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Das echte Log des Phileas Fogg

Das echte Log des Phileas Fogg

Titel: Das echte Log des Phileas Fogg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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jedermann an Bord aufs Deck getrieben. Mehrere Passagiere hatten darauf beharrt, daß die Lärmquelle in der Nähe von Aoudas Kabine liege. Ja, man hatte die Passagiere befragt, und ein Offizier hatte sich mit Aouda durch die Tür unterhalten. Ja, auch war das zerstörte Schloß der Tür von Foggs Kabine entdeckt worden, und Matrosen hatten ihn zu suchen begonnen. Doch es war klar, daß sich in diesem Tumult keine bestimmte Person finden ließ. Das zerstörte Schloß lastete man einem Dieb an, der die Panik zu dem Zweck ausgenutzt hatte, um in Foggs Kabine einzubrechen.
    Fogg hielt es für unglücklich, daß der Zwischenfall ohne Zweifel in die Zeitungen gelangen würde. Sowohl Capellaner wie auch Eridaner, lasen sie von jenen geheimnisvollen glockenklangähnlichen Schlägen, würden sofort erkennen, daß an Bord der General Grant Distorter eingesetzt worden waren. Sie würden das Schiff beobachten, wenn die Passagiere es verließen.
    Der Leser wundert sich gewiß, warum Verne jene mysteriösen Geräusche nicht erwähnt. Die Antwort kann nur lauten, daß er es sicherlich getan hätte, wäre Fogg von den Behörden irgendwie damit in einen Zusammenhang gebracht worden; oder er hätte sie in sein Werk eingearbeitet, wäre eine logische Erklärung dafür lieferbar gewesen. Doch da es sich bei diesen Donnerschlägen nur um ein neues neben vielen anderen Rätseln der Meere handelte, sah Verne, da er ein sehr disziplinierter Autor war, keinen Grund, den Zwischenfall zu verarbeiten. Hätte er jedes interessante, aber für den Stoff bedeutungslose Ereignis in sein Werk aufgenommen, wäre die Reise um die Erde in 80 Tagen ein mindestens doppelt so dickes Buch geworden.
    Ebenso besteht aber die Möglichkeit, daß Verne niemals von dem rätselhaften Zwischenfall erfuhr.
    Am folgenden Nachmittag begegneten sich Passepartout und Mr. Fix auf dem Promenadendeck des Vorschiffs. Obschon er noch etwas blaß und zittrig war, hatte Fix seine Kräfte weitgehend wiedererlangt. Nemo hatte ihn von allem unterrichtet. Fix, so hatte Nemo angeordnet, mußte weiterhin den Unschuldigen spielen. Er durfte zu Passepartout nichts von seiner Erkrankung sagen, da der Franzose sofort daraus folgern würde, daß Fix Nemo allein deshalb nicht beigestanden hatte.
    Fix erzählte Passepartout, er habe friedlich geschlafen, bis man zum erstenmal diese furchterregenden Donnertöne vernommen hatte. Was Mr. Passepartout darüber wisse?
    Der Franzose erwiderte, er habe nicht mehr Ahnung davon als jeder andere. Nach einer belanglosen Unterhaltung und mehreren starken Drinks suchte der Diener Fogg auf. Vielleicht, sagte er, sei Fix in der Tat nur ein Detektiv.
    Fogg antwortete, das könne durchaus der Fall sein. Ob er sich nun mit Miß Jejeebhoy zu ihm setzen und hören wolle, was er, Fogg, über Nemo wisse? Es habe nun keinen Sinn mehr, darüber Schweigen zu bewahren, falls es überhaupt jemals einen Sinn gehabt habe. Die beiden sollten erfahren, gegen was für einen Mann sie zu kämpfen hätten.
    Im Jahre 1865 hatte der Chef Fogg zu einer geheimen Zusammenkunft bestellt. Fogg war damals bei der Ausführung einer langwierigen Mission im östlichen Mittelmeerbereich gewesen, doch hatte ein anderer ihn abgelöst und ihm die Nachricht überbracht, schnellstmöglich nach London zu reisen; daß der Chef ein persönliches Gespräch mit ihm wünschte, statt ihm Anweisungen durch Karten oder auf andere Weise zu erteilen, zeugte vom Ernst der Situation. Im Zug nach Paris betrat der Chef überraschend Foggs Abteil. Der Chef sagte, er habe Grund zu der Annahme, daß der ursprünglich vorgesehene Treffpunkt in London unter der Beobachtung der Capellaner stehe, so daß er es vorgezogen habe, Fogg in Frankreich abzufangen.
    Der Chef hatte erfahren, daß der Mann, den man Nemo nannte (niemand wußte seinen echten Namen), dabei war, ein Projekt vom Stapel zu lassen, das Anlaß zu höchster Bestürzung bot; diese Formulierung war doppelsinnig, denn sie war auch buchstäblich zu verstehen, denn bei dem Projekt handelte es sich in der Tat um den Bau eines Tauchschiffs.
    Nach Fertigstellung sollte das Unterwasserfahrzeug einen Raubzug über die Weltmeere antreten.
    »Ach, die Nautilus!« rief Passepartout. Er hatte, wie fast die ganze Welt, im Jahre 1869 den abenteuerlichen Bericht von Professor Pierre Aronnax gelesen, den der stets geschäftige Jules Verne bearbeitet und verlegt hatte.
    »Dieser Nemo ist ein außerordentlich erfindungsreiches Genie«, erzählte Fogg weiter, »doch

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