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Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon

Titel: Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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behalten und dann freilassen, aber er wird in unseren Unterlagen als Bewohner des Vereinigten Königreichs auftauchen. Verstehst du, was ich meine?«
    »Sie werden staunen, aber ich verstehe Sie genau. Sie wollen einen Präzedenzfall schaffen, wie man so schön sagt.«
    »Donnerwetter - du bist wirklich klug!«, rief Juffin. »Vielleicht solltest du lieber am Königshof Karriere machen.«
    »Wie denn? Die Leute dort wollen das nicht.«
    »Du hättest Lust dazu, was?«, fragte mein Chef amüsiert. »Na schön, geh dich mit deinen Landsleuten unterhalten. Sie warten im Empfangszimmer. Danach kannst du mit Melifaro verschwinden.«
    »Sie können mich nicht mehr sehen, was, Juffin?«
    »Ich? Doch, auch wenn das seltsam klingt. Weißt du, warum ich bereit bin, dich fahren zu lassen? Ich möchte, dass du im Zimmer von Melifaros Großvater schläfst. Wenn du zurückkehrst, wirst du dich wie neugeboren fühlen. Und diese Erholung hast du dir verdient.«
    »Ach ja, das Zimmer. Es lohnt sich wirklich, dort zu übernachten. Der Orden des Geheimen Krauts dürfte eine sehr interessante Organisation gewesen sein. Ich wäre dort gern eingetreten, bezweifle aber, dass sie mich genommen hätten. Vielen Dank für Ihre Fürsorge, Juffin.«
    »Nichts zu danken. Ich habe dem Ausflug vor allem aus Eigeninteresse zugestimmt. Dich hätte man damals gewiss in den Orden aufgenommen. Die Mitglieder wären von deinem Lebenslauf begeistert gewesen - von deinem echten Lebenslauf, meine ich. Doch jetzt ab zu deinen Landsleuten. Und wenn du zurückkommst, erzählst du mir alles. Ich bin schon sehr gespannt.«
    »Gut«, sagte ich und stand auf. »Ich heiße jetzt also Fangachra aus Fangachra. Was für ein schrecklicher Name!«
    »Ich fürchte, dort gibt es noch viel schlimmere Namen!«, rief Juffin mir nach.
    Ich ging ins Empfangszimmer.
    Ich bin ein seltsamer Mensch! Bis zur letzten Sekunde vor dem Treffen hatte ich keinen Zweifel daran, dass die Bewohner der Leeren Länder den muskelbepackten Soldaten der Armee von Dschingis Khan ähneln würden und pelzbesetzte Mützen und einen Gürtel mit Köcher trügen. So hatte ich mir Nomaden seit eh und je vorgestellt.
    Aber schon beim ersten Anblick unserer Besucher war mir klar, dass es sich bei diesen Leuten ebenso gut um Bewohner der Hauptstadt hätte handeln können. Sie hatten die gleichen, völlig durchschnittlichen Gesichter und wirkten teils sympathisch, teils unsympathisch.
    Ihre Montur allerdings war ziemlich seltsam. Sie trugen Kopftücher, wie es in meiner eigentlichen Heimat die alten Frauen tun, und breite Hosen, die direkt unterm Knie endeten. Außerdem hatten sie gewaltige Reisetaschen dabei.
    Das sieht ja gar nicht schlecht aus, dachte ich amüsiert. Vermutlich soll ich in meiner Jugend auch so was getragen haben. Daher kommt vielleicht meine zweifelhafte Reputation.
    Erstaunt schüttelte ich den Kopf und bemerkte noch etwas: Es war überraschend still im Zimmer. Die Ankömmlinge schwiegen nicht nur, sondern verbreiteten eine geradezu beklemmende Lautlosigkeit. Zugleich sahen sie mich aufmerksam an.
    Na so was, dachte ich. Sie fallen nicht mal vor mir auf die Knie. Aber vielleicht ist das gar nicht so schlecht.
    Schließlich trat einer der Besucher vor. Er hatte graues Haar und war offenbar der Älteste.
    »Wenn du einer von uns bist, musst du Dschimach helfen«, erklärte er frohgemut. »Das gebieten unsere Gesetze. Und was haben wir schon außer diesen Gesetzen?«
    »Nichts. Ich werde Dschimach helfen, und es wird nicht lange dauern, bis er wieder zu euch kommt. Das verspreche ich euch. Und ich werde mich darum kümmern, dass er eine angemessene Entschädigung bekommt.«
    Dann schwieg ich erleichtert. Mein Auftritt war beendet, und ich konnte wieder gehen.
    »Sag uns bitte noch deinen Namen«, verlangte der Alte.
    »Wir müssen unbedingt wissen, wer sich so fern der Heimat noch an unsere Gesetze hält.«
    »In Echo nennt man mich Max, aber ursprünglich heiße ich Fangachra aus Fangachra. Und jetzt entschuldigt mich bitte. Ich muss los ... Was macht ihr denn da, Herrschaften? Steht bitte wieder auf!«
    Die Besucher hatten sich plötzlich zu Boden geworfen und knieten rings um mich.
    »Fangachra! Ihr seid zu Euren Leuten zurückgekehrt!«, rief der Alte, und seine Augen glänzten vor Begeisterung. »Wir stammen aus Eurer Gegend und begrüßen Euch herzlich!«
    »Das ist doch ganz egal. Steht endlich auf«, brummte ich ungehalten. »Dass ich zu euch zurückgekehrt bin, ist nur

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