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Das Echo Labyrinth 02 - Die Reise nach Kettari

Titel: Das Echo Labyrinth 02 - Die Reise nach Kettari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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meinem Geschirr herum. Sir Juffin sah aus wie ein Regisseur bei der Premiere: Er war furchtbar nervös und versuchte das fleißig zu verbergen. Rasch beendete ich das sinnlose Kochexperiment.
    »Hier, nehmen Sie und schreiben Sie auf, was Ihnen dazu einfällt. Oder wollen Sie jemanden damit foltern?«
    Zu meinem großen Erstaunen roch Juffin erwartungsvoll an meinem Erzeugnis und probierte es danach sogar. Als er dann noch einen zweiten Schluck nahm, fiel mir die Kinnlade runter.
    »Willst du gar nicht probieren, Max?«, fragte er.
    »Bringen Sie mich lieber gleich um«, sagte ich seufzend. »Das hat mir gerade noch gefehlt.«
    »Wie du willst«, sagte Juffin und füllte seine Tasse. »Es schmeckt vielleicht nicht so gut wie im Fressfass, aber ich trinke das gern.«
    »Wie kommen Sie darauf? Und warum trinken Sie das? Aus Geiz? Ich kann auf meine Rechnung im Fressfass so viel Kamra bestellen, wie Sie wollen. Ich bin reich und großzügig, Sir. Sie brauchen wirklich nicht zu sparen.«
    »Hast du noch immer nicht begriffen? Das schmeckt gut! Probier mal, statt dich weiter so dumm anzustellen.«
    Tatsächlich: Die Kamra war zwar nicht so gut wie im Fressfass, aber zweifelsohne besser als in der Trunkenen Flasche.
    »Haben Sie mir das Kamrakochen im Schlaf beigebracht?«, fragte ich und begriff langsam.
    »Ich nicht, sondern Maba. Das wäre über meine Kräfte gegangen. Vielleicht kann ich dir irgendwann beibringen, zwischen den Welten zu wandern. Doch das dauert sicher noch eine Weile. Auch Maba war bei dir nicht allzu schnell.«
    »Und warum machen Sie das? Brauchen Sie einen neuen Koch?«
    »Aber nein, mein Junge. Aus dir wird keine Magie der Welt einen guten Koch machen. Ehrlich gesagt - Maba und ich wollten nur unsere Kräfte erproben und hätten beide nicht gedacht, dass es uns gelingt. Aber jetzt wissen wir, dass wir die besten Zauberer der Welt sind. Und für dich hat es sich auch gelohnt. Doch jetzt geh schlafen, mein armer Junge. Heute Nacht kannst du das Leben in vollen Zügen genießen. Aber sei morgen genau eine Stunde vor Sonnenuntergang wieder da. Auf uns wartet nämlich ein wichtiger Besuch.«
    »Fahren wir etwa zu Sir Maba?«
    »Du bist ein Träumer. Das Leben besteht doch nicht nur aus Vergnügen. Wir fahren nach Jafach.«
    »An den Hauptsitz des Ordens des Siebenzackigen Blattes?«
    »Genau dorthin. Wir werden die Geschichte neu gestalten.«
    »Wie meinen Sie das, Juffin?«
    »Das erzähle ich dir später. Geh jetzt nach Hause und erhol dich. Bis morgen, Max.«
    Zu Hause fiel ich ins Bett und stieß die Nase in Armstrongs weiches Fell. Ella schnurrte mir gleichmäßig ins Ohr.
    »Alles Gute im neuen Jahr, meine Wollknäuel«, sagte ich. Die Katzen gähnten ungerührt. Auch ich gähnte und schlief ein.

Ein Opfer der Umstände
    A ls ich erwachte, dunkelte es schon. Das war rekordverdächtig, denn ich hatte schon lange nicht mehr bis in den Abend geschlafen.
    »Hast du dich etwa sterben gelegt?«, rumorte Melifaros Stimme in meinem schlaftrunkenen Schädel. »Ich hab inzwischen eine ganze Krone verdient.«
    »Wie das?«, fragte ich verwirrt.
    »Ganz einfach. Ich hab mit Lady Melamori gewettet. Sie war überzeugt, du würdest nur bis Sonnenuntergang schlafen, und ich meinte, es werde länger dauern. Du warst offenbar auf meiner Seite.«
    »Dann musst du mich jetzt nicht einmal zum Mittagessen einladen, sondern schon zweimal. Deine Schulden wachsen rasant, du armer Kerl. Ende.«
    Ich gähnte und ging nach unten. Meine Kopfschmerzen waren katerähnlich. Mitten im Wohnzimmer hockten Armstrong und Ella reglos über ihren Näpfen. Urf - ein Bauernsohn und Mitarbeiter des Hauses an der Brücke -hatte sich offenbar während meines Tiefschlafs um die Tiere gekümmert, denn sie sahen satt aus, und ihr Fell war sorgfältig gekämmt. Als Kind habe ich meine Eltern zwar mehrfach durch mein Schlafwandeln erschreckt, aber Katzenpflege mit geschlossenen Augen würde selbst ich nicht fertigbringen.
    Als ich mir im Bad die Traumgespinste abgewaschen hatte und mich wieder wie ein Mensch fühlte, klingelte der Bote vom Gesättigten Skelett. Im letzten Moment stellte ich fest, dass ich noch nicht angezogen war. Ohne nachzudenken, schnappte ich mir Armstrongs Wolldecke und wickelte mich darin ein. Das war zwar kein Todesmantel, aber ich wollte die Tür nicht nackt öffnen. Die Miene des Boten ließ mich ahnen, dass auch die Katzendecke kein besonders schicker Hausanzug war, aber es war schon zu spät. Mein Ruf würde bestimmt

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