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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Stimme hervor.
    »Würde dir das gefallen?«
    »Ja.« Seine Kehle war so eng, dass er das Wort kaum herausbrachte. »Ja, das würde mir gefallen.«
    »Aber ich will dich nicht dazu zwingen, eine ganze Woche mit mir zu verbringen. Wenn es dir lieber ist, komme ich jetzt mit dir in deine Maisonette.«
    »Nein. Das mit dem Strandhaus klingt wunderbar.«
    »Wirklich?« Sie rieb ihre Wange an seiner. »Danke. Danke, dass du uns diese Chance gibst.«
    Die Gondel bog in den Flight Canal ein und glitt weiter in Richtung High Pool. Sie küssten sich nicht einmal mehr. Lächelnd schmiegten sich ihre Gesichter einfach nur aneinander. Dann schaute Edeard ihr direkt in die Augen und in ihren Geist, genoss, was er sah. Die Begierde, das körperliche Verlangen, die Erregtheit, gepaart mit ungeduldiger Erwartung. Die grenzenlose Liebe. Und er wusste, dass dies alles wie ein Spiegelbild war; genau das, was sie in seinem eigenen Geist spüren konnte. Die Offenheit war … süß.
    Homelt stand auf dem Anlegesteg des Zikkuratdomizils. Er grinste, als Kristabel aus der Gondel kletterte.
    »Guten Morgen, Mistress. Hattet Ihr einen schönen Abend?«
    Sie lächelte ihn warm an. »Ja, danke der Nachfrage, einen sehr schönen Abend.«
    Homelt schaute zu Edeard hinunter, der sich Mühe gab, sich nichts anmerken zu lassen, und kläglich scheiterte bei dem Versuch. Er nickte eifrig.
    »Ist mein Vater noch auf?«
    »Nein, Mistress, er ist vor ein paar Stunden zu Bett gegangen. Nur noch ich und die Nachtgarde sind wach.«
    »Ah ja«, sagte Kristabel. »Nun, dann gute Nacht, Waterwalker.«
    »Gute Nacht, Mistress.«
    Homelt schaute die beiden ein wenig verwundert an und geleitete Kristabel sodann die Holztreppe zum Herrenhaus hinauf.
    »Kannst du dich für nächsten Dienstag bereithalten?«, fragte Kristabels Longtalk.
    Edeard dachte nicht einmal an den Berg von Arbeit, den er eigentlich zu erledigen hatte, und an die ganzen Terminpläne, die er über den Haufen werfen musste. Und in der Woche darauf fanden die diesjährigen Abschlussfeierlichkeiten statt, bei denen er auf gar keinen Fall fehlen konnte. Es würde eng werden. »Ich werde bereit sein. Koste es, was es wolle.«
    »Ich erinnere dich dran.«
    Er erhaschte einen letzten, flüchtigen Blick von ihr, wie sie am oberen Ende der Treppe ankam. Erwartungsvoll lächelnd. Es war ein bezauberndes Lächeln, dachte er bei sich. So hatte Macsen am Ende doch recht gehabt mit dem, was er über ihre Schönheit gesagt hatte.
    Der Gondoliere brachte ihn einfach auf die andere Seite des Flight Canal hinüber, von wo er durch Silvarum hindurch zu Fuß zurück nach Jeavons gehen konnte.
    Zwei außerordentlich gelangweilte und müde Konstabler standen auf der Brücke über den Arrival Canal Wache. Beide waren erschrocken, Edeard zu dieser frühmorgendlichen Stunde zu sehen, doch er blieb einen Augenblick stehen, um ein paar Worte mit ihnen zu wechseln. Das Beste, was man in politischer Hinsicht tun konnte, war, wie Finitan ihm eingetrichtert hatte, sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit Freunde zu machen und sich jedweder Unterstützung zu versichern, da man nie wissen konnte, wann man ihrer möglicherweise bedurfte.
    Überhaupt durfte, so viel hatte er begriffen, Politik in Makkathran niemals außer Acht gelassen werden, ganz gleich, auf welcher Ebene. Es war clevere Politik von Finitan gewesen, die Entführung dahingehend auszunutzen, um im Anschluss an das Geleitfest im Großen Rat genau das Ergebnis zu erzielen, das sie brauchten. Und es war auch Politik gewesen, die die Gondoliere davon abgehalten hatte, wie angedroht weiterzustreiken, denn das hätte es so aussehen lassen, als stünden sie auf der Seite der Entführer. Vorläufig war die Stadt noch auf seiner Seite. Doch er wusste, das würde nicht ewig so sein. Er wusste, dass weitere Versuche folgen würden, den Rat zu untergraben, seine Befürworter abzubringen von der Idee mit den Ausschlussbefehlen. Aller Voraussicht nach würden derartige Anstrengungen wohl niemals enden. Er musste wachsam bleiben, und genau darum bemühte er sich nach Kräften.
    Wenngleich dieser Tage Kristabel alle seine Gedanken zu erfüllen schien. Er dachte an sie, wenn er morgens aufstand. Er dachte an sie, wenn er sich auf seinen turnusmäßigen Dienst oder auf Treffen mit Distriktmeistern oder die Aufdeckung der Bandenmitglieder konzentrieren sollte. Er dachte an sie, wenn er auf Streife war, erinnerte sich an ihr Lachen, daran, wie sie aussah, an ihren Geruch, an all

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