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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Klage. Ich möchte Euch um einen sofortigen, dahin gehenden Gerichtsbeschluss bitten.«
     
    Hallwiths Wohnung befand sich im fünften Stock einer Brücke in Cobara. Zwei Fässer hingen neben Edeard in der Luft, während er den finster dreinblickenden Bandenbaron mit unnachgiebigem Blick fixierte.
    »Verlasst diesen Ort«, befahl der Waterwalker.
    Öl ergoss sich in den Raum, als die Fässer zersplitterten, eine Lage aus glitzernder Flüssigkeit bildend, die auf halber Höhe zwischen Boden und Decke schwebend im Gleichgewicht blieb.
     
    »Die Frauen waren nie im House of Blue Petals angestellt«, sagte Meister Cherix. Er strahlte dabei eine große Müdigkeit aus, als mache es ihn unendlich traurig, auf einen so offensichtlichen Fehler hinweisen zu müssen. »Es handelt sich bei ihnen um Selbstständige, die einen gewissen Prozentsatz ihres Verdienste an das Haus abgeben. Der Fall Rupart gegen Vaxill kann hier nicht angewandt werden.«
     
    Nebentunnel rauschten mit bestürzender Geschwindigkeit an ihm vorbei. Weit hielt Edeard die Arme vor sich ausgestreckt, als vollführe er einen Kopfsprung von einer Brücke in ein tiefes Wasserbecken. Ausgelassen rollte er sich vorwärtssausend herum, fragte sich, wohin all die Abzweigungen führen mochten.
     
    »Womit wir bei der eindeutigen Identifizierung wären. Buates Aussage gibt klar an, dass der Eindringling von hinten angestrahlt wurde. Ich behaupte, dass unter diesen Umständen eine visuelle Identifizierung unmöglich ist.«
    »Meine Lordschaften, der ehrenwerte Kollege beliebt vermutlich zu scherzen. Der Waterwalker ist der wohl am leichtesten zu identifizierende Mann in ganz Makkathran.« Meister Cherix runzelte verärgert die Stirn, als hinten im Gericht mehrere Leute zu flüstern begannen. Ein aufgeregter mentaler Tumult schwappte nach vorn.
    Der Angeklagte, Kanseen und Dinlay taten ihr Bestes, nicht zu lächeln und sich umzudrehen. Boyd schlich an der Rückseite des Sitzungssaals herein. Er trug eine Leinentasche über der Schulter. Unverzüglich nahm er hinter seinen Truppkameraden Platz und beugte sich vor, um Dinlay etwas zuzuflüstern. Alle, die auf der Anklägerbank saßen, gaben sich jede Mühe, ihn zu ignorieren. Das überraschte Gemurmel im hinteren Teil des Saals wurde lauter.
    Laut schlug der Vorsitzende Richter mit seinem Hammer auf das Pult und rief das Publikum zur Ordnung.
    »Ich glaube, mein sachverständiger Herr Kollege hat seinen Einwand soeben selber entkräftet, Eure Lordschaften«, sagte Meister Solarin. »Ja, der Waterwalker ist ein bekannter Mann, was es aber um so einfacher macht, ihn mit falschen Anschuldigungen zu diskreditieren. Und das bringt uns erneut zu der verleumderischen Zwecken dienenden Anklageschrift.«
    Dinlay erhob sich und flüsterte Meister Solarin etwas ins Ohr. Gegenüber, auf der anderen Seite der Richter, erhielt Meister Cherix eine gleichermaßen dringliche Nachricht von einem Rechtsreferendar aus seinem Mitarbeiterstab.
    »Eure Lordschaften, ich bitte um eine kleine Unterbrechung«, sagte Meister Solarin. »Wie es den Anschein hat, ist neues Beweismaterial aufgetaucht, das meinen Klienten endgültig entlasten wird.«
    Nickend gab der Vorsitzende Richter sein Einverständnis und ließ seinen Hammer niedersausen. »Das Gericht tritt in einer Stunde wieder zusammen. Dem Angeklagten ist nicht gestattet, das Gebäude zu verlassen.«
     
    In seine Tarnung gehüllt eilte Edeard flink die Kreuzgänge entlang, die durch die Gerichtshöfe führten.
    Der Trupp wartete in einem Vorbereitungsraum für Anwälte auf ihn, gleich neben dem Sitzungssaal, in dem die Anhörung stattfand. Überrascht drehten sie sich um, als sich scheinbar wie von Geisterhand die Tür öffnete. Sofort schloss sie sich wieder, dann tauchte Edeard vor ihnen auf.
    Kanseen rannte zu ihm und gab ihm einen raschen Kuss.
    »Wie ist’s gelaufen?«, fragte Dinlay.
    »Hab sieben von ihnen einen persönlichen Besuch abgestattet«, erwiderte Edeard. »Und außerdem hab ich’s geschafft, zwölf weitere über Longtalk zu warnen.«
    »Das sollte reichen«, meinte Macsen. Er zog sich die stattliche Uniformjacke aus.
    »War nicht gerade einfach«, sagte Edeard, während er in die Jacke schlüpfte. »Drei von ihnen hatten Kinder.«
    »Das hatten wir doch schon«, sagte Kanseen energisch. »So gut wie alle ihre Opfer hatten ebenfalls Familie, und sie haben ihnen ziemlich übel mitgespielt.«
    »Ich weiß.«
    Macsen seufzte erleichtert, als er Edeards Stiefel von den

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