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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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dran. Wahrscheinlich wird dein Todeskampf Jahre dauern.«
    »Halt die Klappe!«, brüllte er. »Sei still. Hilf mir lieber.«
    »Na gut«, erwiderte Catriona. Sie kuschelte sich an Trisha. »Aber solange Cat in der Nähe ist, bist du nicht sicher.«
    »Und Paula hat ihr nicht den Garaus gemacht«, sagte Trisha. »Das heißt, du hast noch genau zwei Möglichkeiten.«
    »Zwei?«, fragte er nach.
    »Jag sie selbst und bring den Job zu Ende.«
    »Nein! Das ist keine Option. Das kann nur Paula machen. Sie ist immer noch der einzige Mensch, dem ich traue. Ich kann einfach nicht glauben, dass ANA so runtergekommen sein soll. Das würde ja voraussetzen, dass es Schwachstellen in der Unisphäre gäbe, die von einer der Fraktionen manipuliert werden könnten.«
    »Denk trotzdem mal drüber nach«, sagte Catriona ernst. »Cat ist mit den Accelerators verbündet, sie geben ihr alles, was sie will; ein Schiff, Waffen, alles; und irgendwoher wusste sie, wo sie dich finden würde. Du kannst ANA nicht trauen, nicht mehr. Ich tu’s jedenfalls nicht«, fügte sie hochmütig hinzu.
    »Es muss die Unisphäre sein«, sagte er, mehr zu sich selbst als zu den Mädchen. »Sie haben meine Nachricht abgefangen.«
    »Was deine Position nur noch verschlechtert«, sagte Trisha. »Damit bliebe Möglichkeit zwei. Lauf! Lauf weit und lauf schnell. Wir müssen es in eine andere Galaxis schaffen. Die Mellanie’s Redemption ist dazu in der Lage. Da wärst du sicher.«
    »Was, wenn Living Dream recht hat und die Leere für sie arbeitet?«, fragte er. »Was, wenn Cat hineingelangt? Was, wenn sie sie so manipulieren kann, wie es der Waterwalker tat?«
    Die Mädchen wechselten einen Blick. Beide zogen eine Schnute. »Was denkst du?«, fragte Catriona.
    »Ich sollte ANA warnen«, sagte Troblum. »Wenigstens Paula. Sie weiß Bescheid über The Cat. Paula dürfte klar sein, dass sie aufgehalten werden muss. Paula würde nicht lockerlassen.«
    »Dann ruf sie an, und lass uns verschwinden«, sagte Catriona.
    Troblum konnte nicht anders, aber sein Blick fiel schon wieder auf Mellanies Array. »Meine Sammlung … wegen ihr ist meine Sammlung vernichtet. Dieser Verlust.« Allein bei dem Gedanken drohte sein Körper erneut in einen Schockzustand zurückzufallen. Die Gesundheitsanzeigen stiegen wieder bis zu orangefarbenem Warnblinken an. »Sie war alles, was ich je hatte«, jammerte er. Er kauerte sich zusammen, so tief er konnte, sein Bauch quoll über seinen Oberschenkeln hervor. »Ich hab Jahrhunderte gebraucht, die Sachen zusammenzutragen. Sie waren sicher bei mir, ich war ihr Beschützer«, schluchzte er so heftig, dass die Worte nahezu unverständlich waren. »Sie waren so kostbar … so unermesslich wertvoll. Sie haben dazu beigetragen, aus uns das zu machen, was wir sind; waren Teil unserer Evolution. Warum nur hat nie jemand begriffen, wie wichtig sie waren?«
    »Troblum«, gurrte Trisha. »Armer Troblum.«
    »Es gibt noch andere Stücke«, tröstete ihn Catriona. »Erinner dich daran, wie du das Smithsonian besucht hast. Die Kuratorin war so beeindruckt von deiner Konservierungsarbeit, dass sie dich tatsächlich die Charybdis hat berühren lassen. Sie hat sofort erkannt, dass du ihnen ebenbürtig bist. Du siehst also, es ist noch so vieles erhalten. Und ihr Vermächtnis währt ewig.«
    »Nicht, solange sie noch am Leben ist«, murmelte er düster. Er wischte sich die Tränen aus den Augen. »Sie ist die Zerstörung selbst. Sie ist der Tod. Sie ist die Leere. Sie.«
    »Ruf Paula an«, drängte ihn Trisha. »Mach schon.«
    »Ich muss es wissen«, flüsterte er. »Ich muss wissen, ob wir vor ihr sicher sind. Dass sie endgültig tot ist. Ich kann nicht leben mit dem Gedanken, dass sie jeden Augenblick hinter mir auftauchen könnte. Dass sie mich schnappt und … Und …«
    Catriona seufzte. »Das kannst du nie wissen.«
    »Doch, ich kann.« Er stemmte sich aus dem Sessel hoch und ging in den hinteren Teil der Kabine. Ein schmaler Durchgang öffnete sich, und er zwängte sich hindurch. Dahinter gab ein nicht minder schmaler Niedergang den Weg in den mittleren Steuerbordladeraum frei. Es war dort nicht genug Platz für ihn, um zu stehen, und er musste sich ducken und die Schultern einziehen. Egal, wie er sich drehte und wendete, immer streifte sein verschlissener Togaanzug über die gestohlene Fracht. Der kleine Raum war vollgestopft mit Maschinen, wahllos aufeinandergestapelt wie der Schatz eines kybernetischen Drachen. Eintausenddreihundertzweiundsiebzig

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