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Das echte Log des Phileas Fogg

Das echte Log des Phileas Fogg

Titel: Das echte Log des Phileas Fogg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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weil er dergleichen, während er in Nemos Diensten stand, niemals beobachtet hatte. Aus späteren Augenzeugenberichten, die ebenfalls von einem Briten stammen, wissen wir, daß ihn diese Anfälle immer häufiger überkamen und sie jedesmal länger anhielten. Die Natur des Leidens ist unbekannt geblieben. Vielleicht hatte eine zu lange ertragene Nervenbelastung Teile seines Hirns geschädigt.
    Wie auch immer, jedenfalls begann Nemo in diesem Moment vom Kopf bis zu den Füßen heftig zu zittern. Der Anfall dauerte etwa 60 Sekunden; daraufhin gewann Nemo anscheinend teilweise die Beherrschung über seinen Körper zurück. Nur sein Kopf, das Gesicht vorgeschoben, zuckte noch in seltsamer Weise, die an die Bewegungen einer Schlange erinnerte. Diese Zuckungen, die hohe vorgewölbte Stirn und die großen, weit auseinanderstehenden Augen verliehen ihm ein Aussehen, mit welchem er einer Königskobra ähnelte.
    Nach nochmals ungefähr 60 Sekunden begannen die Zuckungen nachzulassen. Nemo war noch bleicher als zuvor und wirkte sehr erschöpft. Er fuhr sich mit den Händen über die Augen und stöhnte so laut, daß Passepartout es hören konnte: »Großer Gott! Genug! Genug!« Dann sagte er: »Ich kann’s nicht!«
    Die beiden Eridaner wußten nicht, was er damit meinte; wir jedoch vermögen aus dieser Äußerung die Schlußfolgerung zu ziehen, daß Nemo zu der Einsicht gelangt war, die letzte entscheidende Attacke doch nicht durchführen zu können.
    Passepartout trug den Haudegen in die Kapitänskajüte, säuberte ihn auf die Weise, wie Fogg es ihm befohlen hatte, schob ihn in die Scheide und legte die Waffe wieder unter das Bett. Als er aufs Deck zurückkehrte, stellte er fest, daß weder Fogg noch Nemo sich von der Stelle gerührt hatten.
    Der nächste Schritt sah vor, sich Heads Leichnam und dessen Kleidung zu entledigen. Nemo hatte sich mittlerweile so weit von seinem Anfall erholt, daß er hierbei Unterstützung leisten konnte. Während Fogg die Leiche an den Füßen hielt, hob Nemo sie mit seinem unverletzten Arm am Kopf. Er versäumte es, sie im gleichen Augenblick loszulassen wie Fogg, und für vielleicht eine halbe Sekunde glitt seine Hand über das Gesicht des Toten. Fogg erachtete diesen geringfügigen Zwischenfall nicht als verdächtig, weil er ihn auf Nemos beeinträchtigte Verfassung zurückführte.
    Daraufhin säuberten sie die Unterkünfte von den Blutspuren. Fogg holte aus dem Lazarett eine Kiste ohne Deckel, die er vor der Lücke in der Reling, die die Besatzung geschlagen hatte, um die Jolle zu wassern, über den Distorter stülpte. Das Gerät war so eingeschaltet, daß die Transmittierung in drei Minuten erfolgte.
    Die Männer kletterten auf die Kiste und hakten die Arme ineinander. Fogg verließ sich darauf, daß die Kiste, sobald kein Gewicht mehr auf ihr ruhte, entweder durch das Schaukeln des Schiffs durch die Bresche über Bord rutschte oder schwere See sie vom Deck spülte. Er hoffte, daß sie nicht von der Kiste fielen, bevor die Transmittierung stattfand. Er hatte Aouda neue Anweisungen durchgegeben, und sie stimmte ihre Vorbereitungen behelfs der Uhr, die Fogg ihr in Hongkong besorgt hatte, zeitlich auf Foggs Vorbereitungen ab. Sie aktivierte ihren Distorter genau sechs Sekunden bevor Foggs Gerät in Funktion trat. Unter ohrenbetäubendem Donnerhall materialisierten die Männer auf dem Tisch in Aoudas Kabine.
    Sofort richtete Aouda die Düse der Säurewaffe empor auf Nemos Gesicht. Er rührte sich nicht, bis Fogg ihm erlaubte vom Tisch zu steigen und erklärte, er könne gehen. NemosMiene zeugte von seiner Überraschung, da er erwartet hatte, man werde ihn nun, da er hoffnungslos unterlegen war, wieder gefangenhalten. Selbstverständlich hätte er die Situation ausgenutzt, wäre sie umgekehrt gewesen. Er verbeugte sich knapp und trat aus der Kabine unter eine Menge nahezu hysterischer Passagiere.
    Da sie noch nicht wieder zu hören vermochten, verständigten Fogg und Aouda sich mit Papier und Feder.
    Aouda bestätigte, daß es auf dem Schiff mächtigen Aufruhr und ungeheures Geschrei gegeben hatte. Nach einer Weile waren die Passagiere, indem sie mit lautem Geschnatter ihre Panik überspielten, in die Kabinen zurückgekehrt. Eine Handvoll war auf Deck geblieben; einige hatten sich in die Bar geflüchtet, die auf ihr Verlangen geöffnet werden mußte.
    Die beiden Serien von Donnerschlägen, die daraus resultierten, daß Fogg den Distorter aktivierte, um die Capellaner irrezuführen, hatten wiederum

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