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Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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das meine Gefühle zu Grieve töten sollte, durchzuführen?«
    »Dein Geliebter ist bei uns, junge Tochter. Treib es nicht zu weit. Du magst vom Herzen her nicht vom Dunklen Hof sein, aber viele der Eulenwandler befinden sich eher auf der finsteren Seite. Ich bin Königin von Schilf und Aue, und ich bin das Herz des Sommerreichs, aber nicht alle meine Untertanen besitzen einen lichtdurchfluteten und strahlend schönen Geist. Die Welt besteht aus Grauschattierungen, junge Cambyra.«
    »Wusstet Ihr, was Geoffrey mir anbieten wollte? Habt Ihr Anadey geholfen, ihren Plan durchzuführen?«
    Lainule verzog fast unmerklich das Gesicht. Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe ihr nicht geholfen. Es hätte dich umgebracht, wenn es funktioniert hätte, und sie wird sich dafür verantworten müssen.«
    Anadey trat von einem Fuß auf den anderen und sah mich unter gesenkten Lidern hindurch an.
    Lainule ignorierte sie. »Was Geoffrey betrifft: Ja. Es ist schon lange her, dass er mich von seinem Plan überzeugen konnte. Du kannst Grieve als deinen Liebhaber behalten und dennoch tun, was Geoffrey verlangt.«
    Ihr Blick war kühl, und ich rief mir in Erinnerung, wie gnadenlos sie sein konnte. Sie würde jeden opfern, um Myst zu vernichten, Grieve und mich eingeschlossen. Wenn sie diese Allianz mit dem Vampir für richtig hielt, würde sie den Plan unterstützen, was immer es kostete.
    »Habe ich eine Wahl?« Meine Stimme klang tonlos. Wenn beschlossen wurde, dass Geoffrey mich verwandeln sollte, würde ich hier wohl nicht mehr lebend rauskommen.
    Aber sie überraschte mich. »Ja, die hast du. Aber denke bitte lange und gründlich darüber nach, auf welcher Seite du stehen willst.«
    Geoffrey stieß ein Zischen aus, aber Lainule machte eine abwehrende Geste. »Ich habe dir bereits gesagt, dass ich dem nur zustimme, solange es freiwillig passiert. Doch wenn das Kind sich weigert, werde ich mich von ihm abwenden. Cicely, du bekommst die Chance, dich zu opfern, um diese Welt von Myst zu befreien. Wenn du dein eigenes Leben darüber stellst … nun, dann haben wir uns nur noch wenig zu sagen.«
    »Deswegen habt Ihr Wrath befohlen, meine Mutter zu schwängern! Ihr habt es vorhergesehen. Dieser ganze Plan steht schon lange fest!« Wütend starrte ich sie an, doch sie erwiderte meinen Blick ungerührt und ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Manche Kriege werden in Minuten entschieden, andere werden über Generationen geplant. Wir wussten, dass Myst irgendwann wiederauftauchen würde. Wir wussten, dass du zurückkehren würdest, um wieder mit Grieve zusammenzukommen. Welche bessere Waffe könnten wir gegen Myst ins Feld führen als jemanden, der gleich stark ist, aber seine Gier im Zaum halten kann? Du bist die Lösung. Du warst ihre Tochter: Deine Seele trägt den Stempel der ihren, und doch fehlt dir der unbedingte Wille zur Macht. Dein Potenzial ist enorm und noch unangezapft.«
    In diesem Augenblick schlug die Tür gegen die Wand, und Wrath barst ins Zimmer. »Stopp! Tut das nicht! Niemand wird sie zwingen, diesen Schritt zu gehen!« Grieve und Lannan befanden sich direkt hinter ihm. Grieve wirkte hager und ausgezehrt, aber er war am Leben. Und Lannan sah wütend aus, feindselig.
    Ich stieß einen Schrei aus und hastete zu meinem Vater. Am liebsten wäre ich zu Grieve gelaufen, aber ich ahnte, dass jetzt nicht der geeignete Moment war. »Geoffrey will mich verwandeln. Ich soll an seiner Seite gegen Myst kämpfen.«
    »Du bist von den Uwilahsidhe. Das Eulenvolk hat der Spinnenkönigin abgeschworen. Ihr werdet ihr das nicht antun. Das erlaube ich nicht!« Wrath wandte sich zornig zu Lainule um. »Geliebte, was denkst du dir bloß? Das ist Irrsinn! Du hörst zu bereitwillig auf die Blutsauger.«
    »Aus diesem Grund habe ich dich nicht eingeweiht. Du hast ein zu weiches Herz, mein Gemahl. Wir werden sie nicht zwingen, aber wenn sie nicht will, hat sie keinen Nutzen für uns. Wir müssen den Winter bekämpfen. Cicely und Geoffrey können es gemeinsam schaffen. Cicely entwickelt ihre Kräfte gerade erst. Stell dir nur vor, was sie bewirken kann, wenn sie ihre Magie und ihre Kräfte als Uwilahsidhe mit der Macht der Vampire vereint.« Lainule streckte die Hand nach Wrath aus, doch er schüttelte sie ab.
    »Das ist schon einmal versucht worden, und sieh nur, was daraus entstanden ist – Myst selbst. Nein, das wird nicht noch einmal geschehen. Und wenn wir tatsächlich zu solchen Maßnahmen greifen müssen, dann hat der Sommer vielleicht

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