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Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Titel: Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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meinem Auto führe, registriere ich, dass sie die Kerzen entlang des Wegs mit nichts als einem Kopfnicken löscht.
    Womit kein Zweifel mehr daran besteht, dass sie recht hat.
    Wir stehen das durch. Die Prophezeiung definiert uns nicht.
    Heute Nacht machen wir einander uns selbst zum Geschenk.
    Morgen kommt noch früh genug.
    Beim Aufwachen sehe ich Daire neben mir im Schlaf liegen. Ihr Atem geht sanft und gleichmäßig, und ihre Haut glänzt hell unter dem Lichtstreif, der zum Fenster hereindringt. Doch sosehr ich mich auch danach sehne, sie zu berühren, meine Hände mit ihrer Verheißung zu erfüllen, stehe ich doch auf und überlasse sie ihrem Schlummer.
    Ich ziehe die Jeans an, die ich auf dem Boden liegen gelassen habe, nehme mir ein frisches T-Shirt aus dem Waschkorb und ziehe es über. Nachdem ich es durch einen grauen Pullover ergänzt habe, den ich von einer Stuhllehne gepflückt habe, sehe ich mich zum ersten Mal seit Tagen in meiner Wohnung um und registriere erschrocken die kolossale Unordnung, die hier herrscht.
    Die letzte Woche war mehr als chaotisch. Und genau deswegen sieht es bei mir schlimm aus. Während Daire und ich letzte Nacht ein bisschen zu beschäftigt waren, um es wirklich wahrzunehmen, zweifele ich nicht daran, dass sie es nach dem Aufwachen bemerken wird. Im grellen Schein des Tageslichts lässt sich nichts verbergen.
    Zuerst mache ich mich über die Küche her, um dem Berg aus schmutzigem Geschirr in der Spüle zu Leibe zu rücken. Doch ich komme nicht besonders weit, als es an der Tür klopft und Xotichl und Auden davorstehen, beladen mit pinkfarbenen Schachteln und weißen Tüten mit dem Logo von Nanas Bäckerei, einem der wenigen Läden in Enchantment, der sich weder im Besitz der Richters befindet noch unter ihrer Leitung steht, sodass das Brot von dort einfach göttlich ist.
    »Wir bringen was zu essen.« Xotichl findet selbst den Weg an mir vorbei, während Auden ihr folgt und Schachteln und Tüten auf den kleinen Küchentisch fallen lässt. »Aber was den Kaffee angeht, zählen wir auf dich, also bitte enttäusch uns nicht. Du bist nicht der Einzige, der eine lange Nacht hatte. Ich brauche dringend eine morgendliche Stärkung.«
    »Kaffee hab ich auf jeden Fall da.« Ich kehre an die Spüle zurück und bearbeite die hartnäckige Schicht Kaffeesatz am Boden der Kanne mit der groben Schwammseite. »Lasst mir nur, äh, ein klein wenig Zeit, dann krieg ich es hin.«
    Xotichl steht mitten in meinem Wohnzimmer und bewegt den Kopf hin und her, als wüsste sie nicht, wo sie sich hinsetzen soll, obwohl dies weiß Gott nicht ihr und Audens erster Besuch bei mir ist.
    »Stimmt was nicht ?« Ich verfolge, wie sich Auden ein Stück Brot abreißt, es in den Mund steckt und mir einen schuldbewussten Blick zuwirft. Xotichl bleibt unterdessen wie angewurzelt stehen, die Nase erhoben und die Miene missbilligend verzogen.
    »Dace, die Wohnung hier fühlt sich wie ein schlimmes Durcheinander an. Wie ein richtig krasses Chaos.«
    »So ist es auch«, wirft Auden ein und sieht mich an. »Tut mir leid, Amigo, aber ich kann dich nicht so weitermachen lassen. Schlamperei sorgt für schlechte Energie. Das müsstest du doch wissen.«
    »Komisch, ich habe die Unordnung gar nicht bemerkt, bis ihr sie angesprochen habt. Wie konnte mir das nur verborgen bleiben ?« Daire steht in der Tür und sieht in einem meiner alten roten Karohemden, das ihr fast bis zu den Knien reicht, hinreißend aus.
    »Nachts entgeht einem vieles, aber jetzt fällt es dir doch sicher auf ?«, fragt Xotichl, außerstande, einen Platz zum Hinsetzen zu finden, bis Auden ein Stück Sofa freischaufelt und sie dorthin führt.
    »Nö. Ich interessiere mich nur fürs Frühstück.« Daire schlängelt sich an mir vorbei und fährt mir kokett mit einem Finger das Rückgrat entlang, während sie zum Tisch geht, auf dem Auden ein Sortiment aus frisch gebackenen Brötchen, Plunderteilchen und dicken, ofenwarmen Brotlaiben ausgelegt hat. »Ich bin am Verhungern.« Sie beißt in ein Brötchen und schließt genießerisch die Augen. Langsam öffnen sich ihre Lider wieder. »Woher habt ihr denn gewusst, dass ich hier bin ?«, fragt sie und spaziert ins Wohnzimmer, wo sie sich auf der Armlehne des Sofas niederlässt, direkt neben Xotichl.
    »Dace hat mich sitzen lassen.« Xotichl nickt in meine Richtung, während Auden lacht. »Ich wollte ihm das Portal zeigen, doch als er dann nicht aufgetaucht ist und du verschwunden geblieben bist … Na ja, sagen wir

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