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Das Dunkle Netz Der Rache

Das Dunkle Netz Der Rache

Titel: Das Dunkle Netz Der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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machen. Stimmt nicht. Ich bin hier, um Ihnen eine Partnerschaft mit Reid-Gruyn Pulpe und Papier vorzuschlagen.«
    Vor der Dreiergarage blieben sie stehen. »Reid-Gruyn ist in der Lage, zweihundertfünfzigtausend Morgen zu kaufen?«, fragte Eugene. »Ich bin beeindruckt.« Er bückte sich, um das Garagentor zu öffnen.
    Shaun fragte sich, ob das Fehlen einer Fernbedienung darauf hinwies, dass die van der Hoevens noch schlechter dran waren, als er vermutete, oder ob es sich eher um ein Beispiel für Wer-den-Taler-nicht-ehrt handelte.
    »Ich dachte eher an fünfzigtausend Morgen«, sagte Shaun, während er nach der Kante des Tors griff und half, es hochzustemmen. »Dann blieben immer noch zweihunderttausend, die in ihrem natürlichen Zustand erhalten werden könnten«, fügte er hinzu, für den Fall, dass van der Hoeven mehr von einem Baumknutscher hatte, als er annahm.
    »GWP und die Adirondack Conservancy Corporation wollen alles erhalten.« Erneut in der Mitte zwischen dem Sonnenlicht im Freien und dem Schatten im Inneren verzog sich van der Hoevens Gesicht vor Abscheu. »Meine Familie bewirtschaftet und schützt dieses Land seit hundertfünfzig Jahren, und eine fünfzehn Jahre alte Organisation aus Gutmenschen von außerhalb und unterbeschäftigten Biologen glaubt, sie könnte es besser.« Er schnaubte. »Die gemeinnützige Organisation möchte ich sehen, die es so lange aushält wie die van der Hoevens.«
    Ja. Das war es, wonach Shaun gesucht hatte. Eine verwandte Seele, die verstand, dass es nicht ums Geschäft ging. Nicht ums Geld. Sondern um die Pflege. Darum, die Verantwortung anzunehmen, die man von früheren Generationen geerbt hatte, um sie an die nächste weiterzureichen.
    Im Inneren der Garage, das nicht vom Sonnenschein erwärmt wurde, war es dunkel und kalt. Auf den ersten beiden Stellplätzen standen ein LandCruiser und ein VW-Käfer, und es roch nach Öl und alter, festgetretener Erde. Auf dem dritten Stellplatz stapelten sich Gartenmöbel aus Korb, eine Schubkarre, ein zusammengerollter Sonnenschirm und ein altertümlicher Rasenmäher. Es roch schwach nach Shauns achtzehntem Sommer.
    Eugene angelte einen einzelnen Schlüssel aus seiner Tasche. Shaun eilte hinter ihm her zum LandCruiser. »Sie sind in derselben Situation wie ich«, sagte er, hastig bemüht, das Geschäft unter Dach und Fach zu bringen, ehe van der Hoeven in sein Fahrzeug stieg und davonbrauste. »Wir beide führen Familienunternehmen. Und beide werden wir von Leuten unter Druck gesetzt, die glauben, dass GWP es besser kann als wir. Ich will Ihrer Familie das Land von Haudenosaunee nicht wegnehmen. Ich will eine Partnerschaft. Reid-Gruyn kümmert sich um den Holzabbau, und die van der Hoevens werden weiterhin nach ihrem eigenen Gutdünken das Land schützen.«
    Eugene schlängelte sich an ihm vorbei und öffnete die Fahrertür.
    »Im Gegensatz zu der einmaligen Zahlung von GWP garantiert Ihnen unsere Partnerschaft ein stetes Einkommen.«
    Einen Fuß im Geländewagen zögerte van der Hoeven. »Wie das?«
    »Der Kaufpreis wird in Bargeld und Aktien gezahlt. Die van der Hoevens werden Anteilseigner von Reid-Gruyn. Zum Teufel, die beiden Familien könnten die Gesellschaft reprivatisieren.«
    »Ich bin kein Geschäftsmann, Mr. Reid. Ich habe kein Interesse an der Leitung einer Gesellschaft. Und die Investitionen unserer Familie werden von A. G. Edwards und Söhne ausgezeichnet betreut.«
    »Sie müssen auch kein Geschäftsmann sein. Sie besitzen die Rohstoffe. Ich die Erfahrung.« Shaun rückte näher. »Wollen Sie die gesamte Kontrolle über den Besitz wirklich der Adirondack Conservancy Corporation übertragen? Diese Leute werden Ihr Heim so gründlich kleinverwalten, dass sie nicht mal eine Tulpe setzen oder ein Raupennest ausräuchern dürfen.«
    Eugene öffnete den Mund und ließ ihn dann wieder zuschnappen. »Egal. Das Land wird nicht verkauft.«
    Shaun spürte, wie ihm der Kiefer herunterklappte. Er kämpfte um einen festen Stand. »Wie meinen Sie das?«
    »Wie ich es gesagt habe. Wir werden absolut niemandem irgendeine Vollmacht übertragen.«
    Shaun war verblüfft. »Aber erst vorgestern hat ein Repräsentant von GWP mit den Mitgliedern meines Verwaltungsrats gesprochen. Er war überzeugt, dass der Verkauf stattfinden würde.« Es waren die Beteuerungen dieses Mannes gewesen, die seine verbliebene Unterstützung durch den Verwaltungsrat erschüttert hatten.
    Er sammelte seine Beweise. »Und mein Sohn arbeitet für Algonquin Waters.

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