Das dunkle Paradies
Gesichtsausdruck näherte sich einem Lächeln, soweit das bei ihm möglich war.
»Man könnte ihnen natürlich auch das Fell über die Ohren ziehen«, sagte er.
Fish antwortete nicht gleich, er musste erst noch einen Gedanken zu Ende denken und dann zum Thema zurückfinden.
»Die wollen uns unbedingt ihr Geld geben«, sagte er schließlich. »Ich sehe keinen Grund, warum wir sie in dieser Hinsicht entmutigen sollten.«
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34
Tammy sah ihn nicht gerne nackt. Er war sehnig, die Haare auf seiner Brust waren weiß und seine Armbeuge war faltig. Er sah überhaupt nicht reich und mächtig aus. Tatsächlich sah er nirgendwo auch nur im entferntesten so gut aus wie Bobby, und Bobby war ein echter Verlierer gewesen.
»Komm ins Bett«, sagte sie.
Sie war immer froh, wenn er ins Bett kam und die Laken ihn bedeckten. Er legte sich immer unter die Bettdecke. Als sie es zum ersten Mal miteinander getrieben hatten und er sich unter die Decke gelegt hatte, hätte sie beinahe losgelacht. Würde er das nächste Mal seinen Pyjama tragen? Vielleicht auch noch Socken dazu?
Er legte den Arm um sie und presste seinen Mund auf ihren. Sie musste ihm, wie immer, ein bisschen helfen, um ihn hochzukriegen, aber sobald er steif war, rollte er sich auf sie drauf und erledigte die Sache. Während er auf ihr lag, flüsterte er ihr ins Ohr, wie sehr er sie liebe, und nannte sie ›Liebling‹. Er war fertig, bevor sie überhaupt anfangen konnte. Und wie immer rollte er von ihr herunter und lag dann schweigend auf dem Rücken neben ihr, die Bettdecke bis unters Kinn gezogen. Immerhin brauchte er nicht besonders lang, und schließlich gab es noch andere Männer an einem Samstagabend; Männer, die es ihr besorgen konnten.
»Wenn du mich so sehr liebst«, sagte sie, »warum lässt du dich dann nicht scheiden und heiratest mich?«
»Das kann ich nicht machen«, sagte er. »Wir sind seitsiebenundzwanzig Jahren verheiratet. Und ich bin der wichtigste Mann hier in der Stadt.«
»Aber du weißt doch, dass sie mit anderen Männern vögelt«, sagte Tammy.
»Du weißt, dass ich nicht möchte, dass du so über meine Frau sprichst.«
»Aber es ist doch die Wahrheit.«
»Wir haben … uns arrangiert.«
»Ja, klar. Und was wird aus mir?«
»Ich gebe dir doch Geld. Ich kaufe dir Sachen. Wir sind jede Woche zusammen.«
»Ja, klar, du schleichst hier rein, fickst mich und schleichst wieder raus. Weißt du, wie ich mich dabei fühle?«
»Tammy, bitte, wir haben das doch schon besprochen.«
»Wir müssen es eben noch mal besprechen. Ich hab was Besseres verdient. Ich sollte längst aus diesem verdammten Loch hier raus sein. Ich sollte verheiratet sein und mit dir zusammen in den Jachtklub gehen, nicht sie.«
»Oh Gott, nein.«
»Oh Gott, ja«, sagte Tammy. Sie setzte sich im Bett auf und ihre Bewegung zog beinahe die ganze Decke von ihm weg. Er zerrte sie hastig wieder über sich. »Ich bestehe darauf. Ich will mehr sein als einmal pro Woche deine Hure. Ich will in diesem Haus wohnen. Ich will zu den Tanzabenden im Jachtklub gehen und einen Tisch im Harvest Fair haben und ein Konto bei Saks. Ich will, dass du mich heiratest.«
»Das ist unmöglich«, sagte er.
»Vielleicht werde ich dafür sorgen, dass es möglich wird.«
Sie war wütend und wenn sie wütend war, fühlte sie sich stark. Ihre Wut hatte bei Bobby immer gewirkt, und wenn sie wütend genug geworden war, hatte sie ihn aus dem Haus gejagt. Bobby war ein echter Verlierer gewesen.
»Das willst du tun?«, fragte er.
Der Wutanfall wirkte auch bei ihm. Er war jetzt unterwürfig.
»Ich muss wohl. Ich werde unsere Beziehung publik machen. Ich werde es deiner Frau erzählen, allen. Du musst mich heiraten, wenn du mich zum Schweigen bringen willst.«
»Das solltest du nicht tun.«
Seine Stimme war sehr ruhig. Sie musste beinahe lächeln. Männer waren wirklich leicht zu beeindrucken. Bobby war bärenstark gewesen, aber sie hatte nur laut werden müssen und er hatte eingelenkt. Und nun funktionierte es wieder. Da saß er mit seinem ganzen Geld und seiner Macht und wurde doch sanft wie ein kleiner Junge, wenn sie ihren Wutanfall bekam.
»Dann denk mal drüber nach. Entweder du wirst sie los und heiratest mich oder ich werde alles erzählen.«
Er nickte gedankenverloren.
»Ja«, sagte er. »Natürlich. Ich verstehe dich ja. Lass mir nur noch ein bisschen Zeit. Ich werde das in Ordnung
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