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Das dunkle Paradies

Das dunkle Paradies

Titel: Das dunkle Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert B. Parker
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ganz hinter sich haben.«
    Das Zimmer war sehr schlicht eingerichtet. Die Wände waren beige. Der Teppich war grau mit rosa Einsprengseln. Das Einzige außer Dr. St. Claire, was man hier betrachten konnte, waren ihre gerahmten Diplome. Sie hatte ihren Doktor an der Universität von Los Angeles gemacht. Daneben hing eine Art Diplom in Psychoanalyse. Hinter ihr hingen weitere Zeugnisse, zu denen Jennifer sich noch nie umgedreht hatte.
    »Aber immerhin kümmere ich mich jetzt mehr um mich selbst.«
    »Ja«, sagte Dr. St. Claire.
    »Abgesehen davon, selbständig für meinen Lebensunterhalt zu sorgen.«
    »Ja.«
    »Sie sind auch dieser Meinung, oder?«
    »Ja.«
    »Ich habe angefangen, mich mehr um mich selbst zu kümmern, was bedeutet, dass ich mich auch mehr um Jesse kümmern könnte.«
    »Oder einen anderen.«
    Jenn lehnte sich zurück und dachte darüber nach.
    »Oftmals«, sagte Dr. St. Claire, »können schwierige Probleme auch als Katalysator wirken.«
    »Sie treiben einen an und der Lösung entgegen«, sagte Jenn.
    »Ja«, stimmte Dr. St. Claire zu, »so ähnlich funktioniert das.«

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54
    Dienstagabend nach der Arbeit holte sich Jesse ein riesiges Sandwich in einem Laden am Kai, der sich Italian Submarine nannte, und nahm es mit nach Hause fürs Abendessen. Er würde sich zwei Drinks genehmigen: einen vor dem Sandwich und einen dazu. Er hatte gerade seinen ersten Whisky vor sich, als Abby anrief.
    »Ich bin bereit, dir zu vergeben«, sagte sie.
    »Das ist gut.«
    »Ich wünschte, du würdest mir vertrauen, aber du tust es nicht. Vielleicht kannst du es einfach nicht. Aberich merke, dass du mir fehlst, und ich habe herausgefunden, dass ich mich genauso quäle wie dich, wenn ich dich nicht sehe, und deshalb will ich wieder mit dir zusammen sein.«
    »Prima.«
    »Reiß dich bloß zusammen. Ich hasse es, wenn du dich vor Begeisterung überschlägst.«
    »Hast du Lust, mit mir zum Halloween-Tanz im Jachtclub zu gehen?«, fragte Jesse.
    »Ja, klar. Ich meine, ich gehe gern mit dir hin, auch wenn ich keine Lust habe auf diesen Tanzabend.«
    »Gehört sozusagen zu meinem Job.«
    »Ich weiß: Polizeichef und so. Ich glaube, ich muss auch hin, weil ich ja Rechtsberaterin der Stadt bin.«
    »Möchtest du vorher auf einen Drink vorbeikommen?«
    »Ja. Um wie viel Uhr?«
    »So um sieben, wir wollen ja nicht zu früh auf diesem Ball aufkreuzen.«
    »Wollen wir wohl nicht.«
    Sie schwiegen einen Moment. Jesse nahm einen Schluck. Er vermutete, dass Abby auch etwas trank.
    »Wie ist es dir so ergangen?«, fragte sie.
    »Ganz gut.«
    »Gibt es irgendwelche Fortschritte im Mordfall?«
    »Einige kleine. Ich weiß, wer es getan hat, aber mir fehlen die Beweise.«
    »Du weißt, wer es war?«
    »Ja.«
    »Wer … na ja, ich schätze, du darfst nichts dazu sagen, stimmt’s? Hast du von deiner Ex gehört?«
    »Ja.«
    »Sie lässt dich immer noch nicht los, hab ich recht?«
    »Jenn meldet sich ziemlich regelmäßig.«
    »Hast du sie losgelassen, Jesse?«
    »Nein, alles in allem hab ich das wohl nicht.«
    »Und wo bleibe ich in der ganzen Geschichte?«
    »Da, wo du immer warst, Abby. Du bist eine tolle Frau. Ich bin halt noch nicht über meine erste Ehe hinweg.«
    »Ich weiß.«
    »Du solltest nicht zu viel in unsere Beziehung investieren, Abby.«
    »Ich weiß.«
    »Es tut mir leid, dass es so ist.«
    »Was soll’s. Wir nehmen es, wie es kommt. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass wir eine tolle Zeit miteinander haben.«
    »Ich weiß nicht, wo das alles enden wird, Abby.«
    »Ich auch nicht, aber lass uns mal zu diesem Halloween-Tanz gehen. Und vorher trinken wir was zusammen.«
    »Vielleicht müssen wir ja nicht allzu lang dort bleiben«, sagte Jesse.
    »Und haben den Rest des Abends für uns.«
    »Uns würde schon was einfallen.«
    »Ich hab da schon an was gedacht«, sagte Abby.

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55
    Am Morgen des Halloween-Tages bekam Jesse Federal-Express-Post von Charlie Buck vom Sheriff’s Department in Campbell County, Wyoming. Im Umschlag befanden sich ein Brief und eine Namensliste.
    »Wir haben einen aussagewilligen Zeugen in Haft«, schrieb Buck, »der behauptet, dass Tom Carson von einem Mann umgebracht wurde, den eine Milizgruppe aus dem Osten beauftragt hat. Da Carson aus Massachusetts stammt, haben wir uns eine Liste von

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