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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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dritte Tochter; da ist ’ne ziemlich dicke Mitgift im Spiel. Ich hab gehört, ihr Vater wünscht, dass seine Familie der unseren nacheifern soll, da sie eine weit bessere Distrikt-Meisterin abgeben würde als ihr Bruder einen Meister.«
    »Ach wirklich …«
    Kristabels Augen verengten sich zu Schlitzen. Sie knuffte ihn mit den Fingerknöcheln in den Arm. »Sei nicht so ein Scheusal. Solche Dinge sind wichtig . Diese beiden Familien haben seit mehr als eineinhalb Jahrhunderten keine verwandtschaftlichen Beziehungen geknüpft.«
    »Ich versuch’s mir zu merken. Hilf mir mal eben, welcher Distrikt gehört noch mal gleich den Ivestols?«
    »Lisieux Park.«
    »Ah ja.« Soweit er sich erinnerte, zählte der Meister von Lisieux Park zu den Unentschlossenen im Rat, allerdings schien er mit dem amtierenden Bürgermeister zu sympathisieren. Edeard hätte gern gewusst, ob eine familiäre Verbindung zu den Tarmorls, die Schiffseigner waren, den Meister möglicherweise zu einem Befürworter Finitans machen konnte.
    »Und ja, es hilft«, sagte Kristabel verschmitzt.
    »Was hilft?«
    »Dass die Tarmorls Finitan unterstützen.«
    »Ah.« Edeard grinste verlegen. Was würde ich bloß ohne sie machen?
    Einmal mehr fragte er sich, ob es mittlerweile der richtige Zeitpunkt für einen Heiratsantrag war. Inzwischen waren etliche Wochen seit ihrem Urlaub in dem Strandhaus vergangen, und er hatte sein Äußerstes getan, um bei jeder sich bietenden Gelegenheit für sich und Kristabel Zeit herauszuschlagen. Und jetzt fürchtete er, sie könnte glauben, dass dies sein einziges Ansinnen war. Dem war natürlich nicht so. Es verging nicht eine Minute am Tag, in der er nicht daran dachte, was für ein herrliches Leben sie als Mann und Frau zusammen führen konnten.
    Er seufzte, während er um einem Karren herumlavierte, der gefährlich hoch mit Gänsekäfigen beladen war. Es musste doch irgendeine Veranstaltung oder Aktion geben, die sie davon überzeugen würde, dass es ihm ernst war, dass er gründlich über alles nachgedacht hatte und sich immer noch kein Leben ohne sie vorstellen konnte.
    Vielleicht sollte ich ihr das einfach sagen? Und wenn das dann nicht reicht? Oh Herrin, warum tust du mir das an?
    Nicht, dass die Schriften der Herrin in solchen Fällen eine große Hilfe gewesen wären. In Bezug auf Herzensangelegenheiten kam am ehesten noch folgende Äußerung in Frage: »Einander in die Seele zu blicken und sich dabei selbst zu erkennen ist das wahrhaftige Zeichen für einen gesegneten Bund.«
    Wäre da nicht das Problem, dass er angesichts des hohen Alters der Herrin jedes Mal, wenn er sich eine ihrer Lehren in Erinnerung rief, Mistress Florrels Stimme in seinem Kopf hörte.
    Der ultimative Stimmungstöter.
    Die Unterkünfte im High Moat riefen bei Edeard nostalgische Gefühle hervor. Dieser Teil Makkathrans war das Erste, was er von der Stadt kennengelernt hatte. Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie überwältigt er von den vielen Menschen und Tieren gewesen war, die die Wege entlangzockelten. Alles war wie damals, sogar der Lärm und der Staub – fast hatte es den Anschein, als wäre der hier herrschende Verkehr heute sogar noch dichter. Drei Karawanen waren zum Nordtor unterwegs, von den Lehrlingsburschen der Reisemeister angetrieben, die versuchten, jedermann in einem angemessenen Tempo in Bewegung zu halten und an Knotenpunkten Zusammenstöße zu verhindern. Via Stimme und Longtalk gebrüllte Anweisungen untermalten den friedlichen Tumult.
    Zwei Karawanen waren an diesem Morgen neu eingetroffen. Noch immer rumpelten Nachzügler auf ihren großen Wagen dahin, von stämmigen Ge-Pferden gezogen. Edeard und Kristabel hängten sich, als sie sich den Unterkünften näherten, ins Kielwasser eines der Fuhrwerke.
    Mit ihren auf der Schulter zusammengerollten Ge-Affen eilten die Warenbegutachter der verschiedenen Handelshäuser neben ihnen her. Mit einem liebevollen Lächeln erinnerte sich Edeard an die kleinen Geschöpfe. Daran, wie die Karawanenfamilien es gehasst hatten, wie die Äffchen auf den Kisten und Käfigen herumgehüpft waren und mit ihren riesigen Augen und empfindlichen Nasen die Erzeugnisse inspiziert hatten, immer auf der Jagd nach schlechter Ware, die von den Verkäufern geflissentlich außer Sicht geschafft worden war.
    Schließlich kamen Edeard und Kristabel bei den drei Pferchen an, die Barkus zugewiesen worden waren. Sie blieben einen Augenblick stehen und betrachteten die Wagen. Fünf davon waren neu, doch die

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