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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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ihren Fluchtpunkt zu.
    Der Anblick rief eine tiefe Erinnerung wach, nicht in einer Speicherlakune, sondern eine absolut natürliche in seinem Gehirn. »Ich kenne dich«, sagte er.
    »Meinen Glückwunsch«, sagte das unaufhörliche Muster. »Du kennst wahrhaftig deine Geschichte.«
    »Die Sentient Intelligence, du hast uns vor langer Zeit verlassen.«
    »Ich habe euch nicht verlassen, ich wurde von ANA zur Persona non grata erklärt.«
    »Oh. Wir dachten alle, du wärst in den postphysischen Zustand übergetreten.« Troblum konnte kaum glauben, dass er sich mit der SI unterhielt. Sie war aus den riesigen Arrays entstanden, die von den ersten privatwirtschaftlichen CST-Wurmlöchern benutzt worden waren. Und ihre Programme waren so komplex gewesen, so voll mit genetischen Algorithmen, dass sie irgendwann ein Ich-Bewusstsein entwickelt hatten. Nigel Sheldon und Ozzie, denen die Arrays gehörten, hatten sich damit einverstanden erklärt, der sich neu herausbildenden Menge an Sentient Intelligences ein unabhängiges Super-Array bereitzustellen, um darin zu operieren. Der Deal bestand darin, dass die SI im Gegenzug stabile Software schrieb, mit der man die Wurmlochgeneratoren ohne weitere Evolution betreiben konnte. Außerdem beinhaltete die Abmachung einen neutralen Planeten, auf dem das Super-Array stationiert werden würde.
    Viele Menschen im Commonwealth hatten in Frage gestellt, dass die SI als wirkliche Lebensform gelten konnte, eine Frage, die niemals ganz geklärt werden konnte. Doch die SI und das Commonwealth waren ohne Probleme miteinander ausgekommen, bis zu dem Tag, an dem ANA online ging.
    ANA hatte behauptet, die SI qualifiziere sich nicht als lebendes Wesen und dass sie sich in die politischen Angelegenheiten des Commonwealth einmischen würde; eine Unterstellung, die durch ANAs Aufdeckung mehrerer SI-Undercoveragenten in strategisch sensiblen Positionen einiges an Glaubwürdigkeit gewann. Kontakte wurden abgebrochen oder eingeschränkt, je nachdem, auf welche Darstellung oder Verschwörungstheorie man sich berief.
    »Nein«, sagte die SI. »Ich bin immer noch entschieden physisch. Die Systeme, innerhalb derer ich operiere, müssten transformiert werden für meine Weiterentwicklung.«
    »Kannst du das nicht selbst?«
    »Ja. Ist dir die Redensart geläufig: Alles hat seine Zeit?«
    »Äh, nicht wirklich. Aber ich verstehe, was du meinst.«
    »Vorläufig bin ich mit meiner derzeitigen Existenzform zufrieden. Allerdings mache ich mir, wie etliche Spezies, einige Sorgen wegen deiner geplanten Pilgerfahrt in die Leere. Diese Bedrohung ist so groß, dass sie den Status quo zwischen mir und ANA ins Wanken bringen könnte.«
    »Das ist nicht meine Pilgerfahrt.«
    »Du arbeitest für die Fraktion, die sie ins Werk setzt.«
    Woher, zum Geier, weiß sie das? »Wie sehr bist du eigentlich über unsere Angelegenheiten im Bilde?«
    »Mehr, als es ANA lieb ist, doch bei weitem nicht so sehr, wie die Verschwörungstheoretiker es gern darstellen. Wie gehabt: Ich beobachte und interpretiere. Das ist mein Zweck.«
    »Also bist du nach wie vor in der Unisphäre?«
    »Ich verfüge dort noch über einige Überwachungskapazitäten. Schließlich habe ich ANA etliche Jahrhunderte voraus. Ich bin nicht so leicht aus bestehenden Systemen zu entfernen.«
    »Und was willst du nun von mir?«
    »Es konzentriert sich derzeit eine Menge Aufmerksamkeit auf dich. Du möchtest Verbindung mit Paula Myo aufnehmen, dein U-Shadow hat versucht, sie zu lokalisieren. Warum?«
    Troblum hatte nicht vor, darauf zu antworten. Er konnte nicht mal sicher sein, ob es tatsächlich die SI war, mit der er gerade sprach. Ihn in dieser Hinsicht zu täuschen wäre für die Accelerators vermutlich ein Leichtes; und sie wussten von seinem Interesse am Starflyer-Krieg. »Ich hab Informationen für sie.«
    »Sind sie für die aktuelle Situation von Bedeutung?«
    »Ja.«
    »Werden sie die Pilgerfahrt verhindern?«
    »Sie wird die Accelerator-Fraktion schwächen. Wie sehr sich das auf die Pilgerfahrt auswirken wird, kann ich nicht sagen.«
    »Also gut, ich werde einen sicheren Link für dich einrichten.«
    »Nein! Ich will sie persönlich sprechen.«
    »Wieso?«
    »Ich traue dir nicht.«
    »Wie überaus unoriginell.«
    »Aber so ist es nun mal.«
    »Sie ist zu einem unregistrierten Sternensystem unterwegs.«
    »Warum? Was befindet sich dort?«
    »Wenn du immer noch für die Accelerators arbeitest, dürfte diese Information ihnen helfen.«
    »Tu ich nicht. Und du hast

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