Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)
dich. Tu, was Geoffrey und Regina dir sagen, da du dich ja vertraglich an sie gebunden hast.«
Ohne ein weiteres Wort verließ sie den Raum. Geoffrey winkte seinem Diener. »Sorg dafür, dass Ihre Majestät hat, was sie braucht, und sag ihr, dass ich sofort komme.«
Dann wandte er sich wieder mir zu. »Lainule hat recht. Wenn du Grieve nachläufst, wirst du scheitern. Und vergiss nicht, dass du uns weiterhin über alles Bericht erstatten sollst, was du siehst und hörst.« Er erhob sich. »Lannan wird dich zur Tür bringen. Einen guten Abend.« Er öffnete die Tür und geleitete Regina hinaus.
Aber ich wollte nicht, dass sie gingen. Nicht einmal mit Leo und Rhiannon in einem Raum fühlte ich mich in Lannans Nähe sicher. Und meine Nervosität war nicht übertrieben. Sobald Geoffrey und Regina fort waren, fixierte Lannan Leo.
»Cicely kommt in wenigen Augenblicken nach. Geht und wartet an der Eingangstür.« Er entließ sie mit einer ungeduldigen Geste. Und obwohl ich an ihren Mienen erkannte, dass sie protestieren wollten, waren sie clever genug, den Mund zu halten.
Als sie hinausgingen, schloss ich die Augen, um mich zu wappnen. So wie ich Lannan kannte, konnte nun alles passieren. Er drückte leise die Tür zu und drehte sich zu mir um. Er war der wiedergeborene Apoll: Atemberaubend schön mit seinem glänzend goldenen Haar und den Obsidian-Augen, aber das Äußere konnte täuschen.
Langsam umkreiste er mich.
Ich stand schweigend da. Unterdrück deine Gefühle, schalte die Taubheit ein, sperre Empfindungen aus. Lass ihn tun, was er will, und mach einfach weiter wie immer.
Er blieb dicht neben mir stehen und umfasste mein Kinn. »Cicely?« Seine Stimme war so leise, dass ich kaum verstand, was er sagte. »Meine entzückende, schöne, atmende Frau. Dein Gesicht ist so warm, so lebendig. Du wirst rot.« Ein Lächeln, raubtierhaft und ungezähmt, schlich sich in seine Mundwinkel. Er hielt mein Kinn so fest, dass ich nicht wegsehen konnte, und beugte sich vor, bis er nur noch Zentimeter von meinen Lippen entfernt war.
Ich schluckte meine Angst herunter und zwang mich, ruhig stehen zu bleiben. Lannan hatte die Macht und die Möglichkeiten, zu tun, was ihm beliebte, und er hatte sehr viel Freude daran, andere zu demütigen.
Seine Lippen, von denen kein Atem strömte, waren dicht vor meinen, als seine Hand von meinem Kinn zu meinem Hals glitt, und ich schauderte, obwohl ich es nicht wollte.
»Cicely, hör mir zu«, flüsterte er. »Du gehörst Geoffrey nicht. Du wirst ihm nie gehören, und wenn ich dich dafür töten und selbst verwandeln muss, also zieh sein Angebot nicht einmal in Betracht. Wenn ich herausfinde, dass er dich angefasst hat, sauge ich dich aus. Du bist mein Spielzeug, und ich teile meine Lieblinge nicht.«
Ich wollte protestieren, hütete mich aber. Ich hatte schon erlebt, was passierte, wenn Lannan wütend wurde.
Mit den Lippen nun fast auf meinen, wisperte er: »Und Lainule hat recht. Vergiss deinen Feenprinz. Du hast ihn verloren. Komm in meinen Harem. Regina ist zwar meine Königin, aber du wirst unter meinen Bluthuren die Nummer eins sein.«
»Ich bin keine Bluthure.« Ich versuchte nicht, mich loszureißen – das würde ihn nur anstacheln –, zog aber ganz langsam meinen Kopf zurück.
Aber Lannan hatte anderes vor. Plötzlich lag sein Arm um meiner Taille und seine Lippen drückten sich auf meine. Ich konnte seine Härte spüren, und er schob mir die Zunge in den Mund.
Ein warmes Gefühl stieg in meinem Körper auf, als die Euphorie über seinen Kuss in jede einzelne Zelle drang. Ich wurde mir bewusst, dass ich dahinschmolz – längst presste ich mich gegen ihn, und ich war feucht und sehnte mich nach Erlösung. Wütend machte ich mich los und drückte ihn weg.
Lannan zog eine Braue hoch, packte mein Handgelenk und verdrehte es, bis ich mit den Zähnen knirschte. »Weise mich niemals zurück, Mädchen. Nicht wenn du das jämmerliche Leben, das du noch hast, zu schätzen weißt.« Wieder legte er seine Lippen auf meine, drang mit seiner Zunge in meinen Mund, umfasste meine Hinterbacken und strich mir mit seinen Händen über den Körper, bis ich glühte. Ich stöhnte wütend und ängstlich auf, als meine Lust auf ihn wuchs.
Endlich machte er sich los, hielt aber meinen Hinterkopf fest und zwang mich, ihm in die Augen zu sehen, und ich spürte, wie meine Wangen heiß wurden, während ich versuchte, die Tränen zu unterdrücken.
»Du Mistkerl … ich hasse dich. Ich hasse deine
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