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Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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spürte seine harte Erektion pulsieren. Er packte meine Hinterbacken, hob mich hoch, drückte mich an einen bemoosten Baumstamm und stieß so tief in mich hinein, dass er mein Innerstes berührte.
    Das Moos an meinem Rücken juckte, aber es schützte mich vor der rauhen Rinde, als Grieve sich in mich trieb. Ich schlang meine Beine um seine Hüften, und er löste eine Hand von mir, um mich erneut zu streicheln.
    »Du hast mir gefehlt«, flüsterte ich. »Ich liebe dich so sehr.«
    »Du hast mir auch gefehlt. Ich ertrage nicht, dass Myst mich angekettet hat. Jedes Mal, wenn sie meine Gegenwart fordert, will ich mich auf sie stürzen und sie vernichten, aber ich kann nicht. Sie ist zu mächtig. Nicht einmal die Götter selbst können sie niederringen.«
    »Myst darf dich nicht bekommen – du gehörst zu mir. Wir gehören zusammen. Wir haben schon immer zusammengehört. Ich werde dich nicht noch einmal gehen lassen.«
    »Ich werde ihr niemals nachgeben, ihr niemals die Befriedigung lassen zu glauben, dass sie sich in meiner Nähe gehenlassen kann. Du gehörst mir, Cicely Waters, und ich werde für immer mit dir zusammen sein oder sterben.«
    Und dann wehte ein Windstoß vorbei und drang mir bis auf die Knochen.
    »Cicely …« Seine Stimme klang nun entfernt, als spräche er durch einen Tunnel, und seine Berührung verblasste, als ich mit einem scharfen Schmerz kam.
    »Grieve, was geschieht hier?« Ich riss die Augen auf und sah, dass ich noch immer an dem Baum stand. Grieve streckte mir die Hand entgegen, aber nun waren wir getrennt durch einen unsichtbaren Abgrund.
    »Cicely … ich liebe dich …«
    Mit einem Mal spürte ich, dass mir eiskalt war, und der Schnee an meinen nackten Füßen schmerzte. Panisch sah ich mich um, als Grieve immer blasser und durchscheinender wurde, obwohl er noch immer nach mir zu greifen versuchte. »Nein, geh nicht. Verlass mich nicht!«
    Aber eine große Frau in einem langen Kleid, das ihre Schneespinner gewebt hatten, glitt hinter ihn. Sie war so strahlend wie ein kalter Wintertag, das Haar so schwarz wie die Nacht, die Augen voller Sternenlicht. Ihre Haut hatte einen bläulichen Schimmer, ihre Brüste waren fest, und ihr Bauch ganz leicht gerundet – gerade genug, um ihr Kurven zu verleihen. Sie legte Grieve die Hand auf die Schulter, und er drehte sich gemächlich zu ihr um und öffnete sich dabei ihrer Umarmung. Ihr Haar fiel über seines, jetschwarz neben platinblonden Strähnen, und als sie sich herabbeugte, um ihn zu küssen, und ihre Lippen auf seine trafen, stieß ich einen langgezogenen Schrei aus.
    Nein … kannst du mich noch hören? Mich spüren? Kämpf gegen sie an! Bitte! Bekämpfe Myst mit allem, was du hast!
    Myst wandte sich lachend zu mir um. »Du hast verloren, Uwilahsidhe. Du verräterische Schlampe. Ich habe dich vor langer Zeit schon gewarnt, dass ich dich für das, was du getan hast, vernichten werde. Ich habe gerade erst damit angefangen. Geoffrey ist nicht mein einziges Ziel, und das solltest du dir merken, Cicely Waters, Windhexe. Ich werde mir nach und nach alles nehmen, was dir lieb und teuer ist. Ich werde alles und jeden vernichten, an dem du hängst, und wenn du schließlich gebrochen und am Ende bist, dann wird niemand mehr da sein, den es interessieren könnte. Und dann – und wirklich erst dann – werde ich dich holen kommen und dir zeigen, was es heißt, mich zu verraten!«
    Sie zog Grieve in ihre Arme und küsste ihn, und sein Blick driftete von mir ab, als er sich in ihr verlor, und sie verschwanden außer Sicht.
    Wieder stieß ich einen scharfen Schrei aus und fuhr schweißgebadet hoch. Sofort kroch ich aus dem Bett. War es nur ein Traum gewesen? Ein Alptraum, den ich Lannans Drohung zu verdanken hatte? Doch als ich zum Bett zurückblickte, sah ich Moosstückchen darin und feuchte Blätter, die vom Schnee modrig rochen.
    Ich betrachtete meinen Rücken im Spiegel. Ich sah den Abdruck der Rinde und Moosreste auch auf meiner Haut. Und nun wurde mir auch bewusst, dass ich einen Orgasmus gehabt hatte. Mein Körper sehnte sich nicht mehr nach Erlösung, aber mein Herz fühlte sich an, als wollte es brechen.
    Nein, es war real. Grieve ist dort draußen, und er hat mit mir Verbindung aufgenommen, und irgendwie war ich bei ihm. Aber Myst …
    Die Erkenntnis dessen, was uns bevorstand, traf mich mit voller Wucht, und ich begann zu weinen. Die Tränen versiegten nicht, als ich mich unter die Dusche stellte, lange Zeit einfach nur Wasser über mich

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