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Das Echo der Vergangenheit

Das Echo der Vergangenheit

Titel: Das Echo der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Heitzmann
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...«
    »Tut mir leid, Lance. Aber wenn du zurückfährst, um noch eine Familienkrise zu lösen, dann kannst du gleich dort bleiben.«
    Sein Magen zog sich zusammen. »Tu das nicht, Rese.«
    » Du bist es, der es tut. Denn ich kann es nicht. Nicht noch einmal.« Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. »Ich weiß, dass du mich für unvernünftig hältst.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das tue ich nicht.« Beim letzten Mal, als er seiner Familie die oberste Priorität eingeräumt hatte, hätte das beinahe ihre gemeinsame Zukunft zerstört. Die Tatsache, dass sie bereit gewesen war, es noch einmal zu versuchen, bedeutete mehr, als er sagen konnte, aber trotzdem. Er sah in ihren Augen, was sie brauchte. Sie würde es nicht so ausdrücken, aber es würde sie verletzen. Sehr.
    Herr . Die Angst um Sofie bildete ein dumpfes Pochen, aber er musste jemand anderem vertrauen, für sie Partei zu ergreifen, jemandem, der nicht einmal wusste, dass es Gott gab. Weißt du, was du da von mir verlangst? Natürlich weißt du das . Er lehnte seine Stirn gegen die von Rese. »In Ordnung.«
    Sie atmete heftig aus. »In Ordnung?«
    »Ich werde nichts gegen deinen Willen tun.« Ihre Ungläubigkeit zeigte, wie tief die Verletzung von damals noch saß. Ihre Brust hob und senkte sich vor Emotion und er nahm sie in seine Arme. Die Sache mit Brad hatte ihr schon auf der Seele gelegen. Jetzt war nicht der Zeitpunkt, um sie zu drängen – falls es einen solchen Zeitpunkt überhaupt jemals gab.
    »Komm.« Er nahm alle Selbstbeherrschung zusammen und unternahm keinen Versuch, sie umzustimmen. »Wir fahren nach Hause.«

    * * *

    Das Taxi hielt vor dem zweigeschossigen Haus in einem gehobenen Teil der Bronx. Eine Lampe erleuchtete die Veranda, aber der Rest des Hauses lag im Dunkeln wie die anderen Häuser. Sofie ließ die Schultern hängen. »Sie schläft.«
    Er überlegte, was sie tun könnten, aber das musste Sofie entscheiden. »Willst du sie wecken?«
    Sie rieb sich die Augen. »Ich bin mir nicht sicher, ob Carly überhaupt bei ihrer Großmutter ist.«
    Sie hatten in dieser Annahme einen weiten Weg zurückgelegt, hatten drei Zeitzonen und etliche Flugkilometer hinter sich gelassen, aber vielleicht war es besser, bis zum Morgen zu warten und dann herauszufinden, was geschehen war. Sofie gab dem Fahrer eine andere Adresse.
    Sie verließen den Vorort und fuhren in südlicher Richtung an dem botanischen Garten vorbei und durch eine nicht gerade vornehme Wohngegend in ein anderes Stadtviertel. Als das Taxi wieder hielt, stieg Matt vor einem viergeschossigen Gebäude aus, das aus Backsteinen erbaut und mit weißen Zierelementen versehen war. Im Erdgeschoss, zu dem ein paar Stufen hinunterführten, schien ein Restaurant zu sein, aber ein Schild im Fenster verkündete, dass es »Auf unbestimmte Zeit geschlossen« war.
    Sofie trat neben ihn auf den Gehweg und der Taxifahrer stellte ihre beiden Taschen ab. Sie bezahlte die Fahrt und Matt nahm die Taschen, während er sich umsah. Das war ihr Zuhause? Eine Straße, auf der selbst er nicht allein im Dunkeln herumlaufen würde? Es war nicht das, was er erwartet hatte.
    Sofie berührte seinen Arm. »Wenn Mama aufwacht, erwähn bitte Carly nicht.«
    »Was ist die Tarnung?«
    »Das überlege ich mir, wenn wir eine brauchen.«
    Im Gebäude war alles still, als sie die Tür aufschloss und den langen Flur betrat.
    Neugierig folgte er ihr. »Schönes altes Haus. Gibt es hier einen Keller?«
    Sie lächelte. »Ja. Aber da ist nur eine uralte Heizungsanlage drin und eine Schmutzwasserpumpe.«
    Sie stiegen zwei Absätze der nur spärlich beleuchteten Treppe hinauf und blieben auf dem Gang stehen, auf dem sich zwei gegenüberliegende Türen befanden. »Ich frage, ob du heute bei Chaz und Rico übernachten kannst.« Sie klopfte an eine der Türen. »Meine Wohnung ist gegenüber, aber wenn ich dir Nonnas Zimmer gebe, bekommt Mama einen Herzinfarkt.«
    »Kein guter erster Eindruck.« Er hatte überhaupt nicht vorgehabt, schon ihre Eltern kennenzulernen. Aber andererseits hatte er nichts von dem hier geplant. Da Cassinia noch nicht zurück war, würde sein Chef von seiner plötzlichen Abreise alles andere als begeistert sein. Aber er hatte seine berufliche Laufbahn und jeden anderen Faktor seines Lebens neu überdacht. Waren die Entscheidungen, die er getroffen hatte, noch gültig? Diese Auszeit brachte ihm vielleicht genauso viel wie Sofie. Aber dann sah er, wie sie sich auf die Lippe biss, und er wusste, dass er das hier nur

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