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Das Echo der Vergangenheit

Das Echo der Vergangenheit

Titel: Das Echo der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristen Heitzmann
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Päckchen wieder ein. »Das ist nichts, was man leichtfertig entscheidet. Ich meine, überleg mal, wie du die Firma verkauft hast. Du kannst nicht behaupten, dass du das nicht bereust.«
    Dads Tod hatte sie völlig verstört. Damals hatte sie kaum gewusst, was sie tat, nur dass sie ohne ihn nicht weitermachen konnte. Und hier stand sie und tat genau das.
    Er reckte frech sein Kinn vor. »Ich will nur nicht, dass du einen Fehler machst.«
    »Sprechen wir hier von mir?«
    Er rieb sich die Hände an den Oberschenkeln. »Eine Ehe ist nicht so einfach.«
    »Ich glaube, wir wissen, was wir tun.«
    »Klar«, spottete er. »Natürlich wisst ihr das.«
    Sie packte ihn am Handgelenk. »Brad. Sag ihr, was du für sie empfindest.«
    »Das weiß sie.«
    »Offensichtlich nicht. Sonst hätte sie dich nicht gebeten, für sie da zu sein.«
    Er starrte lange auf den Boden und blickte dann auf. »Was siehst du eigentlich in Lance, dass du dir so sicher bist, ein Leben zusammen mit ihm könnte funktionieren?«
    Seine Liebe zu seiner Familie, sein Bedürfnis, ganzheitlich zu leben, sein Lachen, seine Leidenschaft. Wie er sich einmischte und die Dinge handhabte. Wie fürsorglich er war. Seinen Glauben. Seine Treue. Aber all das würde sie nicht sagen. »Eine Menge Sachen.«
    »Eine Ehe besteht nicht nur aus Küssen und Sonnenschein.«
    »Das erwarte ich auch gar nicht. Lance kann mich genauso wahnsinnig machen wie du.«
    »Du regst dich doch nie auf.«
    »Ich zeige es nur nicht so.«
    »Außer neulich in der Werkstatt. Da warst du wegen der Treppe ziemlich sauer.«
    Sie funkelte ihn an. Lance hatte so viele ihrer Mauern eingerissen, dass sie sich nicht mehr so gut verstecken konnte wie früher. »Bist du der gleiche Mensch, der du vor neunzehn Jahren warst?«
    »Ich hoffe nicht.« Er zog das Päckchen wieder aus der Hosentasche und schüttelte eine Zigarette heraus.
    »Warum glaubst du dann, dass Joni sich nicht verändert hat?«
    »Ich habe sie gesehen; ich kenne sie.« Er zündete sich die Zigarette mit dem Feuerzeug an und zog daran. Dann hielt er den qualmenden Glimmstängel hoch und musterte ihn. »Siehst du das? Ich weiß, dass es schlecht für mich ist, aber ich kann nicht damit aufhören.« Er tat einen langen, tiefen Zug. »So ist es bei Joni auch. Eine Sucht, die ich nicht loswerden kann.«
    »Vielleicht sollst du sie ja gar nicht loswerden.«
    »Du verfolgst mich doch ständig damit, dass ich mit dem Rauchen aufhören soll.«
    »Ich verfolge dich überhaupt nicht.«
    »Dann ermutigst du mich eben. Nenn es, wie du willst.«
    Sie richtete sich auf. »Du musst dich endlich Joni gegenüber öffnen.«
    Entrüstet schlug er sich auf den Oberschenkel. »Mich öffnen? Sind diese Worte tatsächlich über deine Lippen gekommen?«
    »Ha ha.«
    »Weiß Lance Michelli alles?«
    »Was meinst du mit ‚alles‘?«
    »Dass du mir eine andere Art Partnerschaft vorgeschlagen hast, als du zurückgekommen ist?«
    Sie runzelte die Stirn. »Das habe ich nur gemacht, um sicherzugehen, dass du nicht ja sagen würdest.«
    »Aha.«
    »Ich wollte nicht, dass persönliche Gefühle die Arbeit beeinträchtigen.«
    »Stimmt, das hast du gesagt. Aber ich vermute mal, dass du deinem Verlobten nichts davon erzählt hast.«
    »Warum sollte ich?« Sie schnipste einen Holzspan von der Schnitzerei, die sie beinahe beendet hatte.
    »Weil solche Sachen wie ein Bumerang zurückkommen können.«
    »Nur, wenn du deine große Klappe nicht hältst.«
    »Darum geht es doch gar nicht. Ich will nur sagen, dass alle möglichen Dinge schiefgehen können und man es vorher nicht sieht. Dann wird es immer schlimmer, und bevor du dich versiehst, kannst du es nicht mehr reparieren. Du weißt nicht mal, wo du anfangen sollst.«
    Sie sah ihm ins Gesicht. »Du fängst vorne an. Reduzierst alles auf das, was wichtig ist, den wesentlichen Kern, was immer noch zu retten ist. Du findest das Herz der Sache. Und dann baust du sie Stück für Stück wieder auf, polierst und schleifst und lackierst und streichst die Macken über und schnitzt vielleicht sogar noch die eine oder andere Verzierung.«
    Er stieß zitternd die Luft aus. »Ich wünschte, es wäre so einfach.«
    Sie nahm ihm die Zigarette aus der Hand und trat sie aus. »Sag es ihr.«
    Er legte die Stirn in Falten. »Dann …« Er räusperte sich. »Dann wäre es ja offensichtlich, dass ich all die Jahre …« Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar.
    »Dass du sie die ganze Zeit geliebt hast?«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass es

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