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Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition)

Titel: Das Echo des Bösen: Soul Seeker 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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damit er mein zerfetztes und zerbissenes Fleisch besser untersuchen kann.
    Beim Anblick meiner Wunden beginnt Chepi sofort, in ihr bereits völlig durchweichtes Taschentuch zu schluchzen, während Daire mit schuldbewusster Miene zusieht.
    Es ist ein Blick, den ich nicht ertrage.
    Ein Blick, der beweist, wie sehr ich sie im Stich gelassen habe.
    »Es war ein Glück, dass Chay euch gefunden hat«, sagt Leftfoot.
    »Wie hast du uns denn gefunden ? Woher hast du gewusst, wo du suchen musst ?«, frage ich, da ich mich nicht an Einzelheiten erinnern kann.
    »Intuition.« Chay richtet seine Worte direkt an mich, doch sein Blick bleibt weiter an Leftfoot haften. »Ich war reiten, als wir ein kleines Erdbeben hatten, und da hab ich mich instinktiv zum Portal aufgemacht, weil ich gespürt habe, dass das keine normalen Erdbewegungen sind. Ich bin erst ein paar Minuten dort gewesen, als ihr beiden aufgetaucht seid.«
    »Was habt ihr denn dort gewollt ?«, fragt Chepi.
    Daire und ich wechseln einen Blick. Ich habe keine Ahnung, was sie den anderen erzählt hat, also umgehe ich die Frage und berichte ihnen stattdessen von der Mine. Erkläre deren Verbindung mit den vielen verschwundenen Personen, von denen mir Leftfoot berichtet hat.
    Ich bin froh, mich auf etwas anderes konzentrieren zu können als auf das heftige Brennen der Tinkturen, mit denen Leftfoot meine Wunden sterilisiert, ehe er sie näht und mich mit mehreren Lagen Verbandmull und Kräutern erneut in eine Mumie verwandelt.
    Als er fertig ist, wirft er mir ein sauberes Hemd zu, weist mich an, mich anzuziehen, und muss mir auch noch dabei helfen. Als wäre ich für einen Tag nicht schon genug entmannt worden.
    Dann wendet er sich an Chepi. »Bring ihn nach Hause. Damit er gesund wird, muss er strenge Bettruhe halten.« Seine nächsten Worte gelten Daire. »Chay kann dich bei Paloma absetzen. Höchste Zeit, dass ihr zwei euch voneinander fernhaltet. Und zwar endgültig. Ich garantiere euch, beim nächsten Mal kommt ihr nicht mehr so glimpflich davon.«

Blutender Himmel

Sechsunddreißig

    Daire
    A l s ich nicht mehr zählen kann, wie oft ich bei Dace angerufen habe, nur um Chepi am Apparat zu haben, die sich weigert, ihn ans Telefon zu holen, weiß ich, dass es höchste Zeit für einen anderen Ansatz ist.
    Auch wenn es ihr gelungen sein mag, sein Telefon zu konfiszieren, auch wenn die Stammesältesten unter einer Decke stecken und alles dafür tun, um uns zu trennen, werden sie niemals damit durchkommen.
    Ich muss ihn sehen. Muss ihn besuchen und mich vergewissern, dass es ihm gut geht.
    Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, war sein Körper ebenso zerschmettert wie sein Ego. Ich muss ihm sagen, dass ich ihn nicht geringer schätze, weil er von Kojote geschlagen wurde.
    Zweimal hat sich Dace nun schon diesem dämonischen, blutrünstigen Monstrum in den Weg gestellt und seine Bereitschaft demonstriert, sich selbst zu opfern, nur um mich zu retten.
    Es ist unsagbar rührend.
    Es ist der Inbegriff des Heroischen.
    Doch sein Blick, als ich Leftfoots Haus verlassen habe, sagte mir deutlich, dass er sich eher schämte, als sich tapfer vorzukommen.
    Es ist ein Blick, der mich verfolgt – und den ich unbedingt verändern muss.
    Die Frage ist nur, wie ?
    Wie kann ich zu ihm vordringen, solange er unter Chepis Obhut steht ?
    Ich erhebe mich schwerfällig vom Bett und gehe ans Fenster. Mit einem Finger tippe ich sachte gegen den Federschmuck, der von dem Traumfänger über dem Sims herabhängt, und lasse den Blick über den Vorgarten schweifen. Über die dicke Schicht aus frisch gestreutem Schutzsalz, den Kojotenzaun aus langen Wacholderzweigen und die massive Lehmziegelmauer, die das gesamte Anwesen umgibt. Ich muss an einen Zeitpunkt kurz nach meiner Ankunft hier denken, als ich die sonderbaren Maßnahmen als Grund zum Davonlaufen benutzt habe – ohne zu ahnen, wie sehr sie eines Tages meinem Schutz dienen würden.
    Ich erwäge, mich davonzuschleichen, einen Sattel auf Kachina zu werfen und mich zum Fenster von Dace durchzuschlagen, doch Dace ist nicht der Einzige, der bewacht wird. Paloma hat sich Leftfoots Warnung, Dace und mich voneinander fernzuhalten, sehr zu Herzen genommen. Ich kann nicht entkommen, ohne erwischt zu werden.
    Ich sehe zu, wie die Sonne allmählich untergeht und dem Himmel ein strahlendes Orange verleiht.
    Ich sehe zu, wie mein Kater oben am Zaun entlangstreift und einen Moment innehält, bevor er sich duckt und auf die Straße hüpft.
    Ich sehe zu, wie

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