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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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immer behaupteten, sie hätten den benachbarten Helie District fest im Würgegriff. Als sie es zuließ, deren Gaiafield-Emissionen zu erfassen, fand sie eine Atmosphäre düsterer Feindseligkeit vor, die im Park umherwirbelte, beängstigender noch als die Aufgebrachtheit der Pendler. Hier war Vorsatz im Spiel, Gewalt nicht mehr so weit entfernt.
    Sie lenkte das Trike hinab in die Tiefgarage, dankbar für die doppelte Torsicherung. Dann nahm sie den Aufzug nach oben. Als sich im vierten Stock die Türen öffneten, betete sie, dass Danal und Mareble entweder nicht zu Hause waren oder sie zumindest nicht durch den Hausflur kommen hörten – wie gut hatte sie eigentlich die Schallisolierung gemacht? Die beiden Living-Dream-Jünger waren erst vor zwei Tagen eingezogen, hatten erklärt, dass sie nicht länger auf den offiziellen Fertigstellungstermin warten konnten. Das bedeutete für Araminta selbst noch einen Haufen Arbeit, die sie für die beiden erledigen musste, bevor der volle Kaufpreis auf ihr Konto überwiesen wurde. Nicht heute!
    Die Tür des Apartments, das sie selbst benutzte, schloss sich hinter ihr, und sie presste sich mit dem Rücken dagegen, als traue sie dem zauberhaft antiquierten Messingriegel nicht über den Weg. Bekümmert stieß sie die Luft aus und glitt dann langsam auf den Parkettboden hinab.
    Ich könnte einfach hierbleiben. Ich muss ja nicht raus. Ich könnte Nährflüssigkeit in die Kücheneinheit pumpen. Ich kann weiterwerkeln und die Arbeiten an den letzten beiden Apartments beenden. Wenn ich damit fertig bin, ist das ganze Theater sicher vorbei.
    Abgesehen von der Expansionsphase der Leere. Aber darum kümmern sich schon die Raiel, jedenfalls behaupten sie das unablässig in den Unisphären-Shows.
    Es war eine erbärmliche Illusion, das wusste sie.
    Dreißig Minuten später rief Cressida an. Allein das Erscheinen ihres Icons besserte Aramintas Laune ohne Ende. Wenn irgendjemand wusste, was zu tun war, dann war es Cressida. Und vielleicht, nur vielleicht, konnte sie ihrer Cousine von ihrer heimlichen Existenz als Zweiter Träumer erzählen.
    »Schätzchen, wie geht’s dir? Wo steckst du?«
    »Mir geht’s gut, danke. Ich bin bei den Apartments.«
    »Oh. Ich dachte, du wärst bei Mr Bovey.«
    »War ich auch. Bin erst heute Morgen nach Hause gekommen.«
    »Du bist allein durch die Stadt?«
    »Klar. Ging ohne Probleme. Ich hab mein Trikepod benutzt.«
    »Grundgütiger Ozzie, das war ziemlich unvernünftig von dir, Schätzchen. Mach so was nie wieder, hast du verstanden? Ich meine das ernst. Das Leben hier fängt langsam an, ziemlich unschön zu werden. Ich hab mit meinen Kontakten in der City Hall und bei der Landesregierung gesprochen. Diese Living-Dream-Schweine werden nicht wieder nach Hause gehen. Viotia ist sozusagen königlich gefickt worden von unserer Premierministerin Madame Kacke-im-Hirn.«
    »Ja, ich weiß«, sagte sie schwach.
    »Und der übelste Ort, an dem sich jemand derzeit aufhalten kann, ist Colwyn City. Sie glauben, dass dieser Schwachkopf von Zweitem Träumer hier lebt. Und es gibt keine Möglichkeit für ihn, zu entkommen. Sie haben dadurch, dass sie bei uns einmarschiert sind, so ziemlich jeden einzelnen Artikel der Commonwealth-Verfassung verletzt; da werden sie jetzt nicht einfach damit aufhören. Weißt du, wen sie geschickt haben, um die Suche zu beaufsichtigen?«
    »Nein.«
    »Naja, erzähl’s niemandem, aber Kleriker Phelim höchstselbst ist durchs Wurmloch gekommen, um das Kommando zu übernehmen.«
    »Wer ist das?«
    »Oh, Schätzchen, mach nur so weiter! Er ist Ethans Generalstabschef, der Vollstrecker persönlich. Ein größeres Arschloch wirst du kaum finden, und da schließe ich deinen alten Spezi Likan ausdrücklich mit ein.«
    »Gütiger Ozzie.« Araminta zog die Knie an und umschlang fest ihre Beine.
    »Sorry, Schätzchen, ich wollte dir keine übertriebene Angst machen. Wir kommen damit schon klar, natürlich. Was der eigentliche Grund ist, weshalb ich anrufe. Es gibt einen Weg nach draußen, falls du interessiert bist.«
    »Was für ein Weg nach draußen? Die Wetterkuppel ist aktiviert, es kommt niemand raus.«
    »Ha, die hält nur Kapseln ab. Schließlich ist das verdammte Ding nur da, um uns vor Wind und Wolken zu schützen, nicht um Kriegsschiffe des Ocisen-Empires oder die Leerenbegrenzung abzuwehren. Tatsächlich gibt es eine große Lücke, gut zwanzig Meter jedenfalls, zwischen der Unterkante der Kuppel und dem Boden, um den Luftdurchfluss zu

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