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Das Echo

Titel: Das Echo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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plötzlich aufscheuchen sollen? Wo ist die Verbindung zwischen der Streeter-Story und der Fenton-Story?«
    »Vielleicht gibt es gar keine«, meinte Barry. »Du vermutest doch nur, daß Billy diesen Artikel gelesen hat, bevor er aus dem Lagerhaus verschwunden ist, weil du nach einem Muster suchst, aber ich frage mich, warum Mrs. Powell dir Billys Geschichte erzählt haben soll, wenn sie von den Ergebnissen deiner Recherchen irgend etwas zu befürchten hätte.« Er legte das Polizeifoto Billy Blakes neben die Fotografie des jungen James Streeter. »Auf den ersten Blick haben wir hier ein Muster, aber man braucht einen Computer, um zu zeigen, daß es keines ist.« Er lächelte entschuldigend. »Vielleicht handelt es sich ja hier um eine dieser Geschichten, die das Leben schreibt und die phantastischer sind als ein Roman, Mike.«
    Terry, der träumerisch den Joint genoß, den die beiden anderen abgelehnt hatten, um lieber noch eine Flasche Wein zu trinken, sprach durch die blauen Dunstwolken, die ihn umhüllten. »Das ist der größte Scheißdreck, den ich je gehört hab’, Kumpel.«
    »Und was für eine Theorie hast du?«
    »Also, seht’s doch mal so. Wie geht’s denn der Durchschnittsehefrau, wenn ihr Mann sie abserviert und sich mit der ganzen Kohle aus dem Staub macht? Auf Rosen gebettet ist die hinterher bestimmt nicht.«
    »Die hier schon«, sagte Deacon nachdenklich. »Die ganze Bude stinkt nach den Dingern.«
    »Na bitte«, sagte Terry, obwohl er nicht genau wußte, wovon Deacon sprach.
    »Na und?«
    »Das heißt, daß sie’n Volltreffer gelandet hat, oder nicht? Daß sie nicht blöd ist.« Er versuchte, sich klarer auszudrücken. »Es heißt, daß sie von Männern nicht allzuviel hält. Ach, Scheiße«, sagte er angesichts ihrer verwirrten Mienen. »Kapiert ihr eigentlich gar nichts?«
    »Wir würden vielleicht etwas verstehen, wenn du dich etwas gewählter ausdrücken würdest«, versetzte Deacon trocken. »Der Mensch hat nicht Jahrhunderte daran gearbeitet, eine hochentwickelte Sprache auszubilden, damit sie dann durch Klischees und hirnlose Platitüden verhunzt wird, die absolut nichts aussagen. Überleg dir, was du sagen willst, und versuch es noch einmal.«
    »Mensch, du bist vielleicht manchmal ein eingebildeter Angeber«, sagte Terry ätzend, bemühte sich aber dennoch, Klarheit in seine Gedanken zu bringen. »Okay, ich versuch’s noch mal. Also, sogar wenn Billy besoffen war, hat er für das, was er getan hat, seine Gründe gehabt. Es waren vielleicht keine guten Gründe, aber es waren Gründe. Habt ihr das kapiert?«
    Die beiden Männer nickten.
    »Gut. Nächster Punkt. Amanda ist ganz gut weggekommen, auch wenn ihr Mann ein Krimineller ist und sie reingelegt hat. Also ist sie ein cleveres Luder. Kapiert ihr das?«
    Wieder nickten sie beide.
    »So, und jetzt zählt mal zwei und zwei zusammen, was kommt dann raus? Daß Billy seine Gründe dafür hatte, zu Amandas Haus zu gehen, und daß Amanda hinterher ihren Grips gebraucht hat.«
    Deacon knirschte mit den Zähnen. »Ist das alles?«
    Terry sog das Marihuana tief in seine Lunge ein. »Ich setz’ auf Amanda. Wenn sie schlauer ist als du und Billy zusammen, dann gewinnt sie, klar?«
    »Was denn?«
    »Woher, zum Teufel, soll ich das wissen? Ihr macht doch das Spielchen mit ihr, nicht ich. Ich schau’ nur zu.«

17
    Als es draußen läutete, reagierten die drei Männer mit unterschiedlichen Graden von Bestürzung. Keiner von ihnen zweifelte daran, daß die Polizei vor der Tür stand. Terry stürzte zur Toilette und spülte verspätet seinen Stoff hinunter; Deacon riß das Küchenfenster auf und suchte wie ein Wahnsinniger nach einem Raumspray; Barry, der mehr Gelassenheit zeigte als die beiden anderen, zündete das Gas unter der ungespülten Bratpfanne an, preßte Knoblauch in das zischende Fett und begann, Zwiebeln zu hacken. »Ich habe sie erwartet«, sagte er resigniert. »Ich werd’s mir nie verzeihen, wenn sie dich jetzt auch verhaften, Mike. Du hast an alldem doch überhaupt keine Schuld.«
    Harrison wurde immer gereizter, als er merkte, daß Deacon die Absicht hatte, ihn auf unbegrenzte Zeit vor der Tür stehen zu lassen. »Wenn Sie so weitermachen«, warnte er, »komm’ ich in einer halben Stunde mit Haftbefehlen gegen Sie alle wieder. Los jetzt, lassen Sie mich rein. Ich muß noch mal mit Grover reden, und Sie machen mich mit diesen Hinhaltemanövern nur mißtrauisch. Was, zum Teufel, geht da drinnen vor? Treibt’s Barry etwa mit Ihrem

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