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Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Das dunkle Volk: Eishauch: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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geworden. »Falls wir unseren Herzstein je verlieren sollten oder man uns aus unseren Gefilden vertreibt, ohne dass wir ihn mit uns nehmen können, verblassen wir und werden zu einem Geist, der dazu verdammt ist, ewig umherzuwandern. Dann birst unser Stein. Wird er aber gefunden und zerstört, müssen wir sterben. Sollte Myst meinen Herzstein finden, kann sie mich auslöschen.«
    »Und er befindet sich noch immer im Goldenen Wald.« Ich stieß langsam den Atem aus. Lainule verblasste und trieb immer weiter ins Geisterreich ab, weil Myst ihr Land annektiert hatte. »Sie hat ihn aber noch nicht gefunden?«
    »Wenn, dann wäre ich jetzt tot, das garantiere ich dir. Nein, der Alissanya ist gut versteckt, aber er befindet sich im Herzen des Waldes, und ich habe keine Möglichkeit, ihn zu holen, ohne ihre Aufmerksamkeit zu wecken. Den Hof der Träume zu erreichen wird schon gefährlich genug werden, denn du musst in den Goldenen Wald, um den Weg dorthin zu finden.«
    Sie nahm ihren Platz auf dem provisorischen Thron ein, und ich setzte mich mit gekreuzten Beinen ins Gras daneben und genoss die Wärme der Sonne.
    »Es sieht so aus, als ob sie die Welt mit einer neuen Eiszeit überziehen will, nicht wahr?«, fragte ich.
    Lainule senkte den Blick. »Vielleicht nicht gleich die Welt, aber ihr Territorium, ja. Der ewige Winter hämmert an die Tür, und wenn wir sie nicht aufhalten, wird es keinen Sommer mehr geben, der das Gleichgewicht bewahrt. Kannst du verstehen, warum Geoffrey und ich es versuchen mussten? Warum wir gehofft haben, dass diese Pest ihnen den Garaus machen würde?«
    Ich biss mir auf die Lippe und nickte. »Ja. Aber … Grieve. Bitte sagt mir nicht, dass ich ihn vergessen soll, denn das kann ich nicht versprechen. Nicht so, wie ich versprechen kann, über Euren Herzstein zu schweigen. Ich liebe ihn, Lainule – er gehört zu mir, und daran kann ich nichts ändern. Aber ich werde vorsichtig sein.« Ich zupfte einen Grashalm ab und kaute ein Weilchen darauf herum. »Wie komme ich an den Hof der Träume? Wie kann ich Kaylin retten?«
    Und nun lächelte Lainule, und wieder kam die Sonne hinter einer trägen Wolke hervor. Die Gewänder des Sommers waren, wenn auch abgetragen, noch immer strahlend und schön, und was immer ich tun konnte, um Myst daran zu hindern, uns die Freuden des Sommers zu nehmen, würde ich tun.
    »In meinem Reich gibt es ein Portal, das zum Hof der Träume führt. Es befindet sich nicht in der Nähe des Hügelgrabs, also solltest du unbemerkt dorthin gelangen können, wenn du dich vorsiehst. Ich würde dich nicht ohne einen guten Grund auf Mysts Territorium schicken, aber Kaylin … er wird in diesem Krieg gebraucht. Sobald du das Portal gefunden hast, kannst du hindurchgehen und die Fledermausleute suchen. Bitte ihren Schamanen um Hilfe und erkläre ihm, was geschehen ist.«
    »Sind sie gefährlich, die Fledermausleute?«
    Lainule presste einen Moment lang die Lippen aufeinander. »Kind, in deiner Welt ist jeder gefährlich, auch du selbst. Gewöhn dich daran. Jeder, mit dem du sprichst, ist eine Gefahr. Die Fledermausleute sind unberechenbar. Manchmal beängstigend, manchmal erschreckend. Aber sie sind nicht ungerecht. Sei vorsichtig, sei diplomatisch und halte dein Temperament im Zaum.«
    »Kann ich jemanden mitnehmen? Ich kann nicht alles allein schaffen«, flüsterte ich. Der Gedanke daran, eine solche Reise allein zu unternehmen, machte mir Angst. Es waren nicht nur die Schattenjäger, die die Wälder unsicher machten, sondern auch Mysts Spinnen und Goblin-Hunde und Tillynoks und andere Wesen, die der Eiskönigin Treue geschworen hatten.
    »Nimm Chatter mit. Er weiß, wo das Portal ist.«
    Als mein Kopf hochfuhr, lachte sie. »Ja, ich weiß, dass er bei euch ist. Und ich bin euch dankbar, dass ihr ihn habt retten können. Er war immer ein guter Diener und Spielgefährte für Grieve. Und nimm auch deine Freundin Peyton mit. Sie kann dir auf dem Weg durch den Wald behilflich sein. Lass deine Cousine oder den Vampir-Lakai zu Hause. Ihm traue ich nicht gänzlich, und deine Cousine ist mit ihren Kräften noch zu unberechenbar. Chatter kann sich hervorragend tarnen, und Peyton und du könnt euch in eure Tiergestalten verwandeln – und das kann euch unter Umständen das Leben retten.«
    »Ihr habt gesagt, wir dürfen keine Zeit verlieren. Wann sollen wir aufbrechen? Können wir bis morgen warten, damit wir den ganzen Tag Zeit haben? Oder ist es dann schon zu spät für Kaylin?« Ich

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