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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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fristen? Ist es das, was du willst?«
    »Nein.«
    »Also lässt du’s auf einen Versuch ankommen? Deiner Mutter zuliebe, wenn schon aus keinem anderen Grund. Sieh sie dir an; sie will diese Stadt nicht verlassen. Aber ich hab keine andere Wahl: Dein Vater hat einen großen Fehler begangen. Aber du hast jetzt die Chance, alles wiedergutzumachen.«
    »In Ordnung. Ich mach’s.«
    »Danke.« Edeard wandte sich wieder Arcton und Janeel zu. »Ihr könnt nach Hause gehen. Sorgt dafür, dass er morgen um Punkt sieben auf der Jeavons-Wache ist, gewaschen und einigermaßen vorzeigbar.«
    »Ja, Waterwalker. Danke, Waterwalker.«
    Die Familie eilte davon in Richtung Stadt.
    »Was, zum Honious, sollte das denn jetzt?«, fragte Macsen. »Du kannst doch nicht ernsthaft glauben, dass der seinen Konstabler macht?«
    Edeard grinste. »Wieso? Wir haben’s doch auch geschafft.«
    Die Letzten der Verbannten gingen durch das Nordtor. Edeard wandte sich ab, um sich an die große Zahl von Konstablern zu richten, die den Treck hierher eskortiert hatten.
    »Die Menschen werden sich an diesen Tag aufgrund meiner Taten erinnern. Doch nichts von alldem wäre ohne eure Hilfe möglich gewesen, und ich danke euch aus tiefstem Herzen dafür, wie ihr heute zu mir gestanden habt. Ihr habt ebenso sehr dazu beigetragen, dass dies möglich werden konnte, wie ich.« Seine dritte Hand griff nach den gewaltigen Eisenscharnieren, die das Stadttor hielten. Die Arretierungsvorrichtung ächzte protestierend, als er es anhob. Rostflocken schneiten von dem schwerfälligen Mechanismus aufs Gras hinab. Dann zog er am Tor selbst. Die Konstabler fingen an zu jubeln, als das riesige Stück Kristall in die Öffnung zurückschwang, die vor zweitausend Jahren Rah selbst herausgeschnitten hatte. Das dabei entstehende Geräusch war so knirschend und mahlend, dass Edeard schon befürchtete, die uralte Mauer könnte am Ende zerspringen. Doch stattdessen passte sich das Segment perfekt in den Torbogen ein.
    Er fand, eine solch dramatische Geste sei die durchaus passende Weise, das Kapitel Verbannung zu schließen.
    Kanseens Schwester Kathlynn stand auf dem Platz neben dem Trümmerhaufen, der einmal das Haus Diroal gewesen war.
    Sie hielt Klein Dium auf dem Arm; er nuckelte an einem Honigball und zappelte kräftig herum. Neben ihr standen Dybal und Bijulee. Alle drei sprachen mit Dinlay, der auf einer zerschlagenen Bank aus Talkirschholz saß, die er aus dem Stapel geborgen hatte.
    Eine Menge Bewohner Sampaloks waren mit Bergungsarbeiten beschäftigt. Wie Drakken auf einem Stück Aas schwärmten sie auf dem Haufen herum. Menschen trugen schwere Bündel die Straßen hinunter vom Platz. Edeard schätzte, dass mindestens ein Drittel des Krempels schon weggeschleppt worden war. Unglaublicherweise schloss dies auch eines der riesigen Tore aus der Außenmauer mit ein. Ein rascher Fernblick ergab, dass sich das Tor jetzt neben einer Schmiede drei Straßen weiter befand. Der Eigentümer und seine Lehrburschen hämmerten bereits auf die großen Eiseneinfassungen ein.
    »So«, blaffte Kanseen, als sie aus der Burfol Street auftauchte und Kathlynn auf dem Platz stehen sah. »Was ist hier los?«
    Kathlynn erblickte sie und winkte ihnen glücklich entgegen.
    Bittend hob Edeard einen Finger. »Einen Moment.«
    Kaum war der Waterwalker auf den Platz zurückgekehrt, hatten die Einwohner Sampaloks ihre sämtlichen Tätigkeiten eingestellt. Jetzt sahen sie ihn nervös an. Er lächelte. »Nehmt euch bitte, was immer ihr wollt, und dann tretet zurück.«
    Einige der Mutigeren nahmen ihn beim Wort und fuhren fort, die Trümmer zu durchwühlen.
    »Edeard!«, ermahnte ihn Kanseen.
    »Ah, na endlich.« Edeard hatte Kristabel entdeckt, die gerade aus einer der Straßen herauskam. Sie trug ein limonengrünes Kleid und eine blutverschmierte Schürze. Eine Mutter der Herrin ging an ihrer Seite, eine ältliche, Argwohn ausstrahlende Frau. Sie stand der Kirche der Herrin in Sampalok vor, eine der undankbarsten Aufgaben in dem Distrikt. Und das spiegelte sich in ihrem Verhalten wider. Sie war härter als die meisten Mütter der Herrin, die Edeard je kennengelernt hatte.
    Bijulee umarmte Macsen, während Dybal ihm auf den Rücken klopfte. Macsen jaulte auf, als ihn der schwere Schlag traf. Kathlynn drückte Kanseen den sich windenden Dium in den Arm, der ganz entzückt war, seine Tante zu sehen.
    Kristabel gab Edeard einen flüchtigen Kuss. »Bist du in Ordnung?«
    »Ja. Aber ich möchte wirklich nicht

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