie haben jemanden aufgeschreckt, der viel Macht hat.«
    »Offenbar!«, blaffte Monk und ballte die Faust.
    Crow schenkte ihm unvermittelt ein strahlendes Lächeln. »Aber Sie haben auch Freunde. Mr. Orme hat dafür gesorgt, dass alle zu ihnen stehen. Und mehr sollten Sie nicht wissen. Das wäre wirklich nicht gut.«
    »Crow …«, begann Monk.
    Crow blinzelte, lächelte aber weiter. »Halten Sie sich an Mr. Orme. Das ist ein guter Mann, treu. Und Treue ist viel wert. Ich hole eine Kutsche, die sie heimbringt. Sie fallen sonst bloß auf die Nase, und das wollen Sie bestimmt nicht erklären müssen, da sie doch jetzt ein Held sind.«
    Monk starrte ihn wütend an, aber im Grunde war er ihm dankbar: für die Behandlung, für die Droschke, aber vor allem für die Gewissheit, dass er auf Ormes Treue zählen konnte. Er nahm sich vor, in Zukunft mehr zu tun, damit er sie auch verdiente.
    Aber wer hatte das Gerücht verbreitet, er sei korrupt? Argyll?

9

    Es war schon weit im Februar, als der Prozess gegen Sixsmith begann. Da die Anklage nur auf Bestechung lautete, war er kurz nach seiner Verhaftung gegen Kaution freigelassen worden.
    »Es wird Ihnen doch gelingen zu beweisen, dass Argyll darin verwickelt war, oder?«, fragte Monk Rathbone am Vorabend der Verhandlung. Monks Wunde heilte rasch, sodass er sich schon wieder ohne Schmerzen bewegen konnte. Er saß gemütlich mit Rathbone in dessen Haus vor dem prasselnden Kaminfeuer. Regen trommelte gegen die Fenster, und der Rinnstein lief über. Den Mörder hatten sie trotz größter Bemühungen immer noch nicht gefunden. Allerdings kam Monk seit dem Tod von Fat Man kaum noch dazu, sich um etwas anderes zu kümmern als um seine dienstlichen Pflichten als Einsatzleiter bei der Wasserpolizei. Es war eine fürchterliche Plagerei gewesen, die Greifhaken an der Leiche anzubringen und sie durch das gezackte Loch im Steg nach oben zu hieven. Aber zu Monks unendlicher Erleichterung hatten sie die Schnitzerei bergen können, wohingegen Farnham die Sache eher skeptisch verfolgt hatte. Wäre das Stück verloren gegangen, hätte er Monk die Schuld gegeben und sie nicht bei sich selbst gesucht.
    So aber war Monk fester in seiner neuen Stellung eingebunden, als ihm lieb war, während Clacton eine unerklärliche Unterwürfigkeit an den Tag legte. Zwar verachtete er Monk offenbar nach wie vor, aber irgendetwas zwang ihn, seinem neuen Kommandanten mit Respekt zu begegnen. Woran das lag, musste Monk erst noch herausfinden.
    »Der wahre Schuldige ist Argyll«, betonte Monk in seinem Gespräch mit Rathbone. »Und, was noch wichtiger ist, die Gefahr einer Katastrophe in den Tunneln, vor der Havilland Angst hatte, ist immer noch nicht gebannt.«
    »Aber Sie können mir nicht sagen, worin genau sie besteht!«, hielt ihm Rathbone entgegen. »Sie benutzen dieselben Maschinen wie immer, und nichts ist geschehen.«
    »Ich weiß«, räumte Monk ein. »Was ich untersuchen konnte, habe ich überprüft, aber niemand ist bereit, mit mir zu sprechen. Die Navvys fürchten alle um ihre Arbeit. Sie scheinen zu denken, lieber

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