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Das echte Log des Phileas Fogg

Das echte Log des Phileas Fogg

Titel: Das echte Log des Phileas Fogg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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Nemo wunderte sich, warum Fogg diesem langatmigen, abschweifenden Bericht so geduldig lauschte. Benötigte er Zeit, um einen Streich vorzubereiten? Nun, er konnte ihn an irgendwelchen Vorbereitungen nicht hindern. Aber sollte sich plötzlich eine Veränderung der Lage zu seinen Ungunsten abzeichnen, würde er Passepartout sofort töten. Und vielleicht wirkte sich der Monolog zu seinem Vorteil aus; vielleicht fiel ihm etwas ein, während er redete. »Das Schiff geriet in eine jener unerklärlichen, aber dort regelmäßig auftretenden Flauten. Anderswo hätte die Mary Celeste geschleppt werden können. Doch dort, mit schlaffen Segeln, war sie den Strömungen zu den Dollabarat-Untiefen ausgeliefert. Diese haben schon viele Opfer gefunden. Und es sah so aus, als würde ihr gieriger Schlund bald ein neues Opfer verschlingen. Kapitän Briggs ließ die Segel bis auf das Großsegel reffen und das Schiff über Stag nach steuerbord gehen. So mußte der Wind, sobald er wieder aufkam, ins Segel blasen und der Strömung entgegenwirken. Dann befahl der Kapitän, das Schiff zu verlassen; wenn es wieder im Wind lag, würde die Jolle es einholen und die Mannschaft zurück an Bord entern können. Die Jolle lag über der Hauptluke. Sie wurde klargemacht, während man ein Stück der Backbordreling einriß; zweifellos haben Sie die Lücke bemerkt. Für ein ordnungsgemäßes Abtaljen hatte man keine Zeit; alles mußte binnen weniger Minuten geschehen. Man ließ die Jolle ohne Verwendung der Talje zu Wasser, und vom Großbordfall leinte man Tauwerk ab, um es als Schlepptau zu verwenden, indem man ein Ende an der Gaffel befestigte.« (Die Gaffel war die Spiere beziehungsweise Segelstange, welche ein Fock-und ein Achtersegel hielt, die deshalb Gaffelsegel hießen. Das Tauwerk des Großbordfalls hatte eine Gesamtlänge von ca. 100 m, und an der Gaffel hing es etwa 2 m über dem Deck.) »Der Kapitän nahm die Schiffsdokumente, den Chronometer und den Sextanten. Ein Matrose versuchte einen Kompaß zu retten; deshalb ist das Kompaßgehäuse verschoben. Aber in der Hast zerbrach das Instrument. Den anderen Kompaß zu holen war keine Zeit mehr. Das Schiff war schon zu nahe an die Riffe herangetrieben. In diesem Moment weigerte sich Head, mit den anderen in die Jolle zu steigen. Erglaubte, seine einzige Chance zum Überleben sei der Distorter. An Bord der Jolle würde er nicht nur den Distorter zurücklassen müssen, sondern auch Zeugen seiner Transmission. Natürlich hätte er die anderen erschießen können, aber der Revolver ist sechsschüssig, und bevor er nachzuladen vermochte, konnten die anderen ihn überwältigen, vielleicht sogar schon, ehe er das Magazin leergeschossen hatte. Er entschied, seine Chance an Bord des Schiffs wahrzunehmen. Wenn er einen Notruf an… an einen von uns, der einen Distorter besaß, sandte, vermochte er zu transmittieren. Oder besser noch, wenn er genug Leute zu Mary Celeste transmittieren konnte, würde er mit dem Schiff, falls die Flaute nicht anhielt, Europa zu erreichen imstande sein.«
    Warum, so überlegte Fogg, hatte Head sich als Koch und Steward auf einer Brigantine eingeschifft, statt einen Liniendampfer nach Europa zu nehmen? Weil er geglaubt hatte, die Eridaner würden auf den Passagierschiffen nach ihm Ausschau halten? Hatte er gehofft, mit dem Segelschiff heimlich nach Europa zu gelangen, in Gibraltar abzumustern oder zu desertieren, um dann verkleidet den Weg nach England fortzusetzen? Was trug er Wertvolles bei sich? Den Distorter? Das Gerät war zweifellos ein wertvoller Besitz, aber warum hatte Head nicht in Amerika gewartet, bis der chinesische Agent in England eintraf, um dann dorthin zu transmittieren? Ein anderer Capellaner hatte seinen Distorter später aus Amerika bringen können. War es der Distorter selbst, der fürall diese Heimlichkeit und Überstürzung die Verantwortung trug, ließ sich Heads Verhalten begreifen. Aber Fogg hatte das Gefühl, daß ein anderer Grund vorlag.
    Stuart, falls er von Heads Existenz und seiner Mission gewußt hatte, mußte seine Leute auf ihn angesetzt haben. Wegen der überaus strengen Geheimhaltung mochte er Fogg nicht informiert haben. Oder vielleicht war diese Angelegenheit erst nach seiner Abreise aus England angelaufen, und Stuart hatte noch keine Möglichkeit gehabt, eine entsprechende Nachricht an Fogg zu leiten.
    Fogg beschloß, Heads Leiche ein zweites Mal zu durchsuchen, bevor er die Kajüte verließ.
    »Kapitän Briggs tobte, als Head in die Jolle

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