Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere
Geschöpf in der Dunkelheit, in der es wohnte, entschwand. Dunstiges Sternenlicht wich dem einer Reihe flackernder Kerzen. Der hauchzarte Odem von Nebulastaub verfestigte sich zu kräftigen Fingern, die ihre Beine entlangglitten; noch mehr Hände begannen ihren Bauch zu liebkosen, dann drückte ein weiteres Paar ihre Brüste. Wohlriechendes Öl wurde mit sündhafter Beharrlichkeit in ihre Haut einmassiert. Zungen leckten voll intimer Sinnlichkeit über ihren Körper.
»Zeit aufzuwachen«, raunte eine Stimme.
Auf ihrer anderen Seite flüsterte ihr eine zweite Stimme zu: »Zeit, dich wieder ein wenig zu verwöhnen.«
Gefangen in einer köstlichen Schläfrigkeit drehte Araminta sich in die Richtung, in welche die Hände sie drängten. Sie blinzelte träge, sah den Mr Bovey, mit dem sie zum Essen aus gewesen war, neben dem riesigen Bett stehen. Lächelnd schaute er auf sie herab. Als sie zurücklächelte, wurde sie von hinten durchbohrt. Sie keuchte auf, überrascht und erregt, erkannte einen Ausdruck der Verzückung in seinem Gesicht. Ein weiteres Paar Hände begann ihr Gesäß zu erforschen. Sie öffnete ihren Mund, um den Schwanz eines wirklich jungen seiner Ichs zu empfangen. Was überaus unartig von ihr war.
Sie wusste nicht, wie viele Ichs von ihm sie diesmal in sich aufnahm. Wusste nicht, ob es fast Morgen war oder noch Nacht. Und es war ihr auch völlig gleichgültig. Fleisch und Lust waren ihr Hier und ihr Jetzt, ihr ganzes Universum.
Nach dem Essen im Richard’s hatte seine Kapsel sie zurück zu seiner Wohnung gebracht, einem großen Haus hoch über dem Südufer der Stadt mit Grünflächen, die sich bis zum Fluss hinunter erstreckten. Es war noch nicht einmal Mitternacht gewesen. Einige seiner Ichs hatten sich in der Lounge aufgehalten, ein paar andere waren beim Kochen, und drei tummelten sich im Pool. Im Obergeschoss befanden sich noch mehr von ihnen, so sagte er ihr, die sich ausruhten oder schliefen.
Es war fast so, als hätte sie Hof gehalten. Sie, auf dem breiten Ledersofa sitzend, zwei Ichs von Bovey zu jeder Seite und weitere auf großen Kissen fläzend zu ihren Füßen, während sie angeregt plauderten. Es dauerte eine Weile, bis sie die instinkthafte Vorstellung niedergekämpft hatte, dass diese Männer allesamt verschiedene Menschen waren. Er machte sich einen Spaß daraus, sie zu foppen, mitten im Satz den Sprecher zu wechseln und sich sogar mit seinen Ichs zu streiten. Doch das simultane Lachen all seiner Körper besaß etwas ungemein Einnehmendes. Es war eine wundervoll behäbige Verführung.
Dann hatte der, mit dem sie zum Essen aus gewesen war, sich zu ihr herübergebeugt und sie geküsst. Zu der Zeit hatten der Wein und die Erwartung ihr Herz bereits heftig zum Klopfen und ihre Haut zum Erglühen gebracht.
»Du darfst aussuchen«, flüsterte er seidig.
»Aussuchen?«
»Wie viele und welche.«
Sie schaute in die Runde und sah den absolut gleichen Ausdruck von Lust und Verlangen auf allen Gesichtern. Für diesen einen, langen Augenblick war jedes seiner Ichs vollkommen ununterscheidbar; es hätten genauso gut Klone sein können. Gleichzeitig war es der Moment, in dem sie auf einer unterbewussten Ebene endlich akzeptierte, dass er wirklich und wahrhaftig nur ein Individuum war.
»Zunächst einmal natürlich du«, sagte sie zu ihrer Abendessen-Begleitung. »Schließlich warst du es, der den schwierigen Job hatte, mich hierhin abzuschleppen.« Dann zeigte sie mit dem Finger auf zwei weitere. »Du.« Der Gutaussehende. »Und du.« Jung und ausgesprochen muskulös – das hatte sie gesehen, als er aus dem Pool geklettert war.
Die drei Auserwählten geleiteten sie die Treppe hinauf. Araminta hatte gedacht, allein das sei verwegen genug, doch die Nacht geriet schon bald zu einem sexuellen Abenteuer der Extreme, als Mr Bovey anfing, sie in Praktiken einzuweihen, die sich nur als Gruppe umsetzen ließen. »Vertrau mir«, sagte eins seiner Ichs, als er direkt vor ihrem Gesicht ein Aerosol öffnete. »Das ist ein Booster. Es verstärkt deine Lust, gleicht die Sache zwischen dir und meinen ganzen Ichs gewissermaßen aus.« Araminta atmete es tief ein. Die Wirkung war enorm.
Sie scharten sich um sie. Starke Hände stützten sie in den verschiedensten Stellungen. Der Reihe nach wurde sie mit jedem von ihnen zum Höhepunkt gebracht, und jedes Mal wurde das Gefühl durch den Booster, der nach und nach ihren Blutkreislauf durchdrang, um ein Vielfaches verstärkt. Nach dem dritten Orgasmus fiel sie
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