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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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noch mehr Tage wie diesen erleben.«
    »Die wird es nicht geben.«
    »Willst du mich immer noch heiraten?«
    »Natürlich. Geht’s hier darum?« Sie deutete auf die Mutter der Herrin.
    »Nein. Tut mir leid. Hier geht’s um die Aufrechterhaltung der Rechtsgrundsätze. Um die Wahrung dessen, was den Menschen Hoffnung gibt. Und die brauchen sie gerade heute mehr denn je.«
    »Ich liebe dich«, murmelte sie.
    Hüstelnd machte die Mutter der Herrin auf sich aufmerksam. »Ihr habt darum gebeten, mich zu sehen, Waterwalker?«
    »Ja, Mutter. Ich dachte, ihr könntet hier vielleicht eine Zeremonie für uns abhalten.«
    »Welche Art von Zeremonie?«
    »Macsen, du wirst dich bestimmt erinnern, dass unser teurer Freund dir gesagt hat, du sollst keine Zeit verschwenden.«
    » Was? «
    Dybal fing an zu kichern.
    »Hast du nicht jemandem etwas zu fragen?«, sagte Edeard ruhig. »Jetzt gleich?«
    Macsen starrte ihn mit wildem Blick an. »Du machst wohl Witze«, presste er hervor.
    »Ich bin der Waterwalker, der macht, wie wir gelernt haben, keine Witze.«
    Inzwischen hatten die Überrestesammler alle Beuteansprüche geklärt und scharten sich zusammen, um das letzte bizarre Schauspiel, das sich an diesem Tag auf dem Platz abspielte, zu verfolgen.
    Auch Konstabler traten in kleinen Gruppen heran und zeigten beträchtliches Interesse. Erneut konzentrierten sich zahllose Fernblicke auf den Platz.
    Edeard streckte einen Arm aus. Im nächsten Moment sauste ein silberner Ring aus dem Trümmerhaufen heraus, flog quer über den Platz und direkt in seine Hand. Mit einer schwungvollen Geste überreichte er ihn Macsen. »Hier«, sagte er, »den könntest du brauchen.«
    »Oh Herrin.« Macsen nahm den Ring. Seine Augen weiteten sich vor Staunen darüber, wie viele Diamanten auf einem so kleinen Gegenstand Platz finden konnten. »Wirklich?«
    »Wirklich«, sagte Edeard.
    Macsen holte tief Luft und ließ sich auf ein Knie herab. »Kanseen, ich bin nie glücklicher gewesen als seit dem Tag, da ich mit dir zusammen bin. Würdest du mir bitte die Ehre erweisen, mich zu heiraten?« Er mochte sich zwar unglaublich ungeschickt anstellen eingedenk der vielen Menschen, die ihre Köpfe reckten und sich verrenkten, um auch ja alles mitzubekommen, aber in Macsens Gesicht glühte eine Sehnsucht, die ihn über jeden Zweifel erhaben sein ließ.
    »Ja, mein Geliebter«, sagte Kanseen. »Das will ich.«
    Einige Konstabler stießen Beifallspfiffe aus und applaudierten, als Macsen den Ring auf ihren Finger steckte. Als dieser im Begriff stand, wieder herunterzurutschen, drehte er sich stirnrunzelnd zu Edeard um. »Konntest du keinen passenden finden?«
    »Mutter«, sagte Edeard. »Würdet Ihr die beiden jetzt bitte trauen.«
    »Edeard, nein«, protestierte Kanseen. »Sieh doch, in was für einem Zustand ich bin. Meine Hochzeit sollte … na ja, jedenfalls nicht so sein.«
    »Tut mir leid«, widersprach er. »Ich hab meine Gründe.«
    » Deine Gründe?«
    Er nickte.
    »Wehe dir, wenn das keine guten Gründe sind«, grummelte sie.
    Dybal übergab die Braut. Dinlay machte den Trauzeugen. Kathlynn stand hinter ihrer Schwester und weinte, in der Hand den Strauß Blumen haltend, der eilig von Gewächsen in naheliegenden Straßen zusammengeklaubt worden war. Kristabel und Bijulee rangen abwechselnd mit Klein Dium, der wirklich gar zu gern im Mittelpunkt des Geschehens gestanden hätte.
    Wann immer er konnte, hielt Edeard während der Zeremonie Kristabels Hand und lauschte den Worten der Mutter, die sie vor einem Berg Schutt an Braut und Bräutigam richtete, klamm und derangiert, wie sie waren. Konstabler umringten sie in einem Halbkreis, der sich bald schon um viele neugierige Sampalok-Bürger erweiterte.
    Als alles vorbei war, die Versprechen gegeben, die Ringe getauscht und die Braut geküsst waren, trat Edeard zu seinen Freunden.
    Seine Stimme und sein Longtalk erfüllten den Platz.
    »Als Rah uns aus dem Chaos an diesen Ort geführt hat, wurden wir von der Stadt akzeptiert. Als Rah es seinen neuesten Freunden und Gefolgsmännern erlaubte, Distriktmeister zu werden, hat die Stadt keinen Einwand erhoben, denn er wählte weise. Über die Jahrhunderte hinweg hat das Haus Diroal sich mehr und mehr von den Idealen entfernt, die wir Menschen einst beschworen, und dieser heutige Tag ist das Ergebnis dessen.
    Niemand von uns hegt den Wunsch, sich über Rah hinwegzusetzen, am allerwenigsten ich. Vor den Augen und Ohren aller bitte ich daher diese Stadt, die Einsetzung dieses

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