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Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Titel: Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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schaurigen Detailfülle überfällt, wünsche ich nur noch, ich wäre klug genug gewesen, alles im Dunkeln zu lassen.
    Die höllische Begegnung entfaltet sich munter in meinem Kopf, schwelgt in der Szene, als mich Daire regelrecht aus der Unterwelt herauszerren musste. Gnadenlos läuft sie wieder und wieder ab, wenn auch nur, um mich zu quälen.
    Gedemütigt ist gar kein Ausdruck dafür.
    Erniedrigt trifft es auch nicht.
    Es gibt kein Wort, das angemessen beschreiben würde, wie ich mich fühle.
    Doch eine Frage bleibt bestehen: Ist sie hier ?
    Ich versuche mich aufzusetzen, da ich sie unbedingt sehen will. Werde aufgehalten von dem stechenden Schmerz in meiner Seite und Leftfoots Hand, die mich auf die Matratze zurückstößt.
    »Wo ist sie ?« Ich presse die Frage zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Leftfoot hatte recht – die Wirkung der Kräuter lässt allmählich nach.
    Im nächsten Moment steht Daire neben mir. Ihre Haare sind vom Wind zerzaust, ihre Kleider verschmiert und blutbefleckt. Trotzdem sind ihre Wangen unter der Schmutzschicht rosig angelaufen, in ihren Augen leuchtet die Hoffnung, und für mich war sie nie schöner. Nie war ich glücklicher, sie zu sehen.
    »Ich bin da – ich bin immer da«, flüstert sie, wobei ihre Worte nur für meine Ohren bestimmt sind.
    Doch als sie sich auf die Lippen beißt und mir vorsichtig über die Wange streicht, muss ich schnell die Augen schließen und mich abwenden. Dabei denke ich, wie abstoßend ich auf sie wirken muss.
    Geschlagen.
    Gebrochen.
    Besiegt und schwach.
    Jemand, den sie retten musste.
    Weit weg von dem Helden, der ich sein wollte.
    Und Leftfoot ist nicht gerade daran interessiert, mein Ego zu schonen. Er hat mehr als deutlich gesagt, was er von meinem Stolz hält.
    »Wie oft muss ich dich wohl noch zusammenflicken, bis es nichts mehr zu flicken gibt ?« Er murrt weiter vor sich hin, während er Chay bedeutet, ihm dabei zu helfen, mich aufzusetzen.
    Ich wappne mich gegen den Schmerz, aber vor allem ist es mir peinlich, dass Daire mich so sieht.
    »Wir müssen dir das Hemd ausziehen«, befiehlt Leftfoot. »Oder vielmehr das, was noch davon übrig ist. Du warst in derart schlechter Verfassung, als sie dich hergebracht hat, dass ich dich nur notdürftig verarzten konnte. Ich hatte Angst, jeder weitere Eingriff würde dir den Rest geben. Aber jetzt, wo es wieder bergauf geht, ist es an der Zeit, dich zu behandeln.« Mein Zögern und der verstohlene Blick, den ich Daire zuwerfe, bleiben ihm nicht verborgen. »Sie ist die ganze Zeit dabei gewesen«, sagt er. »Es gibt nichts, was sie nicht schon gesehen hätte.«
    Daire läuft rot an und wendet den Blick ab, während Leftfoot ein rotes Tuch aus der Schublade zieht, es mir hinhält und sagt: »Hier, beiß da drauf. Du wirst es brauchen.«
    Ich wende ablehnend den Kopf zur Seite. Mein Blick wandert von Chay zu Chepi, zu Daires Hinterkopf und wieder zurück zu Leftfoot. Es gibt nichts Entmannenderes als ein Zimmer voller Stammesältester, die mich vor meiner Freundin aburteilen. Da muss ich mich wenigstens hart im Nehmen zeigen und den Schnuller zurückweisen.
    »Ist deine Sache«, sagt Leftfoot, der mich nie zu etwas zwingen würde, auch wenn er mein Benehmen noch so idiotisch findet. »Du kannst von Glück sagen, dass er nur ausgekugelt ist und nicht gebrochen. Brüche brauchen länger zum Heilen.« Er legt mir eine Hand auf die Schulter und packt mit der anderen meinen Arm. Leise singt er einen seiner Heilgesänge, zieht mit enormer Kraft an meinem Arm und bringt das Gelenk wieder in die richtige Position.
    Das ruckartige Aufeinandertreffen von Knochen auf Knochen löst einen derartigen Schmerz aus, dass ich mich krampfhaft auf die Nische voller hölzerner Santos auf der anderen Seite konzentrieren muss. Ich ringe den Schrei nieder, der in meiner Kehle aufwallt, und kämpfe wie ein Berserker, um ihn nicht herauszulassen.
    Nicht so.
    Nicht vor Daire.
    Allerdings kann ich nichts gegen die Sterne tun, die grell blitzend vor mir herumwirbeln.
    »Komisch, ich fühle mich gar nicht wie ein solcher Glückspilz«, presse ich zwischen den Zähnen hervor, während ich darum ringe, gleichmäßig zu atmen und mich unter Kontrolle zu bringen.
    »Und jetzt … die Wunden.« Leftfoot zieht mir den blutverkrusteten Schlüssel von der Brust. Er inspiziert ihn gründlich und wirft Daire einen vorwurfsvollen Blick zu. Dann löst er den Verbandmull mitsamt der Kompresse, die mich zusammengehalten haben wie eine Mumie,

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