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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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durch und durch angewiderten Boyd, der einem selbstzufriedenen Macsen ein paar Münzen übergab. »Ich komme gleich«, sagte Edeard.
    Der Trupp erhob sich, um zu gehen.
    »Alle weitermachen«, wies Edeard die anderen Konstabler an, die an den Tischen arbeiteten. »Wir haben fast hundert zusammen. Ich denke, dieser Unsinn wird höchstens noch einen Tag dauern.«
    Zusammen mit seinen Freunden verließ er die kleine Halle. »Bereit?«
    Macsen grinste, als sich die Saaltür hinter ihnen schloss. »Oh Herrin, und wie.«
    Hastig zog Edeard seine unverwechselbare Jacke aus. Macsen trug bereits Edeards glänzende Stiefel, auch wenn sie ihm ein wenig zu klein waren.
    »Denk dran«, sagte Dinlay eindringlich. »Sag einfach nichts.«
    »Wer, ich?«, fragte Macsen, während er die Jacke zuknöpfte.
    »Lass mal sehen«, sagte Boyd.
    Macsen nickte. Sein Geist verriet ein kurzes Aufflackern von Nervosität, dann konzentrierte er sich. Schatten verdichteten sich um sein Gesicht, ließen ihn einen ungesund aussehenden Grünton annehmen. Im nächsten Moment dehnten sie sich aus und verwischten.
    Edeard hielt die Luft an, während Dinlay erwartungsvoll grinste. Einen ganzen Tag lang hatten Edeards Truppkameraden das hier geübt, hatten sich gegenseitig mit Ideen und Techniken geholfen, während sie den Gedanken langsam, aber beharrlich ausgearbeitet, die ursprüngliche Tarnmethode weiterentwickelt und vervollkommnet hatten.
    Überraschenderweise war es Macsen gewesen, der sich als Talentiertester erwiesen hatte. Eigentlich hätte Edeard eher auf Dinlay getippt, der schon immer der Lerneifrigste von ihnen gewesen war.
    Die Schatten verschwanden von Macsens Antlitz. Kanseen stieß ein anerkennendes Keuchen aus. Ungläubig schüttelte Edeard den Kopf; er starrte sich selbst ins Gesicht. Und das bedachte ihn mit einem boshaften Grinsen. »Wie seh ich aus?«, fragte Macsen. »Äh, ich meine, wie siehst du aus?«
    »Sei still!«, zischte Dinlay wütend. »Du ruinierst noch alles.«
    »Geh jetzt!«, drängte Boyd. »Wir kommen hier schon klar.«
    »Viel Glück«, wünschte ihnen Edeard. Dann veränderte sich unter ihm der Boden, und er sank in den Tunnel darunter. Seine Fernsicht verfolgte Macsen, Dinlay und Kanseen, wie sie zu Captain Ronarks Amtszimmer gingen.
    Meister Gachet wartete dort, zusammen mit zwei Gerichtsangestellten.
    »Waterwalker«, sagte Meister Gachet. »Ich darf Euch die herzlichen Grüße meines Kollegen Meister Cherix übermitteln, der Euch ausrichten lässt, dass es ihm eine Freude sein wird, Euch vor Gericht zu sehen, wo er in diesem Fall die Anklage vertritt. Er wäre ja gern persönlich gekommen, aber leider liegt da diese Ausschlussermächtigung gegen ihn vor.«
    »Worum geht’s?«, fragte Kanseen.
    »Meister Gachet hat einen Haftbefehl«, erwiderte Captain Ronark verärgert. »Er ist rechtsgültig.«
    »Sag nichts«, warnte Dinlay. Macsen zuckte die Schultern, sein unechtes Gesicht blieb vollkommen gelassen.
    »Könnte ich ihn bitte sehen.« Dinlay streckte seine Hand aus.
    »Ihr?«, fragte Gachet überrascht.
    »Ich ziehe in Erwägung, eine juristische Laufbahn einzuschlagen«, sagte Dinlay. »Bis ein eingetragener Anwalt eingesetzt ist, werde ich Korporal Edeards Rechtsbeistand sein.«
    Ein außerordentlich amüsierter Gachet händigte Dinlay den Haftbefehl aus.
    »Ihr wurdet von Buate als Angreifer benannt«, las Dinlay vor. »Des Weiteren werdet Ihr der Brandstiftung am House of Blue Petals beschuldigt.«
    »Und werdet seinem Betreiber für alle Geschäftsverluste Schadensersatz leisten müssen«, spottete Gachet. »Er hofft, dass Eure Verlobte dafür Verständnis haben wird, andernfalls werdet Ihr wohl für die nächsten hundert Jahre Euren Lohn abtreten müssen.«
    »Wir werden diese Angelegenheit Meister Solarin übergeben«, sagte Dinlay. »Er wird binnen fünf Minuten dafür sorgen, dass der Haftbefehl aufgehoben wird.«
    »Mag sein«, sagte Meister Gachet. »Doch bis dahin: Meine Herren«, er gab den beiden Gerichtsangestellten, die entsetzlich unglücklich wirkten, einen Wink, »waltet Eures Amtes.«
    »Geh mit ihnen«, sagte Dinlay.
    Die Gerichtsangestellten bezogen nervös an jeweils einer Seite des Waterwalkers Position und eskortierten ihn, begleitet von Dinlay, Kanseen und Meister Gachet, aus der Wache. Konstabler erschienen auf dem Flur und schauten der Prozession finster hinterher. Meister Gachet tat sein Bestes, sie zu ignorieren, doch der Zorn, der sich auf ihn richtete, war ungemein heftig.
    Es

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