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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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meinte Kati, »aber leider notwendig.«
    »Ich werde mich um die Sache kümmern, wenn ich nach Zypern fahre.«
    »Auf dieser Reise brauchen Sie Bewacher, mein Freund.«
    »Gut, das finde ich auch.« Bock wußte, was gemeint war. Wenn es den Anschein hatte, daß seine Festnahme unmittelbar bevorstand ... nun, er hatte einen sehr gefährlichen Weg gewählt, und Kati mußte vorsichtig sein. Günthers Vorschlag für einen Einsatzplan machte das noch wichtiger.
    »Die Maschinen sind doch schon alle mit Wasserwaagen für die Luftkissenbasis ausgerüstet«, sagte Ghosn fünfzehn Meter weiter gereizt. »Wozu der Aufwand bei den Tischen?«
    »Junger Freund, diese Arbeit können wir nur einmal tun. Wollen Sie irgendwelche Risiken eingehen?«
    Ghosn nickte. Der Mann mochte herablassend sein, aber er hatte recht. »Und das Tritium?«
    »Ist in diesen Batterien. Ich bewahrte sie kühl auf ... Das Tritium setzt man frei, indem man sie erhitzt; ein kniffliger, aber unproblematischer Prozeß.«
    »Stimmt, ich weiß, wie das geht«, sagte Ghosn.
    Fromm reichte ihm die Bedienungsanleitung der ersten Maschine. »So, nun müssen wir uns erst einmal neue Kenntnisse aneignen, damit wir das Bedienungspersonal einweisen können.«
     
    Kapitän Dubinin saß im Dienstzimmer des Schiffbaumeisters der Werft, auf der die Admiral Lunin entstanden war und die man unter den Namen »Werft Nr. 199«, »Leninskaja Komsomola« oder schlicht »Komsomolsk« kannte. Der Mann, ein ehemaliger U-Boot-Kommandant, zog den Titel »Schiffbaumeister« dem eines Direktors vor und hatte beim Dienstantritt vor zwei Jahren das Schild an seiner Tür entsprechend ändern lassen. Er war Traditionalist, aber auch ein brillanter Ingenieur. Und heute war er ganz besonders froh.
    »Während Ihrer Abwesenheit habe ich etwas Großartiges ergattert!«
    »Und was wäre das, Herr Admiral?«
    »Der Prototyp einer neuen Reaktorpumpe. Sie ist groß, klobig, aus Gußeisen, schwer einzubauen und zu warten, aber auch ...«
    »Leise?«
    »Wie ein Dieb«, entgegnete der Admiral lächelnd. »Sie strahlt fünfzig Prozent weniger Schall ab als Ihre derzeitige Pumpe.«
    »Wirklich? Wo haben wir die gestohlen?«
    Darüber mußte der Schiffbaumeister lachen. »Das brauchen Sie nicht zu wissen, Walentin Borissowitsch. So, nun habe ich eine Frage an Sie: Ich hörte, daß Sie vor zehn Tagen etwas Erstaunliches geschafft haben ...«
    Dubinin lächelte. »Darüber darf ich nicht reden, Herr Admiral.«
    »O doch. Ich habe mit Ihrem Geschwaderkommandeur gesprochen. Sagen Sie, wie nahe kamen Sie an USS Nevada heran?«
    »Ich glaube eher, daß es die Maine war«, erwiderte Dubinin. Die Leute von der Aufklärung waren zwar anderer Ansicht, aber er ließ sich von seinem Instinkt leiten. »Achttausend Meter, schätze ich. Wir identifizierten das Boot anhand eines mechanischen Geräuschs, das während einer Übung verursacht wurde, und dann pirschte ich mich auf der Basis einiger unfundierter Vermutungen an ...«
    »Unsinn! Man kann die Bescheidenheit auch übertreiben, Kapitän. Fahren Sie fort.«
    »Nachdem wir das vermutete Ziel gepeilt hatten, kam Bestätigung in Form von Rumpfknistern. Angesichts unseres Einsatzplans und der taktischen Lage beschloß ich an diesem Punkt, den Kontakt abzubrechen, solange das noch ohne Gegenortung möglich war.«
    »Das war Ihr geschicktester Zug«, meinte der Schiffbaumeister und wies mit dem Zeigefinger auf seinen Besucher. »Sie hätten keine bessere Entscheidung treffen können, denn wenn Sie Ihre nächste Fahrt antreten, haben Sie das leiseste Boot, das wir je in See stechen ließen.«
    »Die Amerikaner sind uns nach wie vor überlegen«, erklärte Dubinin chrlich.
    »Gewiß, aber nun ist ihr Vorsprung endlich geringer als der Unterschied zwischen zwei Kommandanten, wie es sich gehört. Wir sind beide von Marko Ramius ausgebildet worden. Schade, daß er das nicht erleben kann!«
    Dubinin nickte zustimmend. »Ja, angesichts der derzeitigen politischen Lage wird das Spiel von Geschick und nicht mehr von Feindschaft bestimmt.«
    »Wäre ich doch jung genug, um mitspielen zu können«, seufzte der Schiffbaumeister.
    »Und das neue Sonar?«
    »Es ist eine Entwicklung unseres Laboratoriums Seweromorsk, ein Passivgerät mit großer Öffnung, dessen Empfindlichkeit um rund vierzig Prozent verbessert ist. Bei fast allen Systemen sind Sie einem amerikanischen Boot der Los-Angeles-Klasse ebenbürtig.«
    Den Einwand, das gälte nicht für die Besatzung, verkniff sich

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