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Das Dunkle

Das Dunkle

Titel: Das Dunkle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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Fällen“, sagte Madeleine. „Nach meinen Erfolgen war ich ausgelaugt.“
    „Aber Jonathan und Jessica sind aus einer Entfernung von hunderten von Meilen hierhergezogen … Wollen Sie behaupten, dass Sie bis runter nach Chicago mit Leuten rumhantieren können?“
    „Aus dieser Krümmung heraus kann ich über den ganzen Kontinent hinweg potenzielle Midnighter spüren, deshalb wusste ich, dass Jessica besonders ist. Und in meinem Alter muss ich Menschen nicht mehr berühren, um ihre Ansichten zu beeinflussen. Aber die eigentliche Arbeit habe ich hier in Bixby erledigt, indem ich dafür gesorgt habe, dass gewisse Führungskräfte bei Aerospace Oklahoma von Jessicas Mutter einen guten Eindruck hatten.“
    Dess zog die Augenbrauen zusammen. „Hat ihr Vater nicht ungefähr zur selben Zeit seinen Job verloren?“
    „Er stand kurz davor.“ Madeleine rümpfte verächtlich die Nase. „Man braucht keinen Gedankenleser, damit eine Firma, die sich sockmonkeys.com nennt, pleitegeht.“
    Dess kribbelte es immer noch auf der Haut. Das Gefühl, manipuliert … von jemandem erschaffen worden zu sein, weckte in ihr den Wunsch, die wacklige Treppe hinunter und aus dem Haus hinaus zu fliehen. Sie musste aber noch eine Frage stellen: „Warum?“
    „Um Rex und die Lehre zu retten.“
    „Wie meinen Sie das, Rex retten?“
    „Er ist älter als du und Melissa, und er kam von allein um Mitternacht auf die Welt, als Seher. Er war meine Chance, eine neue Generation zu erschaffen. Allein wäre Rex in den Wahnsinn und in Bedeutungslosigkeit abgedriftet. Er brauchte euch anderen, um euch zu führen und sich selbst vor der Dunkelheit zu schützen.“
    Dess erinnerte sich an Rex’ Geschichten über die Zeichen, die nur er und kein anderer sehen konnte, weshalb er geglaubt hatte, er wäre verrückt und die erstarrte blaue Welt wäre ein Traum. Sie erinnerte sich an ihre eigene entsetzliche Einsamkeit, bis Melissa sie endlich fand. Ein Leben lang allein Midnighter zu sein, wäre entsetzlich gewesen.
    Natürlich wusste Madeleine genau, wie es war, der geheimen Stunde allein gegenüberzutreten …
    „Also haben Sie uns alle nur wegen Rex herumgeschubst?“
    „Gedankenleser haben schon immer aus der Ferne Midnighter rekrutiert, Dess“, sagte sie. „Das ist seit Jahrtausenden so gemacht worden. Die alten Stämme schickten Kriegstruppen, um kleine Kinder mit der Gabe zu entführen. Und im letzten Jahrhundert gab es Telegramme mit Jobangeboten.
    Meine eigene Mutter wurde als Lehrerin hierhergebracht, als ich ein Kind war. Das hier ist ein Staubloch, Dess. Der Ort ist niemals attraktiv gewesen.“
    „Oh.“ Sie nahm einen kleinen Schluck, noch immer schwirrte ihr der Kopf. „Ich hatte einfach nicht … nachgerechnet.“
    Es folgte ein tiefes Schweigen, in dem Dess versuchte, sich nicht wie eine Marionette zu fühlen. Bixby war so klein –
    natürlich mussten sie Midnighter von außen herbringen.
    Sonst würde es nie mehr als einen alle paar Jahrzehnte geben, der schlapp und allein durch die geheime Stunde irrte, unsicher, ob sie real war oder nicht.
    Dess ließ ihre Gedanken schweifen und stellte irritiert fest, dass sie langsam, aber sicher eine Vorliebe für heißen Tee entwickelte. Sie fragte sich, ob Madeleine gerade jetzt auf ihr Bewusstsein zugriff und die Neuronen in ihrem Hirn eine nach der anderen umwandelte, bis ihre Geschmacksnerven richtig konfiguriert waren.
    Vielleicht war das mit dem Teetrinken aber auch wie bei einer entsetzlichen Entdeckung oder schlechten Nachrichten: Irgendwann gewöhnte man sich einfach daran.
    „Und was sollen wir jetzt tun, um zu überleben?“, fragte sie nach einer Weile. „Ich meine, Ihre sechzehnjährige Investition sollte man doch nicht verschwenden.“
    „Das ist der richtige Geist“, sagte Madeleine. „Und meine Forderung ist ganz einfach: Ihr müsst der Bedrohung durch die Grayfoots für immer ein Ende machen.“

    Dess schnaubte. „Ach, das ist alles?“
    „Es ist leichter, als du denkst, Desdemona. Anathea vergeht.“
    „Warum? Sie lebt nur eine Stunde am Tag, insofern sind fünfzig Jahre für sie nur ein paar Jahre, oder?“
    „Sie haben sie geholt, als sie noch zu jung war. Die menschliche Hälfte ihres Körpers wird von dem Darklingteil verzehrt.
    Wenn sie stirbt, haben die Darklinge keine Möglichkeit mehr, mit ihren menschlichen Verbündeten zu kommunizieren.
    Und mit der Flammenbringerin hier in Bixby würden die Darklinge nicht wagen, gegen einen von uns

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