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Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Suche nach möglichen Lieferantendaten zu checken. Die Komponenten der Maschinerie mussten ja irgendwo herkommen, und die EMAs gingen weit über die Möglichkeiten einer Privatperson hinaus. Es gab kein Gericht, vor das die Konservativen die Accelerators hätten zerren können, selbst wenn er eine Datenspur zu ihren Repräsentanten nachweisen konnte; aber wenn es ihm gelang, den Handelsbevollmächtigten, der Troblum mit ein paar Extra-EMAs unter die Arme griff, zu finden, konnte er vielleicht weitere illegale EMA-Transfers von der gleichen Quelle aufspüren. Eine ganze Kette von Accelerator-Operationen wäre somit aufgedeckt.
    »Im Smartcore ist lediglich ein Konstruktionsplan gespeichert«, verkündete die Konservative Fraktion. »Offenbar handelt es sich um einen FTL-Antrieb, der in der Lage ist, einen Planeten zu transportieren.«
    Der Delivery Man fuhr ruckartig herum und starrte auf die düster vor ihm aufragende Maschine, den Blick auf den ringförmigen Extrusionsmechanismus in ihrem Mittelpunkt fixiert. »Einen ganzen … Planeten?«
    »Ja.«
    »Und das würde funktionieren?«
    »Der Plan stellt eine geniale Überarbeitung der Exotische-Materie-Theorie dar. Er könnte funktionieren, wenn man richtig vorgeht.«
    »Und das Ding hier hat ihn gebaut?«, fragte er, immer noch auf die Apparatur starrend.
    »Es hat zwei Versuche gegeben, den Antrieb herzustellen. Der erste wurde abgebrochen. Der zweite war anscheinend erfolgreich.«
    »Aber warum sollten die einen Planeten mit Überlichtgeschwindigkeit durchs All transportieren? Und welchen Planeten überhaupt?«
    »Das wissen wir nicht. Bitte zerstören Sie die Maschine und den Smartcore.«
    Der Delivery Man stemmte die Hände in die Hüften und schaute die Anlage angewidert an. »Bis zu welchem Technologielevel kann ich hier gehen?«
    »Keine Beschränkung. Niemand darf erfahren, dass sie jemals existiert hat, am allerwenigsten Higher.«
    »Okay. Ihre Entscheidung.«
    Die Konservative Fraktion beendete die Verbindung und ließ den Delivery Man sich ungewöhnlich einsam fühlend zurück. Nun, da er den Zweck des Dings kannte, kam ihm der stille Hangar vor wie die Kulisse zu einer altertümlichen Mörderszene. Der Ort war ihm unheimlich, machte ihn nervös.
    Er nahm Kontakt mit dem Smartcore der Jomo auf und befahl ihm herüberzufliegen. Als das Schiff eintraf, waren die Hangartore bereits weit offen. Bug voran flog die Jomo durch die Sicherheitsabschirmung herein und setzte auf den Landegestellen im Inneren auf; die Vorderspitze stieß dabei fast an die Wand aus Neumann-Kybernetik.
    Nachdem der Delivery Man sich vergewissert hatte, dass die Sicherheitsabschirmung auf höchster Belastungsstufe arbeitete, trat er unter die geöffnete Luftschleuse der Jomo , um sich von einem umgekehrten Gravitationseffekt nach oben ziehen zu lassen. Sobald er sich im Schiff befand, benutzte er eine dreifach gesicherte Autorisierung, um den Hawking m-Sink, der sich in einem der vorderen Frachträume befand, zu aktivieren. Das kleine Gerät befand sich in einem Hochleistungs-Regrav-Schlitten, der nun herausglitt und vor der Neumann-Kybernetik schwebte. Als der Schlitten sich positioniert hatte, richtete der Delivery Man einen begrenzten Disruptoreffekt auf die Apparatur, knapp über den Hawking m-Sink hinweg. Ein Teil der Anlage von etwa einem halben Meter Ausmaß vaporisierte und ließ eine horizontale Fontäne aus ionisierten heißen Gasen entstehen. In der Luft vollführte sie einen leichten Bogen nach unten, um direkt in den Hawking m-Sink zu strömen, der sofort jedes Molekül absorbierte. Der Delivery Man dirigierte den Disruptoreffekt entlang der Vorderfront der Maschinerie, und der Hawking m-Sink folgte.
    Es dauerte vierzig Minuten, bis die gesamte Apparatur verdampft war. Als die Arbeit getan war, hatte das schwarze Quantenloch im Zentrum des Hawking m-Sink dreihundertsiebenundzwanzig Tonnen Materie absorbiert und damit den Regrav-Schlitten, während dieser sich langsam wieder in den Raumschifffrachtraum schob, bis hart an dessen Hublastgrenze gebracht.
    Der Delivery Man holte beim Raumhafen die Flugfreigabe ein. Gleich darauf stieg die Jomo in Arevalos warmen Sommerhimmel auf.
    Aus der Sicherheit ihres eigenen Schiffs heraus, das auf einem Feld acht Hangars weiter nach wie vor in der Reihe parkte, blickte Justine ihm hinterher.
     
    Die Abenddämmerung tauchte Hawksbill Bay in einen satten Goldton, sanft genug, um bereits merkwürdige Sternenkonstellationen am wolkenlosen

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