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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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den funkelnd glänzenden Boden, nunmehr ein kleineres, weniger leicht zu treffendes Ziel. Schon sind seine Fingerfäden durch das Metallgehäuse des Podests vorgedrungen und beginnen sich mit den feinen Maschen aus Lichtleiterfasern darunter zu verbinden.
    Einige Energy-Dumper gleiten auf Aaron zu. Mit einem einfachen Ionenschuss aus dem Enrichment in seinem Unterarm holt er sie aus der Luft. Um die Ionen durchzulassen, muss sich sein Kraftfeld vorübergehend reformatieren. Eine Schwachstelle, die die Wächter unbarmherzig ausnutzen, indem sie ihr Feuer konzentrieren. Er spürt, wie die kinetischen Projektile seine Schulter und seinen Oberkörper durchbohren. Seine Gefechtssoftware meldet fünf direkte Treffer. Feldscans verraten ihm die Art der fremdartigen Geschosse. Nummer eins ist ein reiner Sprengkörper, gekontert von einem Dämpfungsfeld, das einen Klumpen weißglühendes Metall aus ihm macht. Zwei entlässt eine Ladung Firewire-Tangles, die sich in seinem Fleisch ausbreiten, es auf molekularer Ebene zerfetzen und verbrennen und dabei biononische Organellen zerstören. Sie können nur von einem Disruptorfeld spezifischer Frequenz, die ihre Molekularstruktur angreift, abgewehrt werden, was einen schwächenden Effekt auf die Biononics hat, die in dieser Region noch funktionieren. Drei setzt einen Nervenkampfstoff frei; in ausreichender Menge, um fünfhundert Menschen zu töten. Biononics konvergieren rasch, um das tödliche Gift zu bekämpfen. Vier ist ein weiteres Explosivprojektil, neutralisiert zusammen mit eins. Fünf stellt einen Verbund von Microjanglern dar, mikrobengroße Generatoren, die sein Nervensystem lahmlegen und biononische wie Enrichmentoperationen unterdrücken; ein weiterer Effekt ist die Erzeugung von Schmerzimpulsen. Sie zu vernichten, erfordert ein Scramblerfeld.
    Blut strömt aus dem von Kratern übersäten Fleisch und dem zerrissenen Anzug, der unter dem reformatierten Kraftfeld flach angedrückt wird. Bald schon ist der Stoff ringsum völlig durchtränkt. Biononics konzentrieren sich um die Ränder der Wunden und vereinen ihre Kräfte, um die Verletzungen zu beheben, Venen, Arterien und Kapillaren zu verschließen. In seinem Körper stellen die Firewire-Tangles ihre Ausbreitung ein, als der Disruptor ihren molekularen Zusammenhalt sabotiert. Es geht zu langsam und sie verursachen ein immenses Ausmaß an Schaden. Schaden, der durch die Microjangler noch vergrößert wird.
    Aaron wirft den Kopf zurück, brüllend vor Qual, während der mikroskopische Technologiekrieg in seinen Muskeln und Blutgefäßen ausgefochten wird. Aber er behält Viertz ebenso wie das Podest fest im Griff.
    Seine Biononics blockieren eine Reihe von Nerven, eliminieren den Schmerz und jedes Gefühl in Schulter und Arm. Ein alarmierend großer Bereich der medizinischen Statusanzeige in seiner Exosicht blinkt rot auf. Übelkeit setzt ihm zu. Schauer fahren seine Glieder entlang. Der Feldsanitätsbeutel in seinem Schenkel stößt eine Dosis Beruhigungsmittel in seinen Blutkreislauf aus.
    Eine weitere Welle von Kinetics drischt auf ihn ein. Er droht, nach hinten zu stürzen. Seine Biononics und Enrichments erreichen ihre maximale Kapazität. Konterdrohnen geben ihr Bestes, die feindlichen Zielsensoren zu verwirren, doch die Enge des Tresors macht den Einsatz solcher Systeme nahezu nutzlos.
    Seine Fäden verbinden ihn nun mit dem Registerkubus in dem Podest.
    Autorisierungsnachweis übermitteln.
    Die Registersoftware bestätigt seine Befugnis; der U-Shadow führt eine Suche nach Inigos Sicherheitsspeicher durch. Und lokalisiert die Memorycell. Die physikalischen Koordinaten werden in Aarons Gefechtsroutinen geladen. Ein Volumen von acht Kubikzentimeter, das es unversehrt zu bergen gilt. Der Rest der Tresoranlage ist nun verzichtbar.
    Er lässt das Podest und Viertz los. Die Frau sackt nach vorn, eine Bewegung, die ihr ungeschütztes Gehirn erschüttert. Ein neuerlicher Blutschwall schwappt über den Rand ihres offenen Schädels. Der abschirmende Wirbel von Niling-Schwämmen schaltet sich ab, ihre schwarzen Horizonte falten sich in sich selbst zusammen. Aaron hebt den Kopf, grinst und schickt den Wächtern durch die sich klärende Luft ein animalisches Knurren entgegen. Ihr Sperrfeuer hat ausgesetzt, während sie Bestandsaufnahme machen.
    »Jetzt seid ihr dran«, presst er zwischen den Zähnen hervor.
    Krachend löst sich der erste Disruptorimpuls. Die Hälfte der kostbaren Regale zerbersten in einem Mahlstrom aus

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