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Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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hindern, die physischen Bewohner des Commonwealth zu Handlungen zu verleiten, auf die sie von selbst nie gekommen wären.
    Sie hatte die St-Mary’s-Klinik verlassen und war zu ihrem Schiff, der Alexis Denken , zurückgekehrt; einem eleganten Ultra-Antriebsschiff, das von ANA in einem Maße nachgerüstet und bewaffnet worden war, das jeden Navy-Captain in höchste Alarmbereitschaft versetzt hätte. Sie ließ den Planeten hinter sich und ging sodann zwanzig astronomische Einheiten von der Sonne entfernt in transdimensionale Wartestellung. Es war eine Position, die es ihr erlaubte, den Überlichtverkehr innerhalb des Anagaska-Systems mit erstaunlicher Genauigkeit zu überwachen. Dummerweise jedoch konnten ihre Schiffssensoren keine kalte Spur lokalisieren. Nirgends gab es das geringste Anzeichen von Aarons Schiff. In Anbetracht der Zeit, die zwischen dem Überfall und ihrem Eintreffen vergangen war, vermutete sie, dass er ebenfalls ein Ultra-Antriebsschiff besaß. Marius verfügte ganz gewiss über eins. Ihr U-Shadow verfolgte seine Ankunft am City-Sternenhafen zurück, wo er in eine Privatyacht stieg. Die Sensoren der Alexis Denken beobachteten, wie die in den Hyperraum hinüberglitt. Für jemanden, der sich damit auskannte, deutete die Signatur auf einen Ultra-Antrieb hin.
    Eine Stunde später startete der Delivery Man mit seinem eigenen Schiff, das die gleiche verdächtige Antriebssignatur zeigte. Er verließ das System in der fast exakt entgegengesetzten Richtung wie Marius. Zehn Minuten später fiel ein weiteres Schiff aus seiner transdimensionalen Warteposition, in der es im Kometenhalo des Systems ausgeharrt hatte, und setzte sich mit dem gleichen Kurs wie der Delivery Man in Bewegung.
    »Viel Glück«, übermittelte Paula an Justine.
    »Danke.«
    Paula öffnete eine ultrasichere Verbindung zu ANA:Regierung. »Es scheint, als wäre Ihre Ultra-Antriebstechnologie vollkommen kompromittiert«, berichtete sie.
    »Wie zu erwarten war«, erwiderte ANA:Regierung. »Um eine Theorie für den Grund dafür abzuleiten, bedarf es nicht einmal meiner vollen Kapazität. Die meisten Fraktionen besitzen die intellektuellen Möglichkeiten. Liegen die Gleichungen erst einmal vor, ist jeder Higher-Replikator über Level fünf in der Lage, die entsprechende Hardware zu produzieren.«
    »Ich bin immer noch der Meinung, Sie sollten ein wenig mehr Autorität zeigen. Schließlich sind die Fraktionen allesamt ein Teil von Ihnen.«
    »Fraktionen sind, so ist es nun mal, integral. Ich bin plural.«
    »So, wie Sie es sagen, klingt es, als hätten Sie die elektronische Variante einer bipolaren Funktionsstörung.«
    »Eher eine multimilliardenpolare. Aber so bin ich nun mal. Alle Individuen, die sich mir angliedern, tun dies, indem sie mir ihre Persönlichkeitsroutinen aufprägen. Ich bin das kollektive Bewusstsein aller ANA-Bewohner, genau das ist die Grundlage meiner Autorität. Wurde mir ihr Wesenskern erst einmal vermacht, steht es ihnen frei, zu werden und zu sein, was sie wollen. Ich greife auch nicht auf ihre Erinnerungen zu, das wäre eine Annektierung von Individualität.«
    »Sie müssen durch das sprichwörtliche Nadelöhr hindurch, um auf der Spielwiese der Götter zu leben.«
    »Eines von Inigos besseren Zitaten«, entgegnete ANA:Regierung in leicht belustigtem Tonfall. »Schade um den Rest von diesem Sermon.«
    »Sie machen mir meinen Job nicht gerade leichter.«
    »Alle meine Ressourcen stehen zu Ihrer Verfügung.«
    »Das ändert nichts daran, dass ich letztlich auf mich allein gestellt bin, und allmählich komme ich mir vor, als würde ich die Hydra bekämpfen.«
    »Dieser Mangel an Selbstvertrauen sieht Ihnen gar nicht ähnlich. Was ist los?«
    »Die Pilgerfahrt natürlich. Sollte sie gestattet werden?«
    »Die Menschen von Living Dream sehen darin nicht nur ihr gutes Recht, sondern darüber hinaus ihre Bestimmung. Ihre Zahl geht in die Milliarden. Wie kann so viel Überzeugung falsch sein?«
    »Vielleicht weil sie Trillionen andere gefährden?«
    »Das stimmt. Aber leider gibt es auf diese Frage keine Antwort. Jedenfalls nicht in der Eindeutigkeit, die Sie sich wünschen.«
    »Was, wenn sie tatsächlich die letzte Absorptionsphase der Leere auslösen, oder zumindest eine größere?«
    »Ah, das ist allerdings die Frage aller Fragen. Und außerdem eine, hinsichtlich der wir, wie ich fürchte, keine früheren Erkenntnisse haben. Weder ich noch irgendeine andere postphysische Existenz, mit der ich Kontakt hatte, wissen, was im

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