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Das Echo

Titel: Das Echo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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hinunter. Zum Glück war sie praktisch menschenleer, sie erregten also kaum Aufmerksamkeit. Deacon fragte sich, wem es peinlicher gewesen wäre, ihm oder Terry, wenn ein Bekannter vorbeigekommen wäre und sie gesehen hätte.
    »Und was tun wir jetzt?« fragte Terry und schob sich das letzte Zwiebelbhadschi in den Mund. »Gehen wir in ein Pub? Oder in’nen Nachtclub? Bekiffen wir uns?«
    Deacon, den nur danach verlangte, vor dem Feuer die Füße hochzulegen und bei irgendeinem Fernsehfilm vor sich hin zu dösen, stöhnte insgeheim. Pub, Nachtclub oder kiffen? Er kam sich alt und abgetakelt vor neben diesem hyperaktiven Vierzehnjährigen, der seit einer geschlagenen Stunde unaufhörlich auf seinem Hintern herumrutschte, sich kratzte und schüttelte und keine Sekunde ruhig sitzen konnte. Diese ständige rastlose Bewegung lenkte seine Gedanken auf Flöhe, Läuse und Wanzen und auf die Frage, wie es zu schaffen sei, Terry in die Badewanne und seine Kleider in die Waschmaschine zu bugsieren, ohne falsch verstanden zu werden.
    Eines war sicher: Terrys Kleintierzoo würde er in seiner Wohnung nicht beherbergen.
    Die Auseinandersetzung zwischen Emma und Hugh Tremayne hatte hochdramatische Ausmaße erreicht, und wie immer hatte Hugh bei der Whiskyflasche Zuflucht gesucht. »Hast du eigentlich eine Vorstellung davon, wie es ist, der einzige Mann in einem Haus voller dominanter Frauen zu sein?« schrie er sie an. »Glaubst du vielleicht, ich wäre nie versucht gewesen, das gleiche zu tun wie Michael und einfach auf und davon zu gehen? Diese ewige Nörgelei! Das ist doch das einzige, was ihr könnt, du und deine Mutter!«
    »Ich war’s nicht, die Michael einen nichtsnutzigen Haufen Scheiße genannt hat!« schrie Emma wütend zurück. »Das waren deine Worte. Ich frag’ mich, wie du dir einbilden konntest, du hättest das Recht, ihm in seinem eigenen Haus die Tür zu weisen. Du bist doch nur in dieser Familie, weil du mich geheiratet hast.«
    »Ganz recht«, sagte er scharf und füllte sein Glas auf. »Und was, zum Teufel, hab’ ich hier eigentlich noch zu suchen? Manchmal glaub’ ich wirklich, das einzige Mitglied deiner Familie, das ich je gemocht habe, ist dein Bruder. Der krittelt doch wenigstens nicht dauernd herum.«
    »Sei nicht so kindisch«, fuhr sie ihn an.
    Über sein Glas hinweg starrte er sie mit trüber Miene an. »Ich habe Julia nie gemocht - sie war ein frigides Luder -, und ich hab’s Michael auch nie verübelt, daß er sich mit Clara zusammengetan hat. Trotzdem war ich blöd genug, dir und deiner Mutter die Stange zu halten. Es wäre gescheiter gewesen, ich hätte Michael ermutigt, das ganze Haus samt dir und Penelope kurz und klein zu schlagen. Meiner Ansicht nach hätte er jedes Recht dazu gehabt. Ihr habt ihn über eine Stunde lang zusammengekeift wie zwei Fischweiber, ehe ihm der Kragen platzte, und ausgerechnet ihr beide habt euch angemaßt, seine Frau als gemeines Pack zu beschimpfen.« Er schüttelte den Kopf und ging zur Tür. »Mich interessiert das alles nicht mehr. Wenn du möchtest, daß Michael dir hilft, dann bring deine Mutter lieber dazu, daß sie ihn mit ein bißchen Respekt behandelt.«
    Emma war den Tränen nahe. »Wenn ich das versuche, wird sie überhaupt nicht mit ihm reden. Es ist alles Julias Schuld. Wenn sie ihm nicht erzählt hätte, daß Ma krank ist, hätte er wahrscheinlich sowieso angerufen.«
    »Dir gehen langsam die Leute aus, denen du die Schuld geben kannst.«
    »Ja, aber was sollen wir denn tun?« jammerte sie. »Sie muß den Hof verkaufen.«
    »Es ist deine Familie«, versetzte er, »also macht das unter euch aus. Du weißt genau, daß ich das Geld deiner Mutter nie haben wollte. Es war doch klar, daß sie uns damit erpressen würde.« Er knallte die Tür hinter sich zu. »Und ich fahre zu Weihnachten nicht mit auf den Hof!« brüllte er aus dem Flur. »Ich hab’ das jetzt sechzehn Jahre lang durchexerziert, und es war jedesmal die reinste Qual.«
     
    »Also, wir machen das folgendermaßen.« Deacon blieb vor seiner Wohnungstür stehen, nachdem er einen der Koffer die drei Treppen hochgeschleppt hatte. »Du nimmst hier draußen im Treppenhaus alles aus den Koffern, was waschbar ist. Das stecken wir dann in einen Müllsack, den ich in die Waschmaschine leere, während du dein Bad nimmst. Deine Sachen läßt du vor der Badezimmertür, und wenn du abgesperrt hast, hole ich deine Sachen und leg dir dafür was von mir hin. Abgemacht?«
    Im dämmrigen Licht des Treppenhauses

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