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Das Echo der Vergangenheit

Das Echo der Vergangenheit

Titel: Das Echo der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Heitzmann
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ihrem Gefühl der Zurückweisung war es doch kein Wunder, dass sie lieber rund um die Uhr Gebäude instand setzte, als an der zerbrochenen Beziehung zu ihm zu arbeiten.
    Er nippte an dem Wein, den er zu der Vorspeise ausgewählt hatte. Was sollte er jetzt tun? Sollte er seine Versuche aufgeben? Sollte er das Begehren unterdrücken? Er schloss die Augen. Herr . Die Verbindung war sofort da, er spürte sie, die heilige Gegenwart Gottes.
    »Lance. Lance?«
    Er machte die Augen auf und sah, dass alle um den Tisch ihn anstarrten. »Was ist denn?«
    Rese runzelte die Stirn. »Alles in Ordnung?«
    »Mir geht es gut.« Er stand auf und brachte den Brotkorb in die Küche, um ihn aufzufüllen, aber stattdessen stellte er ihn auf die Arbeitsplatte und ging zur Tür hinaus.
    Rese folgte ihm. »Lance, sag mir bitte, was los ist.«
    »Wovon redest du?«
    »Bist du krank?«
    »Ich glaube nicht.« Er drehte sich um. »Was habe ich denn gemacht?«
    »Du hast ‚Herr‘ geflüstert und die Augen zugemacht und dann warst du völlig abwesend.«
    Na super. »Ich kann es nicht erklären, Rese. Ich … verliere mich irgendwie.«
    »Ich dachte, ich wäre der Fall für die Klapsmühle.«
    Er seufzte. »Keiner von uns ist ein Fall für die Klapsmühle. Ich habe nur …«
    »Was?«
    Er holte tief Luft. »Ich will dir nicht im Weg sein, Rese. Ich will nicht, dass du so lange arbeitest, nur damit du nicht nach Hause kommen musst.«
    Sie runzelte die Stirn. »Wovon redest du denn?«
    »Wenn zwischen dir und Brad etwas ist ...«
    »Zwischen mir und Brad?« Entrüstet stemmte sie die Hände in die Hüften.
    »Ich dachte –«
    »Nein, eben nicht.« Sie kam so nah, bis ihr Gesicht nur wenige Zentimeter von seinem entfernt war. »Wenn du deinen Verstand eingeschaltet hättest, anstatt dich von deinen Gefühlen mitreißen zu lassen, dann hättest du bemerkt, dass Brad lediglich mein Geschäftspartner ist. Ich arbeite so lange, weil das mein Job ist. Im Gegensatz zu dir bin ich durchaus in der Lage, eine professionelle Distanz zu wahren. Und außerdem liebt er immer noch seine Frau.«
    »Seine Frau?«
    »Ex-Frau.«
    Ihm fiel die Kinnlade herunter. »Dann hast du ihn nur zum Essen eingeladen …«
    »Um unseren Erfolg zu feiern. Falls es dir immer noch nicht aufgefallen ist, mir ist dieses Projekt wichtig.«
    »Das ist mir schon aufgefallen. Aber ich dachte, dass du und Brad …«
    »Brad?« Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. »Lance Michelli –«
    Er packte ihre Fäuste. »Warum sagst du mir nicht, dass du mich liebst?«
    »Das habe ich doch.« Energisch presste sie die Lippen aufeinander.
    »Weißt du, wie lange das her ist?«
    »Weißt du, wessen Schuld das ist?«
    Er stöhnte auf. »Glaubst du etwa, das wüsste ich nicht?«
    »Lance. Du weißt, was ich fühle, aber es ist … ich bin …«
    »Heirate mich.«
    »Wie bitte?«
    Er zog ihre schwielige Hand an seine Brust und küsste ihre Fingerknöchel. »Heirate mich, Rese.«
    »Jetzt sei mal ernst, Lance.«
    »Ich meine es todernst.« Es war das dritte Mal, dass er sie fragte. Wenn sie wieder Nein sagte, dann wusste er, woran er war. Er würde den Heiligen Geist nicht noch einmal auf die Probe stellen.
    Tränen traten ihr in die Augen.
    Liebevoll legte er die Hände um ihr Gesicht und küsste sie. » Ti amo .«
    Sie schniefte. »Ich liebe dich auch.«
    »Dann heirate mich.«
    »Du weißt doch ganz genau, was dann passieren kann. Vielleicht werde ich wie Mom.«
    Er hielt ihrem tränenverschleierten Blick stand. »In guten wie in schlechten Tagen – egal, was geschieht.«
    »Und selbst wenn ich nicht so werde«, sagte sie mit angespannter Stimme, »muss ich für sie sorgen.«
    »Sag ja.« Was würde er tun, wenn sie es nicht tat? Aber er spürte die Gegenwart Gottes.
    Zitternd holte sie Luft. »In Ordnung.«
    Die Freude durchströmte ihn vom Scheitel bis zur Sohle, ein sich langsam ausbreitendes, warmes Glücksgefühl. »Ja?«
    »Ja.«
    Er senkte seine Lippen auf ihre und besiegelte das Versprechen, indem er seine Freude, sein Verlangen und seine Leidenschaft an sie weitergab. Er warf den Kopf zurück und sang: »‚ When the moon hits your eye like a big pizza pie that’s amore. ‘«
    Amüsiert verdrehte sie die Augen. »Lance.«
    »‚ When the world seems to shine like you’ve had too much wine, that’s amore .‘« Früher hatte er sie mit diesem Lied aufgezogen, aber jetzt war es ihm ernst. Sie hatte Ja gesagt! Er nahm ihre Hände und legte sie auf seine Brust. »Ich bitte nur um eine

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