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Das Echo der Vergangenheit

Das Echo der Vergangenheit

Titel: Das Echo der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Heitzmann
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Sache.«
    Sie hob das Kinn. » Noch eine Sache.«
    »Ja.« Er lächelte. »Dass du zum Abendessen nach Hause kommst, damit wir um den Tisch sitzen können, wie wir es heute getan haben, und diese Zeit jeden Tag gemeinsam verbringen.«
    Sie warf einen Blick über ihre Schulter. »Die anderen sitzen immer noch da drüben.«
    Er drehte ihren Kopf mit dem Finger wieder zu ihm. »Lass sie sitzen.«
    »Sie werden sich wundern –«
    »Sollen sie sich doch wundern.«
    »Lance …«
    »Es ist doch nicht zu viel verlangt.« Aber er brauchte diese Zusage, diese Zeit, dieses Ritual.
    »Also gut. In Ordnung. Ja, wir essen zusammen zu Abend.«
    »Danke.« Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
    »Und jetzt komm. Wir haben einen Gast.«
    »Ach ja? Wen denn?«
    »Du weißt genau, wen ich meine.« Sie zog ihn zum Haus. »Vielleicht hörst du jetzt auf zu schmollen und unterhältst dich mal mit ihm.«
    »Ich schmolle nie.«
    Sie schnaubte verächtlich.
    Nur um sich zu vergewissern, drehte er sie auf dem Weg zur Tür um und küsste sie so leidenschaftlich, dass ihr der Atem wegblieb. »Gehen wir uns unterhalten.«

    * * *

    Sofie konnte es förmlich spüren, dass etwas geschehen war, dass etwas sich verändert hatte, als Rese und Lance ins Zimmer kamen.
    Nonna zeigte auf Lance. »Du s…iehst so aus, als hättest du einen K…anarienvogel verschluckt.«
    »Ja?« Er grinste. »Weil wir heiraten werden.«
    Ach so. Nach all den Mitleidsmaschen, auf die er hereingefallen war, all den hübschen Mädchen, die Lance Michelli haben wollten – den Groupies, den Models, den Missionarinnen –, hatte er endlich die eine Frau gefunden, die ihn halten konnte. Sofies Blick begegnete seinem und sie freute sich mit ihm, auch wenn in ihrem Innern eine große Leere gähnte.
    Er legte einen Arm um Rese. »Ihren Vater kann ich ja nun nicht um ihre Hand bitten, deshalb wende ich mich an euch, Elaine und Star und alle anderen hier und erbitte euren Segen – sogar an dich, Brad.«
    Rese warf Brad eine beschwichtigende Grimasse zu. Er erwiderte sie mit einem schiefen Lächeln.
    Nonna hob ihr Glas. »Möget ihr arm an U…nglück sein und reich an Segen. Möget ihr eure K…indeskinder sehen.«
    »Grazie, Nonna. Wir werden daran arbeiten.«
    Rese errötete. Inzwischen sollte sie wissen, dass in dieser Familie kein Thema tabu war. Und es war auch kein Thema so willkommen wie Liebe und Babys.
    Star stand auf und ging um den Tisch herum. »‚Dein Eh’mann ist dein Herr, ist dein Erhalter, dein Licht, dein Haupt, dein Fürst; er sorgt für dich … Und fordert zum Ersatz nicht andern Lohn als Liebe, freundlich’ Blicke und Gehorsam.‘« Als sie Rese ihr koboldhaftes Gesicht zuneigte, sah Sofie die Anspannung in ihrer Miene.
    Brad und Lance musterten sich wie zwei Hunde, die einander argwöhnisch umkreisen. Schließlich nickte Brad. »Wenn es das ist, was du willst, Rese, dann wäre Vernon froh.«
    Elaines Blick huschte über den Tisch – von Gesicht zu Gesicht, auf der Suche nach dem Ehemann, den sie vermisste. Sie murmelte leise: »Er ist fort, er ist fort«, aber ihre Bemerkung ging in Lachen und Applaus unter, als Lance sich vorbeugte und seine Braut küsste.
    Er hob die Hände. »Wer hat Lust auf Cannoli?«
    Das Weinen des Babys unterbrach die Feier, fern und fremd durch das Babyphon, das Michelle ihnen geliehen hatte. »Ich hole ihn.« Sofie ging nach oben, während die anderen zwischen Bitterschokoladenraspeln und Vanillekremfüllung schwankten.
    Sofie nahm den Säugling hoch. Er hatte getrunken, bevor sie sich zum Essen an den Tisch gesetzt hatte, also konnte er nicht schon wieder Hunger haben. Er war gewickelt und gebadet und roch nur nach süßem Babyduft, aber sein Weinen schien dringend. Durch ein sanftes Tätscheln seines Rückens ließ er sich nicht beruhigen. Vergeblich versuchte sie, die Ursache seines Unwohlseins zu ergründen.
    Sie war ein paar Mal im Zimmer auf und ab gegangen und hatte das weinende Baby sanft auf der Schulter hin und her gewiegt, als Lance hereinkam. Er legte eine frische, knusprige Teigrolle in eine Serviette gehüllt auf die Kommode, dann nahm er ihr das Baby ab und legte seinen winzigen Kopf unter sein Kinn. Beinahe sofort hörte das Kind auf zu weinen.
    Sie schüttelte den Kopf. Sein Leben lang hatte Lance sich zu bedürftigen, unterdrückten Menschen hingezogen gefühlt – angefangen bei seinem Schulfreund Rico. Er war immer ihr Halt gewesen und hatte auf ihrer Seite gestanden. Selbst dieses Neugeborene fühlte sich

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