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Das Echo

Titel: Das Echo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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Dalton an der Ecke des Gebäudes und hielt nach Deacon Ausschau. Als dieser seinen Wagen vor einem leeren Polizeifahrzeug an den Bordstein fuhr, stieß er sich von der Mauer ab und lief ihm entgegen.
    »Hier hat’s’ne Messerstecherei gegeben«, berichtete er hastig, als Deacon ausstieg, »und ich hab’ die Bullen geholt. Ich hab’ mir gedacht, es kann nicht schaden, wenn ein Journalist dabei ist. Tom sagt, die werden das als Vorwand benutzen, um uns rauszuschmeißen und vielleicht wegen anderer Geschichten zu belangen, aber wir haben auch unsere Rechte, und ich will, daß sie gewahrt werden. Dafür kriegen Sie von mir alles, was ich über Billy weiß. Abgemacht?« Er blickte die Straße hinunter, als ein weiterer Streifenwagen um die Ecke bog. »Los, machen Sie sich auf die Socken. Wir haben nicht viel Zeit. Haben Sie eine Kamera mitgebracht?«
    Verwirrt von diesem hastigen Redeschwall, ließ sich Deacon hinter das Gebäude ziehen. »Ich habe sie in der Tasche.«
    Terry wies mit dem Arm geradeaus. »Es gibt einen Einstieg durch ein Fenster, von dem die Bullen nichts wissen. Wenn ich Sie da reinbring’, glauben die, Sie wären die ganze Zeit drinnen gewesen.«
    »Und was ist mit den Bullen, die schon drinnen sind?«
    »Das sind nur zwei, und sie sind erst nach den Sanitätern gekommen. Die haben keinen Schimmer, wer drin war und wer draußen. Es ist viel zu finster, und denen war’s sowieso wichtiger, Walt am Leben zu erhalten. Sie haben erst vor fünf Minuten, als der Krankenwagen abgefahren ist, mit ihren Fragen angefangen.« Er schob ein Brett zur Seite. »Okay, denken Sie dran: Der, den sie abgestochen haben, heißt Walter, und der, der’s getan hat, heißt Denning. Er ist ein Irrer. Sie müssen das wissen, wenn Sie schon’ne Weile da waren.«
    Deacon legte dem Jungen eine Hand auf die Schulter, um ihn zurückzuhalten, als er durch das Fenster einsteigen wollte. »Moment mal. Ich bin kein Rechtsanwalt. Was für Rechte sind denn das, die Sie gewahrt haben wollen? Und wie soll ich das anstellen?«
    Terry fuhr zornig herum. »Machen Sie einfach Bilder oder was. Mann, ich weiß auch nicht. Versuchen Sie’s mal mit’nem bißchen Phantasie.« Sein Gesicht wurde bitter, als Deacon zweifelnd den Kopf schüttelte. »Jetzt passen Sie mal auf, Sie Mistkerl, Sie haben gesagt, Sie wollen beweisen, daß Billys Leben einen Wert gehabt hat. Na los, dann fangen Sie damit an, daß Sie beweisen, daß Walt, Tom, ich und jedes andere arme Schwein da drinnen einen Wert hat. Ich weiß, die Halle hier ist nichts weiter als ein beschissenes Loch, aber wir wohnen hier und haben unsere Rechte. Schließlich hab’ ich die Polizei geholt , und die sind nicht von selber hier aufgekreuzt, also haben sie auch kein Recht, uns wie den letzten Dreck zu behandeln.« Seine hellen Augen verengten sich in plötzlicher Verzweiflung. »Billy hat immer gesagt, die Pressefreiheit wär’ die stärkste Waffe des Volkes. Wollen Sie mir jetzt sagen, daß er sich getäuscht hat?«
    »Okay, Leute«, sagte ein gereizter Constable, dabei, widerspenstige Männer zur Tür zu schieben. »Los, los, raus ins Licht, wo wir euch sehen können.« Er packte einen Mann beim Arm und riß ihn herum. »Raus! Raus!«
    Das Blitzlicht von Deacons Fotoapparat überraschte ihn, und er fuhr mit offenem Mund herum, um von einem zweiten Blitz eingefangen zu werden. Plötzliche Stille breitete sich in der Lagerhalle aus, als der Blitz mehrmals in rascher Folge aufflammte.
    »Die kommen in einer ganzen Serie auf der Titelseite!« rief Deacon und schwang seinen Apparat zu einem anderen Beamten, der mit dem Fuß gegen einen Schlafenden stieß. »Und dazu ein Titel wie ›Polizei geht mit KZ-Methoden gegen Obdachlose vor‹.« Er richtete den Apparat wieder auf den ersten Polizisten und holte ihn mit dem Zoom näher heran. »Wiederholen Sie doch noch mal Ihr ›Raus! Raus!‹. Das dürfte bei den Leuten einige beunruhigende Erinnerungen wecken.«
    »Wer, zum Teufel, sind Sie?«
    »Wer, zum Teufel, sind Sie , Sir?« gab Deacon zurück und senkte seinen Fotoapparat, um dem Mann seine Karte zu geben. »Michael Deacon. Ich bin Journalist. Würden Sie mir bitte Ihren Namen nennen und die Namen der anderen anwesenden Beamten?« Er zog seinen Notizblock heraus.
    Ein Beamter in Zivil griff ein. »Ich bin Sergeant Harrison, Sir. Vielleicht kann ich Ihnen behilflich sein.« Er war ein sympathisch aussehender Mann in den Dreißigern, stämmig, mit schütterem blondem Haar, das im Luftzug

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