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Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon

Titel: Das Echo Labyrinth 03 - Die Füchse von Mahagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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rechnen.«
    »Wäre es nach meinem Willen gegangen ...«
    »Ich weiß. Auch ich hätte es mir anders gewünscht. Wir sind schon seltsam, Max. Nichts läuft, wie wir es wollen.«
    »Ja«, sagte ich nickend. »Das hab ich schon oft bereut. Und es quält mich noch immer.«
    Melamori lächelte nachdenklich. »Vor unserer Fahrt in den Wald von Mahagon hab ich mir überlegt, dass wir das, was uns im Rendezvous-Viertel widerfahren ist, nicht so ernst nehmen sollten. Womöglich droht uns gar nicht der Tod! Vielleicht würden wir es überleben, uns dem Schicksal zu widersetzen. Womöglich sollten wir unserem Herzen folgen und auf alle Verbote pfeifen! Aber dann spürte ich wieder Angst und beschloss, alles zu lassen, wie es war. Ein Jahr ist eine lange Zeit, und ich habe gelernt, ohne dich und ohne Zweifel zu leben. Oder sagen wir besser: Ich habe es beinahe gelernt.«
    Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn. Was für einen Dialog hatten wir uns da geliefert! Er passte nicht zu dem, was im Haus an der Brücke normalerweise auf dem Flur besprochen wird.
    »Ich halte die Regeln, die für ein Treffen im Rendezvous-Viertel gelten, inzwischen nicht mehr für dummen Aberglauben«, sagte ich. »Und ich bin froh, dass wir am Leben sind. Das ist doch das Schönste, oder?«
    Melamori nickte verlegen, und ich schwieg einen Moment.
    »Das Einzige, was wir brauchen, ist Zeit«, meinte ich. »In den letzten zwei Jahren habe ich seltsame Dinge gelernt, Melamori, und vielleicht schaffe ich es sogar einmal, das Schicksal zu betrügen. Bitte halte das nicht für ein Versprechen, das ich bis zum Jahresende einlösen muss, aber ich bin sicher, dass ich es irgendwann schaffe. Hoffentlich ist es dann noch nicht zu spät.«
    »Solche Dinge passieren entweder rechtzeitig oder nie«, sagte Melamori schroff. »Gut, Max, dass wir das geklärt haben. Aber sei mir nicht böse, wenn ich mich benehme, als hätte dieses Gespräch nicht stattgefunden. Ich habe keine Lust mehr, mit leerem Herzen zu leben. Mein Dasein soll fröhlicher sein. Das habe ich mir vorgenommen.«
    »Und das wird dir auch gelingen«, versicherte ich ihr. »Und mir auch. Vielleicht hab ich es sogar schon geschafft.«
    Melamori sah mich fragend an, schüttelte ihren kleinen, süßen Kopf und schloss die Tür hinter sich. Ich blieb noch einen Moment an die Wand gelehnt stehen. Dann stieß ich mich von der Mauer ab und verließ das Haus an der Brücke.
    Melifaro saß allein im Fressfass und wartete auf mich. Er machte einen ungeduldigen Eindruck.
    »Wo hast du gesteckt, Max? Haben die Dunklen Magister dich mit einem Spezialauftrag losgeschickt? Oder hast du wieder in deinem alten Beruf gearbeitet? Wie viele Leute hast du bei dieser Gelegenheit umgelegt?«
    »Viele. An die genaue Zahl erinnere ich mich nicht mehr«, erklärte ich ungerührt. »Aber entschuldige, mein Freund, ich war sehr beschäftigt. Ich hatte mit einer ganzen Organisation zu tun, und das war anstrengend.«
    »Wovon redest du?«, fragte Melifaro erstaunt. »Ist das der berühmte, aber schwer zu kapierende Humor der Bewohner der Leeren Länder? «
    »Nein, das sind Fakten, Fakten, Fakten. Unterwegs erzähle ich dir alles. Und wer weiß - vielleicht treffen wir auf der Landstraße sogar meine Untertanen. Wie hab ich es bisher nur ohne Hofstaat ausgehalten? Unbegreiflich!«
    »Du machst heute ja seltsame Witze«, brummte Melifaro. »Komm, lass uns zuerst zu mir fahren. Ich muss noch packen.«
    »Meine Untertanen sind viel klüger als wir, musst du wissen. Sie haben immer alles dabei, und zwar in Taschen, die sooo groß sind.«
    Ich streckte die Arme so weit aus wie möglich - aus Nationalstolz kann man mitunter ganz schön übertreiben.
    Melifaros Wohnung lag in der Straße der dunklen Wolken und erwies sich als groß und gut ausgestattet, aber total verwahrlost. Ich hatte den Eindruck, der Besitzer käme nur selten und einzig zum Schlafen vorbei. Beifällig stellte ich fest, dass Melifaro keine Diener hatte - so wenig wie ich.
    »Wenn du was trinken willst, schau im Bücherregal nach. Vorgestern hab ich dort was gesehen«, sagte Melifaro unsicher und betrachtete sein Wohnzimmer mit dem Blick eines zufälligen Besuchers.
    »Vielen Dank, aber ich muss noch A-Mobil fahren. Weißt du, bis jetzt war ich überzeugt, meine Wohnung sei die unordentlichste der Stadt, aber nun muss ich meine Lorbeeren an dich abtreten.«
    »Tja, im Vergleich zu mir fehlt dir noch einiges«, antwortete Melifaro stolz.
    »In einer Sache darfst du

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