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Das Echo aller Furcht

Das Echo aller Furcht

Titel: Das Echo aller Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Prinzipien. Und schließlich gab es bei den Medien, obwohl es dort von Faulpelzen nur so wimmelte, eine nicht geringe Anzahl von gewitzten Leuten, die sich von den guten Gehältern, die für Enthüllungsjournalisten gezahlt wurden, angezogen fühlten. Ryan wußte inzwischen, welche Randbemerkungen er langsam und sorgfältig zu lesen hatte, und achtete auch auf die Daten der Berichte. Als stellvertretender Direktor der CIA war er im Bilde darüber, welche Redaktionschefs etwas taugten. Die Washington Post zum Beispiel war über Deutschland besser informiert als seine eigenen Experten von der CIA.
    Im Nahen Osten herrschte immer noch Ruhe. Die Lage im Irak, wo sich endlich eine Neuordnung abzeichnete, wurde stabiler. Wenn wir nun bloß noch die Israelis zur Vernunft bringen könnten ... Schön, dachte er, wenn es uns gelänge, in der ganzen Region Frieden zu stiften. Ryan hielt so was für möglich. Die Ost-West-Konfrontation, die schon vor seiner Geburt ausgebrochen war, gehörte nun der Geschichte an, und wer hätte das schon für möglich gehalten? Ryan füllte seinen Becher ohne hinzusehen nach; das brachte er selbst fertig, wenn er einen Kater hatte. All diese politischen Veränderungen hatten sich im Laufe weniger Jahre abgespielt; innerhalb einer kürzeren Zeit, als er bei der CIA zugebracht hatte.
    Die Sache war so erstaunlich, daß sie noch über Jahre, wenn nicht über Generationen hinweg in Büchern behandelt werden würde. Nächste Woche kam ein Vertreter des KGB nach Langley, um sich über parlamentarische Kontrollmechanismen informieren zu lassen. Ryan hatte sich gegen den Besuch ausgesprochen – der streng geheimgehalten wurde –, weil es nach wie vor Russen gab, die für die CIA arbeiteten und auf offizielle Kontakte mit dem KGB panisch reagieren würden. Ähnliches traf, räumte Ryan ein, auch auf Amerikaner zu, die vom KGB beschäftigt wurden. Der Besuch eines alten Freundes, Sergej Golowko, stand ins Haus. Von wegen Freund, schnaubte Ryan und schlug den Sportteil auf. Ärgerlich, die Morgenzeitungen brachten nie die Ergebnisse der Spiele am Vorabend.
    Als Jack ins Bad zurückkehrte, ging es zivilisierter zu. Er war jetzt wach, obwohl sein Magen nun mit der Welt noch weniger zufrieden schien. Zwei Magnesiumtabletten schafften Linderung. Inzwischen wirkte auch das Schmerzmittel. Am Arbeitsplatz würde er mit zwei weiteren Kapseln nachhelfen. Um 6.15 Uhr war er gewaschen, rasiert und angezogen. Bevor er hinausging, gab er seiner schlafenden Frau noch einen Kuß, wurde dafür mit einem zufriedenen Brummen belohnt und öffnete die Haustür in dem Augenblick, als der Dienstwagen die Auffahrt hochkam. Es war Ryan ein bißchen unangenehm, daß sein Fahrer noch viel früher aufstehen mußte als er, um rechtzeitig zur Stelle zu sein. Peinlicher noch, sein Fahrer war nicht irgend jemand.
    »Morgen, Doc«, sagte John Clark mit einem rauhen Lächeln. Ryan glitt auf den Beifahrersitz. Dort war der Fußraum größer, und er wollte den Mann auch nicht beleidigen, indem er sich in den Fond setzte.
    »Tag, John«, erwiderte Jack.
    Hast wieder mal einen in der Krone gehabt, dachte Clark. Wie kann ein so kluger Mann so dumm sein? Und das Joggen hat er auch aufgegeben, spekulierte er, nachdem er einen Blick auf die Wölbung überm Gürtel des DCCI geworfen hatte. Nun, resümierte Clark, er wird halt so wie ich lernen müssen, daß zuviel Alkohol und lange Nächte was für dumme Jungs sind. Schon bevor er in Ryans Alter gekommen war, hatte Clark sich zu einem Musterbeispiel für gesunde Lebensweise gemausert; ein Schritt, der ihm mindestens einmal das Leben gerettet hatte.
    »In der Nacht war nicht viel los«, bemerkte Clark, als er anfuhr.
    »Wie angenehm.« Ryan griff nach dem Depeschenkoffer und tippte seinen Code ein. Erst als die grüne Leuchte blinkte, öffnete er ihn. Clark hatte recht gehabt; viel lag nicht an. Auf halbem Weg nach Washington hatte er alles durchgelesen und sich einige Notizen gemacht.
    »Fahren wir heute abend Carol und die Kinder besuchen?« fragte Clark, als sie die Maryland Route 3 überquerten.
    »Stimmt. Heute ist es wieder soweit, nicht wahr?«
    »Ja.«
    Jede Woche schaute Ryan bei Carol Zimmer, der aus Laos stammenden Witwe des Sergeant der Air Force, Buck Zimmer, herein. Nur wenige Leute wußten von der Mission, bei der Buck ums Leben gekommen war, und nur einigen mehr war bekannt, daß Ryan dem Sterbenden versprochen hatte, sich um seine Familie zu kümmern. Carol war nun Inhaberin

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