Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
jemanden, der gegen Eure schlauen Ausschlussermächtigungen war und der selbstverständlich gegen Finitan und seinen Vorschlag angehen wird.«
    »So hat es den Anschein, Euer Ehren, ja.«
    »Dessen bin ich mir sicher. Und zwar deshalb, weil Ihr jung seid und – bitte verzeiht – bislang nur die kurzfristigen Vorteile zu erkennen vermögt. Denkt Ihr denn, nein, glaubt ihr im Grunde Eures Herzens wirklich, dass ich diese Stadt nicht vom Verbrechen befreit sehen will?«
    »Nein.«
    »Genau. Nun, ich danke Euch für diese Freundlichkeit. Genau genommen gefällt mir der Gedanke mit den Ausschlussermächtigungen sogar ziemlich gut. Man kann Euch nur gratulieren, dass Ihr sie eingeführt habt, und dies gegen eine so starke politische Opposition.«
    »Nach dem, was ich von der Politik in dieser Stadt begriffen habe, erhält ein Politiker, dem Ihr Euch widersetzt, unweigerlich die Unterstützung der anderen Lager.«
    Owain grinste aalglatt. »Was uns zum heutigen Tag führt. Wie denkt Ihr über das Regiment?«
    Edeard warf einen Blick zurück auf die Ställe. Der letzte Wagen hatte inzwischen das hölzerne Gebäude verlassen. Tiere blökten, während sie hinter dem Versorgungstreck hergetrieben wurden.
    »Ich denke, dass die Banditen eine Menge Ärger bekommen werden«, erwiderte Edeard.
    Der Ge-Adler der Jeavons-Wache zog über dem Stadttor träge seine Kreise. Er zeigte Edeard fünf neue Wagen, die der Waffengilde gehörten und wartend am Straßenrand standen. Er wusste, sie würden dem Regiment den ganzen weiten Weg in die Talence-Provinz folgen, und dort Pistolen an ängstliche Bauern und Dorfbewohner verkaufen und Owains Gilde noch mehr Nutzen bringen, so wie Jessile gesagt hat. Das war zwar kein Verbrechen, das musste er zugeben, aber deswegen war es noch lange nicht richtig.
    »Ja«, sagte Owain. »Aber warum sind die Banditen dort, muss doch die erste Frage lauten.«
    »Sie sind überall.«
    »Das stimmt allerdings. Die Banditen und Banden sind symptomatisch für die Schwächen unserer Gesellschaft, Waterwalker. Das ist es, wogegen ich in Wirklichkeit bin.«
    »Ich bin nicht sicher, dass ich Euch verstehe, Euer Ehren.«
    »Wenn Ihr die Köpfe der Banden aus Makkathran verbannt, wohin sollten sie gehen?«
    »Hinter die Grenzen der fernsten Provinz, oder auf irgendeine abgelegene Insel, jedenfalls hatte ich so etwas im Sinn.«
    »Natürlich. Das wäre human; von einem Mann mit Prinzipien wie Euch hätte ich nichts anderes erwartet. Wir alle müssen uns den Vorwurf gefallen lassen, uns hin und wieder das Geschwätz über Euch in der Stadt anzuhören, Waterwalker, aber nicht einmal habe ich erlebt, dass jemand Euch mangelnde Integrität nachgesagt hätte. Und dafür danke ich der Herrin. Aber habt Ihr ebenfalls bedacht, was in einem Jahr, oder auch zehn Jahren, nachdem diese Leute verbannt worden sind, passieren wird? Was ist mit ihrem Groll? Was mit der Verlockung zurückzukehren? Wenn sie nicht hierher zurückkommen, würden sie sich ohne Frage den Banditen in den Provinzen anschließen.«
    »Wie lautet also Euer Vorschlag? Ich darf wohl annehmen, das ist der Grund für unser Gespräch.«
    »Ihr dürft. Mein Vorschlag, wie Ihr es ausdrückt, geht dahin, den städtischen Banden nicht isoliert entgegenzutreten. Wir alle leben auf einer Welt. Wir müssen zu einer Nation werden. Und unsere Probleme müssen wir gemeinsam lösen. Die Milizregimenter draußen in den Provinzen, die Konstabler hier in der Stadt. Und wenn wir alle Schurken gefasst haben, können wir sie auf Dauer ins Exil schicken. Mir gefällt Eure Idee von einem abgelegenen Eiland, damit wären sie auf jeden Fall überschaubar.«
    »Worin besteht also der Unterschied zwischen Euch und Finitan?«
    »Finitan denkt nur an die Stadt, an kurzfristige Lösungen. Erzählt mir nicht, Ihr hättet Euch noch keine Gedanken darüber gemacht, was mit den Leuten nach der Verbannung geschieht.«
    »Ich habe darüber nachgedacht, Euer Ehren«, gab Edeard zu. »Anscheinend machen wir die Lage in der Iguru nur noch schlimmer, infolge der ganzen Wegelagerer. Deshalb bin ich ja auch für Verbannung.«
    »Aber seht Ihr denn nicht, dass wir diese Probleme nicht voneinander getrennt angehen können?«
    »Mir ist klar, dass wir uns beiden Problemen stellen müssen, ja.«
    »Es freut mich, das zu hören. Dummerweise ist das einfachere von beiden die Stadt. Ihr habt uns gezeigt, wie es gelöst werden kann, Waterwalker. Niemand hegt irgendeinen Zweifel daran, dass Ihr letztendlich

Weitere Kostenlose Bücher