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Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Titel: Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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lassen werde. Dankbarkeit ist nicht so mein Ding.«
    Dace kneift die Augen zusammen und behält Kojote im Blick, während er mit blutverschmierten Fingern seinen Arm umfasst.
    »Du hast keine Ahnung, was hier abgeht, oder ?« Cade grinst und fährt sich mit der Hand durch das zerzauste schwarze Haar. »Anscheinend hat Chepi es nie geschafft, es dir zu sagen. Und deine Freundin hat es offenbar ebenso wenig für nötig gehalten, dich ins Bild zu setzen. Apropos – hallo, Daire.« Er wirft mir ein unaufrichtiges Lächeln zu – ein Lächeln von der Art, wie es die Herzen sämtlicher Mädchen an der Milagro High zum Schmelzen brachte, jedenfalls zumindest so lange, bis sie ihre Seelen zurückbekamen. Er hält den Blickkontakt so lange aufrecht, dass es mir schwerfällt, unter dessen Last nicht zurückzuzucken. »Du siehst ziemlich … strahlend aus. Dann darf ich wohl annehmen, dass ihr zwei eure kleine Mußestunde genossen habt ?«
    Bei seinen Worten verkrampft sich mein ganzer Körper. Ich bin einer regelrechten Panik nahe, als er auf die Stelle direkt hinter uns zeigt.
    »Ihr wisst schon, in eurer kleinen Oase. Eurer verzauberten Quelle . Derselben Quelle, von der du immer geträumt hast, stimmt’s ?« Er fährt sich mit der Zunge über die Zähne und grinst mich anzüglich an. »Das hab ich alles nur für euch so präpariert. Die Menge an Bläschen und Blumen verdoppelt und die Wiese einen kleinen Touch elastischer gemacht – einfach als hübsches romantisches Extra. Euren geröteten Wangen nach zu urteilen, fandet ihr das auch.«
    Mir stockt der Atem. Meine Hände werden klamm und kalt. Und als ich nach Dace fasse, stelle ich fest, dass er die gleichen körperlichen Reaktionen aufweist wie ich.
    »Was ist hier los ? Was wird da gespielt ?« Dace sieht zwischen uns hin und her, seine Miene beklommen und verwirrt, während ich schweige. Er kennt nur einen Teil der Geschichte. Sein Bruder hält den Schlüssel in der Hand.
    »Willst du die kurze oder die lange Version hören ?« Cade kramt in der Tasche seiner braunen Wildlederjacke herum und holt ein silbernes, mit Türkisen verziertes Feuerzeug sowie eine Packung Zigaretten hervor, aus der er eine herausschüttelt.
    »Ich will die Wahrheit hören«, sagt Dace mit derart verkrampftem Kiefer, dass er die Worte förmlich herausquetschen muss.
    »Bist du sicher, dass du das verkraftest ?« Cade zieht eine Braue hoch und dreht mit dem Daumen an dem metallenen Rädchen seines Feuerzeugs. Die aufspringende Flamme beleuchtet seine leeren, ausdruckslosen Augen auf eine Weise, dass mich eisige Schauer überlaufen. »Die Frauen in deinem Leben schienen da ja anderer Meinung zu sein.«
    Dace flucht unhörbar vor sich hin und geht auf seinen Bruder los, bereit, der Sache ein Ende zu machen, ehe es richtig losgegangen ist.
    Der Anblick bringt Cade zum Lachen. »Entspann dich, Bruder. Theatralische Einschüchterungsversuche sind überflüssig. Ehrlich.« Als Dace einen weiteren Schritt auf ihn zumacht, verdreht er die Augen. »Glaub mir, und halte dich an meine Worte. Ich versuche nur, dich vor dir selbst zu schützen. Ob es dir passt oder nicht, du und ich sind auf Weisen miteinander verbunden, die du dir nicht einmal vorstellen kannst, und es ist an der Zeit, dass du die Wahrheit erfährst.«
    Dace hält inne und bleibt auf halbem Weg zwischen seinem Zwilling und mir stehen.
    Das reicht Cade, um fortzufahren. »Weißt du, wir sind nämlich nicht einfach nur Zwillinge, Bruder – wir sind eine gespaltene Seele. Identisch an der Oberfläche, doch innerlich ganz verschieden. Angeblich ist deine die gute und reine Hälfte.« Er verzieht in gespieltem Widerwillen die Miene und tut so, als müsste er würgen. »Während meine nur in ihrer Finsternis rein ist – böse bis aufs Mark. Obwohl mir das im Grunde egal ist.« Er zuckt die Achseln, um seine Gleichgültigkeit zu bekräftigen. » Böse ist nur ein einfallsloses Etikett, das jämmerliche Loser verwenden, die in ihren öden, kleinen Leben nie irgendetwas Interessantes zustande bringen. Sie klammern sich an ihre falschen Überzeugungen und benutzen sie, um ihr Weltbild zu untermauern. Reden sich ein, dass sie eines Tages dafür belohnt werden, ein sinnloses Leben ohne irgendwelche greifbaren Konsequenzen geführt zu haben, während ich dazu verurteilt bin, auf ewig in der Hölle zu schmoren.« Er steckt sich die Zigarette zwischen die Lippen und nimmt einen langen Zug, bevor er den Rauch genüsslich wieder ausstößt. »Sag

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